Die TSG Limbach hat eine starke Jugendabteilung, aber den Vorstand plagen Nachwuchssorgen.
LIMBACH - Die Turn- und Sportgemeinschaft Limbach (TSG) ist ein junger Verein. Im wörtlichen und übertragenen Sinn: 46 Jahre zählt die TSG, von den heutigen Mitgliedern ist ein gutes Drittel nicht einmal halb so alt wie der Verein, knapp die Hälfte unter 27 Jahren. Das spiegelt sich im Vereinsprofil wider.
Triathlon: „Wirklich aktive Mitglieder haben wir hauptsächlich im Jugendbereich, auf den sich der Verein auch konzentriert“, betont der 1. Vorsitzende Ralf Rouenhoff. Seit 2004 haben die Limbacher Triathlon im Portfolio, es ist inzwischen die größte Abteilung. Die Sportler trainieren unter anderem für den Ironman und die Hessischen und Deutschen Meisterschaften in den verschieden Triathlon- und Duathlon-Disziplinen. „Wir haben relativ viele Jugendliche in den letzten Jahren in die verschiedenen Kaderstrukturen des hessischen Triathlonverbands gebracht und auch schon eine Deutsche Meisterin im Duathlon“, verrät Rouenhoff nicht ohne Stolz. Und das, obwohl das Training nicht immer einfach zu bewerkstelligen sei. Laufen und Radfahren seien nicht das Problem, das ginge immer. Schlecht bestellt sei es um die dritte Säule des Triathlons – das Schwimmen. Schon bevor wegen Corona die Schwimmbäder geschlossen wurden. „Wir haben bei uns das Pech, dass es kein Schwimmbad außer dem in Idstein gibt. Im Sommer haben wir noch die Freibäder, aber letztendlich hapert es an Schwimmzeiten.“ Einige der Limbacher Triathleten sind zusätzlich im Polizei-Sport-Verein Grün-Weiß Wiesbaden Mitglied und können daher auf das Schwimmbad der hessischen Polizeiakademie zurückgreifen.
Karate: Der Verein bietet außerdem Turnen, Leichtathletik, Volleyball, Zumba, Gymnastik und – eine kleine Besonderheit – Karate an. „Wir sind eigentlich kein ausgewiesener Karateverein, aber Mitglied im Karateverband, sonst könnten wir keine Prüfungen ablegen“, erklärt der Vorsitzende. Karate sei inzwischen ein fester Bestandteil des Vereins. „Keine riesige Teilnehmerzahl, aber so kontinuierlich, dass sich das wirklich lohnt“.
Finanzen & Corona: Der Vereinsmitgliedsbeitrag für Jugendliche kostet 50 Euro im Jahr. In den Abteilungen Triathlon, Karate und Zumba fallen Zusatzkosten für den erhöhten Trainerbedarf an. Der Schwimmbadeintritt für die Triathleten wird von den Sportlern zusätzlich entrichtet.
Die Corona-Krise belastet den Verein finanziell bislang kaum. Einerseits fallen zwar Einnahmen weg, da Veranstaltungen abgesagt werden mussten, andererseits sind die Ausgaben gesunken. Auch um den Neubau der Gemeinde-Sportanlage in Görsroth, die auch den Limbachern zugute käme, macht sich Rouenhoff trotz Corona keine Sorgen. Seitens der Gemeindeverwaltung Hünstetten heißt es dazu, dass sich ein Bauvorhaben zwar immer verzögern könne, momentan aber keine coronabedingte Verspätung abzusehen sei.
Vorstandssorgen: Wenn auch nicht im Verein selbst, so herrschen doch Nachwuchssorgen für den Vorstand. „Im Ehrenamtsbereich leben wir wirklich von der Hand in den Mund“, schildert Rouenhoff die Situation. Er selbst wollte bei den letzten Wahlen ursprünglich nicht mehr antreten, sei aber mangels Alternativen nochmal eingesprungen. Für die nähere Zukunft sei er zwar „guter Dinge, auch wenn sich im Moment niemand abzeichnet“, sagt der 57-Jährige. Er stellt aber auch klar: Wenn sich weiterhin niemand für solche – zugegeben zeitintensiven – Tätigkeiten finde, müsse ein Verein irgendwann den Betrieb einstellen.