KSV Wiesbaden: Ringer-Talente nahe dran am Finaleinzug

WIESBADEN - (nn). Waldemar „Wowa“ Streib war als Bundesliga-Ringer deutschlandweit unterwegs und weiß nur zu gut, was die letzten Sekunden eines Kampfs beiden Kontrahenten von der Physis und der Psyche abverlangen. Als Nachwuchstrainer des KSV Wiesbaden konnte er sich deshalb bestens in seine jungen Schützlinge Ilja Pavlenkov (14), Luis Greif und Adam Strom (beide 16) reinversetzen. Das talentierte Trio war bei den Deutschen A-Jugendmeisterschaften im sächsischen Fraureuth, wo die Titelkämpfe im griechisch-römischen Stil mit 150 Teilnehmern in elf Gewichtsklassen stattfanden, richtig gut unterwegs. Alle drei erreichten das Halbfinale, wo sie auf hochkarätige Gegner trafen, um sich jeweils eine Führung zu erkämpfen, aber letztlich den Finaleinzug denkbar knapp zu verpassen. Weil eben die letzten zehn bis 15 Sekunden noch zugunsten der Gegner entschieden. „Das ist die Phase, in der man sich innerlich verrückt macht und an körperliche Grenzen stößt. Das ist wie eine Art Lehre, eine Erfahrung, die man besser in jungen Jahren macht. Trotzdem bin ich sehr zufrieden. Man hat gesehen, dass alle drei in Deutschland vorne dabei sind“, fasste Streib zusammen. Der Coach durfte sich über die Bronzemedaillen für Ilja Pavlenkov (bis 55 kg), der seit 2021 zum Bundeskader zählt, und Luis Greif (bis 60 kg) freuen, während Adam Strom (bis 71 kg) im Punkte-Ranking noch auf Rang acht abrutschte. Ilja habe im Vorfeld sein Gewicht um drei, vier Kilo, Luis um sechs Kilo reduzieren müssen, für die Youngster stelle das eine enorme Herausforderung dar, weiß Streib: „Aber die Disziplin ist nun mal das A und O.“ Der Trainer hofft, dass für den Ende Mai in Frankfurt an der Oder stattfindenden Bundeslehrgang auch Einladungen für Luis Greif und Adam Strom eingehen. Das sei die Grundlage zur Teilnahme an internationalen Titelkämpfen.