Zurück zur Zukunft: Phantoms setzen wieder auf Niklas Woelbert
Von Matthias Laux
Lokalredakteur Wiesbaden
Ein Mann, ein Wurf: Wiesbadens etatmäßiger Spielmacher Niklas Woelbert. Foto: rscp/Marcel Lorenz
( Foto: rscp/Marcel Lorenz )
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
WIESBADEN - Die Wahrnehmung, dass Reisen von allen Vergnügen das traurigste sei, wie es einst die französische Schriftstellerin Germaine de Staël formulierte, dürfte ihn zustimmend nicken lassen. Eineinhalb Wochen, nachdem die Wiesbaden Phantoms mit leeren Händen von ihrer Auswärtsreise aus Neunkirchen zurückkamen, beschäftigt Niklas Woelbert die 7:24-Niederlage beim Aufstiegsfavoriten immer noch. „Wir hätten die Saarland Hurricanes schlagen können. Die Chancen waren durchaus da“, hadert der Quarterback mit dem ersten Misserfolg für das American Football-Team aus der hessischen Landeshauptstadt in der laufenden GFL 2-Saison.
Zumal für ihn persönlich die Reise an die Saar eine zusätzliche Wendung bereithielt: Phantoms-Headcoach Andy McMillan setzte im Duell gegen die Hurricanes über weite Strecken der Partie auf die Quarterback-Qualitäten von US-Import AJ Springer; Eigengewächs Woelbert kam nur wenige Minuten als Receiver zum Einsatz. Überlegter Plan oder eiskalte Degradierung? „Wir haben in Neunkirchen relativ schnell erkannt, dass AJ für diese Begegnung einfach besser funktioniert. Und dann habe ich von mir aus selbst gesagt, wir haben mit AJ auf Quarterback aufgrund seiner Mobilität einfach die höheren Siegchancen“, signalisiert Woelbert, dass er persönlich voll hinter der getroffenen Entscheidung steht. Wenngleich er seinen Einsatz als Wide Receiver eher kritisch sieht. „Dass ich nicht der übertriebene Athlet bin, wissen wir alle. Ich habe das gerne gemacht, das ist ja auch meine ehemalige Position, aber meine Zukunft sehe ich dort nicht.“
Und das muss er auch nicht: Wie aus der Coaching-Riege der Phantome einstimmig zu vernehmen ist, wird Woelbert an diesem Samstag, in der Begegnung gegen die Ravensburg Razorbacks (17 Uhr, Europaviertel), wieder als hauptamtlicher Spielmacher zu Werke gehen. „Wir stehen weiter hinter Niklas“, so Quarterback-Coach Sascha Gaveau. „In Neunkirchen haben wir lediglich auf unsere zweite Option auf dieser Position zurückgegriffen.“ Und Wiesbadens Runningback-Coach Thomas Schreiber ergänzt: „Wir haben AJ vor der Saison nicht geholt, um ihn als Quarterback einzusetzen.“
Einsatz von Mann nicht hundertprozentig sicher
Bei diesem nominellen Spitzenspiel der GFL 2, in welchem der Zweitplatzierte den noch ungeschlagenen Primus empfängt, haben die Gastgeber indes mit größeren Personalsorgen zu kämpfen. „Cordarious Mann ist nicht richtig fit. Er war unter der Woche beim Arzt, hat dort aber eigentlich grünes Licht bekommen“, will Schreiber keine Details zu den Beschwerden des Leistungsträgers nennen. Manns Gegenüber, Razorbacks-Runningback Malik Norman, ist derzeit in der Zweiten Liga das Maß aller Dinge: Beim jüngsten 49:29-Auswärtssieg in Nürnberg erzielte der pfeilschnelle Norman vier Touchdowns.