In Hessen und Rheinland-Pfalz: So lief der Streik

Ein Blick auf Google Maps mit Verkehrsdaten am 27. März um 9 Uhr.

Welche Auswirkungen hatte der bundesweite Warnstreik von EVG und Verdi auf die Region? Alle Infos in unserem Liveticker.

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Region. Pendler und Reisende mussten sich am Montag auf weitreichende Einschränkungen im Bahn-, Luft- und Nahverkehr sowie auf Wasserstraßen einstellen. Mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik wollen die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie Verdi an dem Tag große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. In diesem Artikel berichten wir den ganzen Tag über die Auswirkungen des Streiks in Deutschland mit Fokus auf Hessen und Rheinland-Pfalz. In der folgenden Box finden Sie jeweils den Liveartikel für Ihre Region!

Ein Video zu den Streikauswirkungen im Rhein-Main-Gebiet

Liveticker: Streik trifft Hessen und Rheinland-Pfalz

Im folgenden Live-Blog der Deutschen Presseagentur (dpa) erfahren Sie alle Auswirkungen des Streikes in Deutschland. Darunter tickern wir live mit Fokus auf die Auswirkungen des Streiks auf Hessen und Rheinland-Pfalz.

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18.03 Uhr, Verkehr in Mainz läuft Dienstag nach Warnstreik wieder an

Der öffentliche Nahverkehr soll am Dienstag wieder anlaufen. Busse und Stadtbahnen sollen in Mainz ab 4 Uhr wieder regulär fahren, sagte ein Sprecher der Mainzer Mobilität. Ebenso soll es auch in Ludwigshafen um 3 Uhr weitergehen, sagte ein Sprecher des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar.

Am Montag hatte der Warnstreik in Teilen von Rheinland-Pfalz und des Saarlands zu Beeinträchtigungen geführt. Der Schienenverkehr stand auf der Langstrecke gänzlich und regional größtenteils still. Zudem fuhren keine städtischen Busse und Straßenbahnen in Mainz und Ludwigshafen. Unter anderem in Kaiserslautern und Pirmasens blieben die Busse ebenfalls in den Depots. In anderen Städten sowie im Saarland verkehrte der öffentliche Nahverkehr regulär.

16.11 Uhr, Etwas längere Fahrzeiten auf Frankfurts Straßen

Der bundesweite Warnstreik hat laut einer Verkehrsdatenanalyse zu relativ moderaten Verzögerungen im morgendlichen Frankfurter Berufsverkehr geführt. Die durchschnittliche Fahrzeit für zehn Kilometer im Auto stieg gemessen an den drei vorangegangenen Montagen um knapp acht Prozent, ergab eine Auswertung des Verkehrsdatenspezialisten TomTom für die Deutsche Presse-Agentur. Die Zahl der Staus stieg demnach um gut die Hälfte auf zehn.

Die stärksten Zuwächse bei der nötigen Fahrzeit ergaben sich in München mit 28 Prozent, Nürnberg mit 19 und Freiburg mit 18 Prozent.

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15 Uhr, Frankfurter Flughafen fast komplett lahmgelegt

Der bundesweite Warnstreik hat den größten deutschen Flughafen in Frankfurt am Montag fast komplett lahmgelegt. Es fänden keine Passagierflüge statt, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Es gebe nur „ganz begrenzt“ Verbindungen im oberen einstelligen Bereich wie medizinische Notflüge oder Flüge für Hilfsgüter.

Die Folgen des Ausstands dürften auch nach Streikende noch spürbar sein, erwartet die Fraport. Es sei möglich, dass es am Dienstag zu längeren Wartezeiten komme, sagte der Sprecher. Passagiere sollten sich auf eventuelle Verzögerungen im Betriebsablauf einstellen, frühzeitig den Status ihres Fluges checken und genug Zeit einplanen.

14.24 Uhr, Mehrheit hält Streik für gerechtfertigt

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hat ergeben, dass eine Mehrheit von 55 Prozent der Befragten den Streik für „eher” oder „voll und ganz” gerechtfertigt hält.

Klaus Maurer wohnt in der Mainzer Altstadt und musste heute auch ohne Streik keine Bahn fahren. „Der Streik ist zwar umständlich, aber legitim“, sagt der 66-Jährige, „freiwillig werden die Löhne nicht angepasst.“ Trotzdem ist er sich sicher, dass das nicht der letzte Streik sein wird, „hoffentlich ist der nächste nicht mehr in dieser Woche, da muss ich dann doch noch ein paar Mal fahren“, so Maurer.

12.53, Pro & Contra: Sind die Streiks angemessen?

Seit Mitternacht stehen Bahnen und Busse in den Depots, Flugzeuge sind am Boden geblieben. Mit dem bundesweiten Warnstreik machen die Gewerkschaften EVG und Verdi Druck in ihren Tarifverhandlungen. Die Bürger hatten sich vielerorts auf die Einschränkungen eingestellt. Doch es gibt Kritik an dem Ausmaß des Streiks. Ein Pro und Contra zum Thema:

12.09, Passagierflüge in Frankfurt weitestgehend ausgesetzt

Die Fraport, Betreiber des Flughafens Frankfurt, bat alle Fluggäste, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und vor allem von der Anreise an den Airport abzusehen. Auch die Umsteigeverkehre seien betroffen. Fraport-Angaben zufolge waren am Montag ursprünglich etwa 1170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160.000 Passagieren geplant. Diese sind weitestgehend ausgesetzt.

12.01 Uhr, Bislang kaum Auswirkungen auf Schiffsverkehr

Nach Angaben des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Main hatte der Ausstand zunächst keine Auswirkungen auf die Schifffahrt auf dem Main. In der Frühschicht ab 6.00 Uhr seien die Leitzentralen für die Schleusen des Untermains in Kostheim (Ginsheim-Gustavsburg) und Offenbach regulär besetzt, teilte die Fachbereichsleiterin Schifffahrt, Marisa Schneider, mit.

Die Leitzentrale in Aschaffenburg und weitere Leitzentralen am Obermain würden zum Teil bestreikt. Dies habe jedoch nur Auswirkungen auf die Schleusen Kleinostheim und Krotzenburg, die beide nahe der hessischen-bayerischen Grenze liegen, erläuterte Schneider. Denn zwischen den Schleusen Obernau (Aschaffenburg) und Viereth im Landkreis Bamberg sei die Schifffahrt auf Grund des jährlichen Schleusenreparaturprogramms derzeit planmäßig gesperrt. An den bestreikten Schleusen Kleinostheim und Krotzenburg liege keine Schifffahrt vor.

11.51 Uhr, Chaos auf den Straßen bleibt bislang aus

Trotz des Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr ist es in den betroffenen Städten in Rheinland-Pfalz am Montagmorgen nach Einschätzung der Polizei nicht zu einem Chaos auf den Straßen gekommen. Mit Blick auf den Verkehr seien keine polizeirelevanten Lagen oder längere Staus bekannt geworden, sagte ein Sprecher in Mainz. Auch das Lagezentrum des Innenministeriums hatte keine besonderen Einschränkungen zu vermelden.

„Wider Erwarten hatten wir keine größeren Verkehrsbehinderungen durch den Warnstreik”, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Ludwigshafen. In Trier und Koblenz, wo der Busverkehr nicht bestreikt wird, verlief der Straßenverkehr nach Angaben der jeweiligen Polizeipräsidien ebenfalls ohne besondere Vorkommnisse.

8.58 Uhr, Blick auf die Stau-Karte

Ein Blick auf Google Maps zeigt. Das große Chaos auf den Straßen ist bisher ausgeblieben. Die meisten waren wohl gut auf den Streik vorbereitet.

7.22 Uhr, Gewerkschaft: Auf Schiene in Hessen „geht gar nichts mehr“

Der bundesweite Verkehrsstreik hat am frühen Montagmorgen nach Gewerkschaftsangaben den Schienenverkehr in Hessen lahm gelegt. „Es geht gar nichts mehr“, sagte ein Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die Stimmung unter den streikenden Beschäftigten sei „super“. „Die Kolleginnen und Kollegen sind hochmotiviert“, sagte der EVG-Sprecher. Wegen des großangelegten Warnstreiks wird am Montag auf der Schiene der Fernverkehr komplett und der Regionalverkehr größtenteils eingestellt. Zudem sollen städtische Busse und Straßenbahnen in Kassel, städtische Busse in Wiesbaden sowie Straßen- und U-Bahnen in Frankfurt nicht fahren. Neben der EVG hat die Gewerkschaft Verdi zu den Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaften wollen in ihren jeweiligen Tarifkonflikten höhere Löhne erstreiten.

6.59 Uhr, Hohe Streikbeteiligung in Rheinland-Pfalz erwartet

Zum Start der bundesweiten Warnstreiks am Montag rechnet die Gewerkschaft Verdi für Rheinland-Pfalz mit einer hohen Beteiligung in den betroffenen Verkehrsbetrieben. Er gehe davon aus, dass dort kein Bus fahre, sagte der Landesfachbereichsleiter Verkehr beim Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland, Jürgen Jung. „Alle stehen.“ Betroffen sei der städtische Nahverkehr in Kaiserslautern, Pirmasens, Mainz und Ludwigshafen.

6.52 Uhr, Betrieb am Flughafen eingestellt

Der bundesweite Warnstreik im öffentlichen Verkehr hat am Montagmorgen auch den Betrieb am Frankfurter Flughafen weitgehend lahmgelegt. Wie angekündigt gebe es keinen regulären Passagierbetrieb, sagte ein Sprecher des Betreibers Fraport: „Die Lage ist ruhig.” Die Fraport bat alle Fluggäste, sich mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen und von der Anreise an den Airport abzusehen. Auch die Umsteigeverkehre seien von dem Warnstreik betroffen. Fraport-Angaben zufolge waren am Montag ursprünglich etwa 1170 Starts und Landungen mit insgesamt rund 160 000 Passagieren geplant.

Montag, 6.23 Uhr

Gewerkschaften rücken oft dann ins Blickfeld, wenn sie zum Streik aufrufen. Doch was bedeutet die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft eigentlich? Die wichtigsten Fragen und Antworten – vom Streikgeld bis zur Fortbildung – können Sie hier nachlesen.

Montag, 6.10 Uhr

Der bundesweite Warnstreik im öffentlichen Verkehr hat am frühen Montagmorgen nach Gewerkschaftsangaben zum Stillstand auf den Schienen in Rheinland-Pfalz geführt. „Es steht alles seit 0.00 Uhr”, sagte der Geschäftsstellenleiter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Mainz, Lars Kreer. 28 Stellwerke würden bestreikt, darunter die Stellwerke in den Hauptbahnhöfen Mainz und Trier. Unter anderem das Stellwerk Koblenz sei zwar mit Beamten besetzt. Der Bahnverkehr ruhe dort trotzdem, da umliegende Stellwerke bestreikt würden. „Es hoffen alle, dass der Streik den nötigen Druck entfaltet”, sagte Kreer. Auch im Saarland stehe der Zugverkehr komplett, da Stellwerke bestreikt würden.

Sonntag, 18.15 Uhr

Worum geht es eigentlich in dem Streik? Exklusiv für unsere Abonnenten haben wir hier die Forderungen zusammengefasst und erklärt:

Sonntag, 18.11 Uhr

Welche Rechte habe ich eigentlich, wenn ich von so einem Streik betroffen bin? Alle Infos hier:

Sonntag, 18.08 Uhr

Wer an morgen zu Hause arbeiten kann, hat Glück. Für Pendler und Reisende hingegen wird es ein anstrengender Tag: Vielerorts steht nahezu der gesamte öffentliche Verkehr aufgrund eines Warnstreiks der Gewerkschaften Verdi und EVG still. Hier finden Sie alle Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Sonntag, 18 Uhr

In wenigen Stunden soll der bundesweite Warnstreik beginnen. Hier können Sie alle Infos dazu noch einmal nachlesen! Unser Kollege Karl Schlieker hält den Streik im Übrigen für überzogen:

Weitere Hintergründe zum Streik können Sie hier nachlesen: