Hochkarätiger Gast beim Abendsportfest von TV Waldstraße und Wiesbadener LV. TVW-Toptalent Ilyas Osman startet über 5000 Meter.
WIESBADEN. Saisonabschluss mit Prämienanreizen: Das gemeinsame Sportfest der Wiesbadener Leichtathletik-Vereine TV Waldstraße und WLV (Mi., 18 Uhr, Helmut-Schön-Sportpark) lockt immerhin 200 Teilnehmer an.
Vizemweltmeisterin Carolin Schäfer kommt: Darunter auch Top-Siebenkämpferin Carolin Schäfer von der LG Eintracht Frankfurt, die Silbermedaillengewinnerin der Weltmeisterschaften 2017 in London. Klar, dass sich die Organisatoren um Günter Jung (TVW) und Peter Rouhi (WLV) über ihren Start im Weitsprung und Kugelstoßen freuen.
Start von Xenia Stolz steht in den Sternen: Ob WLV-Weitspringerin Xenia Stolz nach ihrem kürzlichen fünften Platz bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin und dem anschließend angekündigten Laufbahnende ihre Abschiedsvorstellung gibt, ist noch offen. Sie versucht, kurzfristig ihre Beschwerden im Fußbereich, die zur Achillessehne ausstrahlen, mittels Physiotherapie in den Griff zu bekommen. „Sie konnte zehn Tage nur eingeschränkt trainieren. Doch wir hoffen, dass es noch klappt. Es wäre schade, wenn sie nicht springen könnte“, sagt ihr Trainer Peter Rouhi.
Erstmals unter acht Minuten: Sicher ist dagegen, dass Ilyas Yonis Osman (20) auf die Piste gehen wird. Über 3000 Meter hat er gerade im belgischen Kessel-Lo erstmals mit 7:56,30 Minuten eine Zeit unter acht Minuten hingelegt, damit seinen Spitzenwert um gleich vier Sekunden verbessert. Im Schlusssprint musste er lediglich dem Italiener Pietro Riva den Vortritt lassen. In der deutschen Männerbestenliste des Jahres ist Osman damit über diese Distanz Zweiter. Der Ausnahmeathlet mit den familiären Wurzeln in Somalia startet am Mittwoch über 5000 Meter.
Kleiner Schritt in Richtung Einbürgerung: Was seine Einbürgerung betrifft, spricht sein Trainer Günter Jung von „einem kleinen Schritt nach vorne“. Doch der Weg zur erhofften Einbürgerung sei noch weit, bekennt der 66-jährige Coach, der seinerseits im Alter von 30 Jahren mit dem Laufen angefangen hatte und in der Folge eine fabelhafte Marathonzeit von 2:24 Stunden erreichte.
Entsprechend kann er Osmans Qualitäten bestens beurteilen und weiß: „Das geht bei ihm schon noch weiter.“ Wobei der Youngster erst vor drei Jahren mit dem Laufen angefangen hatte. Mit Freundeskreis, kleiner Wohnung in der Nähe des Schön-Sportparks und dem Besuch der Kerschensteinerschule, wo er die Mittlere Reife erwerben will, ist Osman auf allen Ebenen in Deutschland angekommen. Mehr noch: Er durfte am dreieinhalbwöchigem Trainingslager der deutschen Topläufer um Richard Ringer in St. Moritz teilnehmen. „Sportlich und was die Einstellung angeht, hat ihn das noch einmal wahnsinnig nach vorne gebracht“, verspürt Jung bei seinem Schützling den nächsten Entwicklungsschritt.
Zwei exzellente Weitspringer zu sehen: Am Mittwoch werden im Schön-Sportpark aber auch zwei hessische Ausnahmetalente im Weitsprung zu sehen sein, die Peter Rouhi in seiner Eigenschaft als Landescoach unter seinen Fittichen hat. Zum einen Oliver Koletzko (Jahrgang 2003) von der TSG Wehrheim, der mit seinem Bestwert von 7,48 Meter derzeit Europas Jahrgangsbester ist. „Ihm zuzuschauen, das ist wirklich eine Augenweide“, bekräftigt Rouhi. Aber auch Juan-Sebastian Kleta vom TV Gelnhausen (2004) führt mit 7,19 Metern das Europafeld an.
Kleine Prämien als Anreiz: Durch die Prämien, die dank der Unterstützung durch private Gönner ausgelobt werden können, erfährt die Veranstaltung eine Aufwertung. Erstmals gibt es auch einen kleinen Obolus für die Weitsprung-Besten. Davon abgesehen geht es am Sonntag (10 Uhr) an gleicher Stätte für die Wiesbadener Leichtathleten um die Stadttitel.