Wiesbaden Phantoms: Ein Dach und ein neuer Trainer?
Bei den Zweitliga-Footballern der Wiesbaden Phantoms sind nach der Saison viele Fragen noch offen. Zum Abschluss setzt es eine knappe 24:30-Niederlage gegen den Meister Ravensburg.
Von Torsten Muders
Leiter Sportredaktion Wiesbaden
Dirigent an der Seitenlinie: Der Vertrag mit Headcoach Andy McMillan (vorne) ist ausgelaufen.
(Foto: rscp/Frank Heinen)
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WIESBADEN - Der Saisonauftakt vor fünf Monaten gegen die Saarland Hurricanes ist ins Wasser gefallen. Das letzte Saisonspiel auch ums Haar. Doch bei der 24:30-Niederlage blieb es dann immerhin während der Partie trocken. Auch zur Freude der Zuschauer, die im Europaviertel seit eh und je auf einer Sitzplatztribüne ohne Regenschutz verharren. „Wir planen aber eine Arbeitsgruppe, die sich mit einem Dach für die Tribüne beschäftigt“, kündigte Phantoms-Vorstandsmitglied Christian Freund an.
Auf und Ab wie die Saison: Nach 0:14 stand es 24:17
Freilich hätten die Zweitliga-Footballer aus Wiesbaden um ein Haar den Meister Ravensburg Razorbacks wie schon im Hinspiel nass gemacht. Die Zwischenstände auf der Anzeigentafel zeigten mit 0:14 sowie der zwischenzeitlichen 24:17-Führung das ganze Auf und Ab der Phantoms in dieser Saison. „Eine ausgeglichene Bilanz wäre schon möglich gewesen“, war auch für Freund mehr drin als Platz fünf, aber er kennt auch einen Grund: „Es waren wie immer viele Kleinigkeiten. Das größte Manko ist aber, dass wir zu viele unnötige Strafen kassieren.“ Eine Sache, die man aber nicht unbedingt coachen könne, wie Freund verrät. Ob allerdings Headcoach Andy McMillan nach seinen zwei Jahren Vertrag auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie dirigiert, steht noch in den Sternen. Die Gespräche darüber stehen eben noch aus. Ebenso verhält es sich mit den Imports. Gut möglich, dass US-Quarterback Brandon Di Marco nur ein einjähriges Gastspiel gab und die Phantoms wieder auf die junge deutsche Variante mit Niklas Woelbert und dem aus der Jugend entwachsenen Tom-Emil Meissner setzen, der seit dem siebten Lebensjahr bei den Phantoms spielt. Dagegen sollen die Defensivspezialisten Jeremy Conley und Dion West sowie Runningback Cordarious Mann gehalten werden. Nico Strahmann weilt wie schon gemeldet in den USA zu einem College-Jahr und wird erstmal fehlen.
Dagegen sollen weitere junge Eigengewächse integriert werden wie auch Etienne Cardoso. Die Verbundenheit mit dem Verein zeigt sich auch am Phantoms-Tattoo auf seinem Unterarm. Ein anderer vielsprechender Jugendspieler, Robin Walter, wird es wohl beruflich in seine alte Heimat nach Koblenz verschlagen. „Die Frage ist auch. Was passiert im Rhein-Main-Gebiet? Die Wechselfrist endet erst Ende Februar 2020“, erwartet Freund auch wieder den ein oder anderen Wechsel innerhalb der Vereine in der Region.
Ein wenig mehr Zuspruch bei Heimspielen hätte sich der Phantoms-Macher auch erhofft. Dass mehr als die rund 400 bis 500 Zuschauer möglich sind, zeigt der alte und neue Meister aus Ravensburg, wo ein Schnitt von rund 1200 Fans erzielt wurde. Mit einem Dach über den Kopf, auch wenn das wohl noch zwei, drei Jahre Zeit in Anspruch nehmen würde, hätten die Phantoms schon mal ein Argument mehr.