Der 14-jährige Kartfahrer Max Rosam träumt von der Formel 1 und bewundert die Fahrweise von Max Verstappen.
Von Susan Dobias
Wer später bremst, ist länger schnell: Das Motto von Max Rosam ist eindeutig.
(Foto: Rosam)
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WIESBADEN - Sebastian Vettel bewundert er noch immer, doch der holländische Heißsporn Max Verstappen hat es Max Rosam besonders angetan. „Er ist jung und wild und fährt einfach gut. Das gefällt mir“, erklärt das Rennsporttalent. Mit seinen 14 Jahren schickt sich der Kartfahrer an, vielleicht mal in die Fußstapfen seiner Idole zu treten. Sein Motto, wer später bremst, ist länger schnell, passt da ganz gut. „Das Optimale wäre, mal in der Formel-Klasse zu fahren. Aber man muss realistisch bleiben. Dafür braucht man so viel Geld“, sagt Max.
Von seinem Weg, einmal professionell Rennen zu fahren, lässt er sich dennoch nicht abbringen. Alles ist durchgeplant. In der im Frühjahr beginnenden Kart-Saison startet er erstmals in der Klasse OK-Senior, fährt dort schon gegen Erwachsene. „Das Kart bleibt das Gleiche. Ich wechsele nur den Motor, habe dann fast zehn PS mehr. Ich freue mich darauf“, erklärt der Taunussteiner. Bisher rast er mit bis zu 130 Stundenkilometer in seinem kleinen 35 PS-Geschoss über die Strecke. 2021 will er dann ins Auto umsteigen, zunächst im ADAC Clio-Cup fahren und später mal in den Tourenwagenklassen ADAC TCR, ADAC GT Masters oder bei 24-Stunden-Rennen starten. „Am liebsten natürlich Formel 1. Pascal Wehrlein hat ja auch den Sprung vom Tourenwagen dahin geschafft“, sagt Max, der am Wochenende bei einer Ehrung in Fulda den Meisterschaftspokal in der Kategorie Kartrennsport des ADAC Hessen-Thüringen und den Pokal für seinen ersten Platz im Bundesendlauf der OK-Junior-Klasse erhält.
Zwei weitere Pokale für den vollgestopften Trophäenschrank. Denn Max' fahrerische Entwicklung geht stetig voran. „Ich liebe den Rausch der Geschwindigkeit, den Zweikampf mit dem Gegner. Manchmal will ich noch zu viel, meist agiere ich aber überlegt“, erzählt der Gymnasiast. Unfälle bleiben dennoch nicht aus, doch bisher hatte Max Glück. Geweckt wurde die Leidenschaft vom Vater, der selbst Rallye fährt. „Es ist ein Traum, wenn Vater und Sohn ein Hobby haben. Wir verbringen viel Zeit zusammen. Wir arbeiten gemeinsam an einem Ziel. Es macht unheimlich Spaß“, sagt Markus Rosam. Täglich schrauben beide in der Garage am Kart. Sein Vater überträgt ihm dabei viel Verantwortung und Max nimmt die Herausforderungen gerne an. „Ich habe gerade mein Kart allein auseinandergeschraubt und dann auch allein wieder zusammengebaut“, berichtet er stolz.
Die Eltern legen Wert darauf, dass der Filius selbst auch den Kontakt zu den Sponsoren sucht und diesen pflegt. Das hat den eloquenten Jugendlichen selbstbewusst gemacht. Er wirkt reif für sein Alter, hat klare Vorstellungen und Ziele. Viermal wöchentlich geht er ins Fitnessstudio, um auch den körperlichen Strapazen der Rennsaison gewachsen zu sein. Mindestens einmal vor jedem Rennen testet Max die jeweilige Strecke oder übt auf der nächstgelegenen Kartbahn etwa 180 Kilometer entfernt in Kerpen, wo auch schon die Schumacher-Brüder und Vettel groß geworden sind.
Etwa 15 bis 17 Wochenenden ist die Familie mit ihrem VW-Bus unterwegs. Die vielen Sponsoren, die etwa zwei Drittel der benötigten Gelder zusteuern, halten dem kleinen Team finanziell den Rücken frei. „Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Sonst wäre das alles nicht möglich“, sagt Max. Mittlerweile ist aus dem Hobby ein Jahresprojekt geworden. Mehr als mal ein kurzer Skiurlaub ist kaum möglich, denn zwischen März und September stehen die Rennen an. Doch Max ist das egal. Er liebt und lebt diesen Sport.