Seit Ende April können mit der Corona-Warn-App keine Warnungen mehr gesendet oder empfangen werden. Bald wird die Anwendung ganz abgeschaltet. Was Nutzer daher tun sollten.
Berlin. Die Corona-Warn-App des Bundes warnt nicht mehr. Ende April ist die Funktion für gegenseitige Risiko-Warnungen ausgelaufen. Seit Montag ist es nicht mehr möglich, andere Nutzer nach einem positiven Test zu informieren und in der App eine rote Warnanzeige zu erhalten. Angesichts der entspannteren Corona-Lage soll die App ab Juni in einen „Schlafmodus“ versetzt und vorerst nicht mehr aktualisiert werden, teilt die Bundesregierung mit. Wer will, könne die App auf dem Handy behalten, um weiter die dort hinterlegten elektronischen Impfzertifikate zu nutzen – wobei auch diese aktuell nirgendwo mehr gebraucht werden. Anfang April sind die letzten Corona-Regeln ausgelaufen.
Vollständig deaktiviert wird die Corona-Warn-App also zwar nicht, zum Download steht sie ab Juni aber nicht mehr zur Verfügung. „Nutzerinnen und Nutzer, die die App löschen möchten, sollten in diesem Fall ihre Impfzertifikate oder Tagebucheinträge sichern“, schreibt die Bundesregierung und stellt auf ihrer Internetseite eine Anleitung zur Verfügung.
Entwickler sprechen von einer „beeindruckenden Bilanz“
Auf der Startseite der App wurden Nutzer am Montag für wichtige Warnmeldungen an die Warn-App Nina des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verwiesen. Erst seit Anfang des Jahres war es nach einem Update möglich geworden, Testergebnisse ohne offizielle Bestätigung in der App eintragen. Die zuvor aktive Verifikations-Hotline hatte ihren Dienst daraufhin eingestellt.
Das Bundesgesundheitsministerium auf Twitter zum Ende der Corona-Warn-App
„Die Corona-Warn-App hat dank Ihrer Mithilfe ihren Zweck der frühzeitigen Warnung erfüllt und die Beendigung von Infektionsketten unterstützt“, schreiben die Entwickler und sprechen von einer „beeindruckenden Bilanz“. Insgesamt gab es demzufolge gut neun Millionen Menschen, die nach einem positiven Test mithilfe der App mehr als 270 Millionen Warnungen ermöglichten. Seit dem Start am 16. Juni 2020 sei die App mehr als 48 Millionen Mal heruntergeladen worden, bis zu 35 Millionen hätten die Anwendung aktiv genutzt. Damit zählt sie laut Bundesregierung zu den erfolgreichsten und meist genutzten Kontaktnachverfolgungs-Apps weltweit. In den Hochphasen der Pandemie waren 270 Labore und 20.000 Teststellen angeschlossen. Laut Gesundheitsministerium kann die App zeitnah aus dem Schlafmodus „geweckt“ werden, sollte die Pandemie-Lage wieder kritischer werden.