Reiten: Letizia Beyer gewinnt das Finale des...

Volle Konzentration übers Hindernis: Letizia Beyer (RFV Wiesbaden-Erbenheim) mit ihrer Fuchsstute „Gibet Nich“. Foto: rscp/Frank Heinen

Nachwuchsreiterin Letizia Beyer vom RFV Wiesbaden-Erbenheim hat beim Springen immer drei kleine Glücksbringer in der Tasche. Beim Finale des Jugend-Cups hat das geholfen.

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WIESBADEN. Eigentlich hatte sich Letizia Beyer vom RFV Wiesbaden-Erbenheim fürs Stechen gar keine großen Chancen ausgerechnet. „Mein Pferd ist nicht so schnell“, sagt die 15-Jährige über ihre Fuchsstute mit dem Namen „Gibet Nich“. Gibet aber doch. Denn im Finale des 10. Wiesbadener-Volksbank-Jugend-Cups beim PSV-Bierstadt auf Hof Niederfeld kamen Letizia und Gibet Nich als einzige fehlerfrei durch den Stech-Parcours.

Und der hatte es in sich: Sieben Hindernisse, enge Wendungen, eine Kombination und zum Abschluss eine Triplebarre. „Vor dem ersten Umlauf war ich aufgeregt, vor dem Stechen nicht“, sagt die Schülerin. Immer mit dabei, die drei kleinen Glücksbringer im Turnierjacket: ein Armband, ein Penny und ein kleiner Pokal.

Zur Siegerehrung gab es dann besonders herzliche Glückwünsche. Denn Vater Stephan Beyer hat den Jugend-Cup vor zehn Jahren zusammen mit Hans-Rudolf Kraemer ins Leben gerufen. Beyer organisiert seit 1985 Reitturniere in ganz Hessen, Kraemer war viele Jahre im Vorstand des RFV Wiesbaden-Erbenheim aktiv.

Sprungbrett für Youngsters in höhere Klassen

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„Wir wollten für die jungen Reiter einen Anreiz schaffen, sportlich weiterzukommen. Aus Bequemlichkeit in den unteren Klassen zu reiten, das war uns einfach zu langweilig“, erklärt Beyer die Idee, Nachwuchsspringreitern aus der Region den Weg in die nächsthöhere Klasse zu erleichtern. Mit der Wiesbadener Volksbank hatte man einen regionalen Sponsor gefunden. „Wir haben ein Konzept für eine Turnierserie mit verschiedenen Stationen und einem Finale vorgelegt“, ergänzt Kraemer. Mit einem Preisgeld von 350 Euro für den Sieg und 150 Euro für den Punktbesten in der Gesamtqualifikation war aber auch klar: „Da müssen die Reiter auch entsprechend Leistung bringen“, so Beyer – und im Finale einen ausgewachsenen L-Parcours absolvieren.

Im Jubiläumsjahr waren es zehn Finalistinnen. Die vier Besten kamen ins Stechen. Mit 41,7 Sekunden zwar fünf Sekunden schneller als die Siegerin, dafür aber mit einem Abwurf kam Enny Endres (RSpC Obertiefenbach) auf den zweiten Platz. Dritte wurde Gina Keiper (RFV Kirberg) und Vierte Isabel Franz (RSG Margaretenhof-Bischofsheim). Den Sonderehrenpreis für die höchste Gesamtpunktzahl aus allen gerittenen Qualifikationen ging erneut an Johanna Theuerkauf (RV Laufenselden). Einige Reiter, die auf der Siegerliste des Jugend-Cups auftauchen, haben sich seitdem mit Platzierungen auf etablierten Reitturnieren sowie Kreis- und Hessenmeisterschaften einen Namen gemacht. Zum Beispiel Isabelle Wink vom Wiesbadener RFC. Die amtierende Kreismeisterin im Springen der Leistungsklasse 3 des Kreisreiterbundes Wiesbaden-Main-Taunus hat den Jugend-Cup gleich zweimal gewonnen. Im September nahm Wink an der 2. Deutschen Amateur-Meisterschaft in Dagobertshausen teil. Franziska Merten aus Erbenheim reitet mittlerweile erfolgreich S**-Springen.

Den Sprung in die nächsthöhere Klasse will auch Letizia Beyer in der nächsten Saison schaffen. „Ich will M-Springen reiten“, sagt sie. Mit dabei sind dann natürlich auch die drei kleinen Glücksbringer in der Tasche.