Das österreichische Unternehmen Pfeifer Group will in Schlitz die Produktion von CLT-Brettsperrholz weiter ausbauen.
SCHLITZ. (red). Am Standort Schlitz produziert die österreichische Pfeifer Group seit dem Vorjahr Brettsperrholz (CLT) für den boomenden Holzbaumarkt. CDU-Kreisvorsitzender und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak sowie Vertreter der Schlitzer CDU besichtigten kürzlich den hochmodernen Betrieb. Thema des Informationsaustauschs waren unter anderem die Ausbaupläne von Pfeifer.
Geschäftsführer Andreas Schmid und Werksleiter Roland Ritter konnten erfreuliche Zahlen präsentieren: Im ersten vollen Produktionsjahr 2020 würden voraussichtlich 30 000 m³ CLT die Werkshallen in Schlitz verlassen, seit August laufe der Betrieb in zwei Schichten. Mit rund 60 Mitarbeitern in der Produktion und im angeschlossenen technischen Büro sei Pfeifer derzeit voll auf Kurs, so Schmid. Für das neue CLT-Werk auf insgesamt sechs Hektar Werksfläche habe Pfeifer bis dato 30 Millionen Euro in die Hand genommen. Beim Rundgang zeigte sich Jens Mischak beeindruckt von der vollautomatischen Sortierung mit Scannertechnologie, der leistungsstarken Hobelmaschine und hochmodernen Abbundanlage. Auch dem Know-how und Qualitätsanspruch des Markteinsteigers zollte die Besuchergruppe Respekt. „Pfeifer hat seit 2008 über 200 Millionen Euro im Vogelsbergkreis investiert. Es gibt kein anderes Projekt in dieser Größenordnung“, betonte Mischak.
Bis Anfang 2017 wurden in Schlitz Betonschalungsplatten und Schalungsträger hergestellt. Nach eingehender Prüfung sprach für Pfeifer alles dafür, den Standort ab Herbst 2017 für die CLT-Produktion um- und auszubauen: „Wichtige Infrastruktur wie Hallen, Verwaltungsgebäude, überdachte Lagerflächen und Trockenkammern waren bereits vorhanden. All dies zusätzlich in Lauterbach zu etablieren, wäre wirtschaftlich nicht tragbar gewesen. Alternativ hätten wir womöglich einen nicht-hessischen Standort wählen müssen. Geografisch liegt Schlitz jedoch ideal inmitten unserer Kernmärkte“, so Schmid. Im Gegensatz zur Massenproduktion in Lauterbach wurde Schlitz als hochspezialisierter Standort für Holzbauprodukte konzipiert. Synergieeffekte würden gerne genutzt: So stamme das Schnittholz für die CLT-Platten zur Gänze aus dem Sägewerk in Lauterbach. Ein lärmarmes Verkehrs- und Logistikkonzept halte die Belastung für die Anrainer möglichst gering. Derzeit fahren zirka zehn Lkw täglich das Werk in Schlitz an, die Anliefer- und Abfahrzeiten seien auf den Betrieb tagsüber beschränkt. Aufgrund der soliden Entwicklung in Schlitz werde Pfeifer plangemäß weiter kräftig investieren. Noch im November beginnen die Arbeiten für die nächste Ausbaustufe, um bereits 2021 die Produktionskapazitäten zu verdoppeln. Ziel sei es, im Jahr 2022 rund 100 000 m³ CLT-Brettsperrholz am Standort Schlitz fertigen zu können. Mit den Kapazitäten soll auch die Belegschaft wachsen. Mittelfristig will Pfeifer rund 75 Mitarbeitern einen sicheren und attraktiven Arbeitsplatz bieten. Dafür würden laufend Stellen im gesamten Spektrum modernster Produktionstechnologien besetzt.