Nora Systems aus Weinheim investiert 5,6 Millionen Euro am Stammsitz und liefert Böden für Krankenhäuser wie die Corona-Klinik in Wuhan.
. Weinheim (ain). Der Spezialist für Kautschuk-Bodenbeläge Nora Systems bleibt weiter auf Wachstumskurs. Mit einem soliden Schlussquartal seien die Erwartungen fürs vergangene Geschäftsjahr übertroffen worden, teilt das Unternehmen mit. Auch die Investitionen am Stammsitz in Weinheim wurden fortgesetzt: Hier hat das Unternehmen insgesamt 5,6 Millionen Euro für neue Anlagen und technische Innovationen ausgegeben. Die größten Projekte waren zwei Walzwerke und eine neue Kneteranlage mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Millionen Euro.
Die Kautschuk-Böden sind unter anderem in Hunderten von Krankenhäusern weltweit im Einsatz. Anfang des Jahres waren sie auch im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gefragt. So wurde die Huoshenshan-Klinik in Wuhan (China) damit ausgestattet, die in Rekordzeit für die Behandlung von Covid-19-Patienten hochgezogen wurde, ebenso eine vorübergehende 450-Betten-Klinik im Miami Beach Convention Center (USA). Schon 2002 während der Sars-Pandemie seien die Böden in chinesischen Krankenhäusern verlegt worden. Da sie sich in der damaligen Krise bewährt hätten, seien sie nun auch diesmal zum Einsatz gekommen, heißt es vom Unternehmen.
Seit 2018 gehört Nora Systems zum amerikanischen Konzern Interface, der unter anderem Teppichfliesen und PVC-Beläge im Programm hat und damit nach eigenen Angaben weltweit führender Bodenbelaghersteller ist. Interface erzielte 2019 einen Nettoumsatz von 1,3 Milliarden Dollar, ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Geschäftszahlen für Nora Systems nennt man aus börsenrechtlichen Gründen nicht mehr. Bei der Übernahme im Jahr 2018 lag der Umsatz bei 229 Millionen Euro. Durch die Coronakrise sei man bislang gut durchgekommen, wenn auch in Teilen des Werks mit Kurzarbeit. Nora Systems beschäftigt zurzeit 1107 Mitarbeiter, davon 252 im Ausland.