Haike Boller feiert mit der Agentur den 20. Geburtstag.
(Foto: Volker Watschounek)
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WIESBADEN - Vom Ökostrom im eigenen Büro über die Nutzung von Recyclingpapier und Pflanzenfarben in der Druckerei bis zu umweltschonenden Werbematerialien beim Kunden – Agenturchefin Haike Boller hat nicht nur die Charta für nachhaltiges Design unterzeichnet, sondern will die Selbstverpflichtung auch im Unternehmensalltag ernstnehmen. „Wir müssen mit den vorhandenen Ressourcen verantwortungsvoll umgehen, damit für andere Lebenswesen und mich eine lebenswerte Umwelt erhalten bleibt“, berichtet die Diplom-Kommunikationsdesignerin in Wiesbaden. Auch faire Löhne und Arbeitsbedingungen gehören nach ihrer Überzeugung dazu.
Ihre Vorstellung, dass sie, wenn die Agentur mal gut läuft, weniger arbeitet und mehr Muße für andere Aktivitäten hat, hat sich allerdings nicht erfüllt. „Das Gegenteil ist eingetreten“, berichtet Haike Boller. Da die Arbeit aber weiter spannend ist, „passt das alles wunderbar“. Und wenn doch noch Zeit bleibt, sucht sie bei Yoga und Feldenkrais Entspannung. Auch der Besuch von Kunstausstellungen in Mainz oder Wiesbaden gehört zu ihren Leidenschaften. An den Wänden der Agentur hängen Bilder befreundeter Künstler. Eine eigene Familie hat sie nicht. „Die Agentur ist mein Baby.“ Und das feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag.
Im Jahr 1998 hat Haike Boller in Wiesbaden ihre eigene Agentur „ansicht“ gegründet. Die sechs festen Mitarbeiter – Texter, Designer und Informatiker – decken das gesamte Dienstleistungsspektrum vom Konzeptentwurf über die Entwicklung und Betreuung der Produktion von Werbematerialien, Broschüren und Magazinen bis zum Druck ab. Zu den Kunden zählen viele Ministerien in Mainz und Wiesbaden, Institutionen aus dem Bildungs- und Kulturbereich, aber auch die HessenAgentur oder das der World University Service – Verein für das Menschenrecht auf Bildung. „Onlineprodukte nehmen zu“, erläutert Haike Boller. So verantwortete die Agentur beispielsweise die E-Learning Plattform „GDI InfoTour“ oder das entwicklungspolitische Webportal „ez-der-laender.de“. Im Online-Bereich will sie künftig noch stärker auf Konzepte setzen, die unterschiedliche Medien spannend mit einander kombinieren. „Aber das Printprodukt bleibt wichtig.“ Broschüren werden nach Erfahrung der Agentur-Geschäftsführerin, die sich privat im Vorstand des Frankfurter Chapters der entwicklungspolitischen Initiative Society for International Development engagiert, oft hochwertiger angelegt.
Eigentlich wollte die in der Nähe von Siegen geborene Kulturbegeisterte Kunstgeschichte studieren. Dann aber folgte sie ihrer Schwester nach Wiesbaden und studierte in den 1980er Jahren an der Fachhochschule Kommunikationsdesign. Zurück in die einstige Heimat zieht es sie nicht. In der hessischen Landeshauptstadt „mit dem fast paradiesischen Rheingau“ und Mainz als wunderbare Nachbarn hat sie Wurzeln geschlagen.