Der SC Meso-Nassau feiert den Endspielsieg über die Germania beim großen Turnier der Wiesbadener Fußball-Schiedsrichter. 2500 Zuschauer strömen an drei Tagen in die Halle am Elsässer Platz.
Von Stephan Neumann
Sportredakteur Wiesbaden
Pure Glücksgefühle: Der Meso-Nassau-Tross feiert ausgelassen den Erfolg beim Turnier der Wiesbadener Schiedsrichter.
(Fotos: Detlef Gottwald)
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WIESBADEN - Der Jubel kannte keine Grenzen: Die Spieler, Trainer Aian Escudero und der zahlreich vertretene Anhang des Fußball-Kreisoberligisten SC Meso-Nassau zelebrierten den Endspielerfolg über den starken B-Ligisten SG Germania um Neuzugang Ilias Amallah. Der agile Denis Mavric, der im Dezember zu Kastel 06 wechseln wollte, dann doch blieb, erzielte das Siegtor beim großen Turnier der Schiedsrichter-Vereinigung, zu dem an drei Tagen etwa 2500 Zuschauer in die Halle am Elsässer Platz strömten. „Eine riesige Teamleistung. Bei uns stimmt der Zusammenhalt auch außerhalb des Platzes“, strahlte SC-Keeper Rene Roth. Dreimal hatte er mit dem SC Klarenthal an gleicher Stätte das Finale verloren, im vierten Anlauf klappte es mit Meso-Nassau.
OB Mende beeindruckt: Nach zum Jahresende 2019 zehn Siegen in der Liga und dem Pokalerfolg über die Germania sorgt der inoffizielle Wiesbadener Stadttitel in der Halle für weiteren Schwung in einem Verein, der nach dem Ausstieg von Sponsoren finanziell kürzertreten muss – aber gefestigter denn je wirkt, mit Salim Marzouki (zuletzt Karadeniz) einen Zugang meldet. Rang drei ging an Verbandsligist Biebrich 02 nach dem 3:2 über den SV Erbenheim. „Ein Dankeschön an alle 43 Teams, an den Veranstalter und an das Publikum“, zeigte sich Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende von der Atmosphäre beeindruckt. Während Schiedsrichter-Obmann Ingmar Schnurr fand: „Was unser Vergnügungsausschuss und die vielen Helfer geleistet haben, war einfach top.“
Absoluter Höhepunkt – aber fußballerisch viel Luft nach oben: Auf dem Spielfeld gab es durchaus auch gute Leistungen. Doch Eigensinn, überflüssige Distanzschussversuche, viele vergebene Großchancen aus ganz kurzer Distanz und Ansätze von übermotiviertem Einsteigen schmälerten die sportliche Gesamtbilanz. Was nichts daran ändert, dass die Veranstaltung, in deren Verlauf es lediglich eine Rote Karte gegen den SC Klarenthal wegen Beleidigung gab, den Höhepunkt im Wiesbadener Amateurfußball-Kalender bildet. Spaß haben und verletzungsfrei bleiben, das war bei den Clubs die Turnier-Maxime. Auch die von Cemal Sürmeli. Davon abgesehen freut sich der Coach des Kreisoberligisten TSG Kastel 46 über die Winterzugänge Davide Campanello und Christian Ishak (beide SC Kohlheck), muss aber künftig auf Nikolas Schwarzburger (zurück nach Niedersachsen) verzichten. Beim SV Italia wird Spielertrainer Eldin Avdija auf jeden Fall auch 2020/21 die Order geben, das bestätigt der Sportliche Leiter Saki Wolters: „Wir sind hochzufrieden mit ihm. Außerdem wird es sechs, sieben Neue geben. Doch wir zahlen kein Geld. Die Jungs kommen auf uns zu, weil sie von unserem Projekt überzeugt sind.“
Pure Glücksgefühle: Der Meso-Nassau-Tross feiert ausgelassen den Erfolg beim Turnier der Wiesbadener Schiedsrichter. Fotos: Detlef Gottwald
Finale mit Haken und Ösen: Germania-Neuzugang Ilias Amallah (r.) im verbissen geführten Duell mit einem Meso-Nassau-Akteur.
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100 Helfer versetzen Berge: Überzeugt vom Projekt Schiedsrichter-Turnier sind alle Mitglieder der Wiesbadener Vereinigung, die 2021 auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblickt. „Als am Samstag einiges an Müll auf der Tribüne liegengeblieben war, packten alle an und ruckzuck war alles sauber. Gott sei Dank haben wir auch viele Junge, die sich engagieren. Das gefällt mir am Turnier fast am besten“, sagte Michael Kreppel, der in der Turnierleitung mithalf, mit Blick auf über 100 Helfer.
SVE-Zweite springt ein: Am Hallenmikrofon stimmte sich der stellvertretende Schiedsrichter-Obmann Christoph Schneider auf seinen Einsatz beim Sonnenberger U 17-Liliencup am Samstag und Sonntag in der Arena am Platz der Deutschen Einheit ein: „Angesichts von erstmals 43 Teilnehmern bedanken wir uns für die große Resonanz bei den Vereinen.“ Einzig der FSV Wiesbaden 07 hatte kurzfristig einen personellen Engpass und musste absagen. Der SV Erbenheim sprang mit einem zweiten Team ein.