Rosenstädter Herren 50 müssen TC Nordenstadt beim 1:8 im direkten Duell den Meister-Vortritt lassen. Nur der Spitzenspieler holte den Ehrenpunkt.
Von Manfred Schelbert
Meisterliche Vorhand. Linkshänder Remo Makki gewinnt sein Einzel und steuert einen Punkt zum 8:1 bei.
(Foto: rscp/Carsten Simon)
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WIESBADEN - Wen man vor der Begegnung auch fragte, die Meinung war eindeutig. „Ooh, das wird heute eine enge Kiste“, rechnete Jürgen Walter, Mannschaftsführer der Herren 50 des TC Nordenstadt ebenso mit einem knappen Spielausgang wie sein Kollege Stephan Börner von Rot-Weiß Eltville. „Das geht heute knapp zu, da wird wohl die Tagesform entscheiden.“
Wie sich die Protagonisten doch täuschen konnten. Am Ende war das Match zwischen den bisher noch ungeschlagenen Teams der Verbandsliga der Herren 50 zwischen dem TC Nordenstadt und Rot-Weiß Eltville zumindest vom Ergebnis her eine klare Angelegenheit. 8:1! Und der Gewinner ist der TC Nordenstadt. Entsprechend groß war der Jubel im Wiesbadener Vorort.
Doch ganz so einfach war die Angelegenheit dann doch nicht für die Nordenstadter Oldies. Immerhin gingen zwei der Einzel erst im Champions-Tiebreak äußerst knapp mit 11:9 an die Gastgeber. „Gewinnen hier die Eltviller knapp, steht es 3:3 nach den Einzeln und wer weiß, wie dann das Match ausgegangen wäre“, philosophiert Jürgen Walter.
Remo Makki dreht Spiel und setzt sich hauchdünn durch
Remo Makki war einer der Nordenstadter, der in seinem Einzel gegen den Eltviller Winfried Kosch hauchdünn die Nase vorne hatte. Kosch führte im ersten Satz bereits 4:2, beherrschte das Spiel mit druckvollen Schlägen, machte kaum Fehler. Doch dann verlor der 56-Jährige kurzzeitig komplett den Faden. „Beweg dich“, feuerte er sich zwar immer wieder an, doch Makki bekam Oberwasser, sicherte sich mit einem Stoppball den 7:6-Satzgewinn. Am Ende setzte sich der 52-Jährige, der nach gewonnenen Punkten die Faust ballte, knapp durch.
Nebenan an das gleiche Schauspiel. Kamran Safiarian bezwang hier Zenek Wenig mit 7:6, 2:6, 11:9 und sorgte für die zweite Überraschung des Tages. Schließlich ist es Monate, ja fast schon Jahre her, dass Wenig in der Medenrunde ein Einzel verlor. „Heute lief einfach alles für uns und wir hatten das Quäntchen Glück auf unserer Seite“, jubilierte Jürgen Walter. Vielleicht war ja auch das schon traditionelle Trainingslager über den 1. Mai im italienischen Alassio der ausschlaggebende Faktor, der den „Norschter“ Oldies den letzten Kick gab?
Wolfram Knobling holte letztlich im Spitzeneinzel mit seinem 6:1, 6:0 den Ehrenpunkt für die Eltviller. Auch er hatte vor Spielbeginn mit einem engen Spielausgang geliebäugelt. Wegen seines Kumpels Winfried Kosch war Knobling vor der Saison in den Rheingau gewechselt. „In unserem Alter zählt nur noch die Atmosphäre und das Miteinander im Club“, verriet er. Teamkollege Stephan Börner spielte bis zu einer Kreuzbandverletzung einst Fußball beim TuS Dotzheim. Dass sein Ensemble nun zum dritten Male in Folge nur Vizemeister wurde, traf ihn natürlich hart. Doch den Spaß am Tennis („Das ist wenigstens kein Kontaktsport“) wird es ihm nicht vermiesen.
TC Nordenstadt – RW Eltville 8:1 (5:1). – Busch – Knobling 1:6, 0:6. Makki – Kosch 7:6, 4:6, 11:9. Sargk – Börner 6:2, 7:5. Krumm – Stubben 6:2, 6:0. Safiarian – Wenig 7:6, 2:6, 11:9. Lazarov – Zuther 6:2, 6:1. Die Doppel wurden nicht mehr ausgespielt.