Die Bundestrainerin wird bei den Wiesbaden Tennis Open Ende April/Anfang Mai in Bierstadt dabei sein – genau wie eine ehemalige Top 50-Spielerin.
Von Stephan Crecelius
Sportredaktion Wiesbaden
Bundestrainerin Barbara Rittner – hier beim Fed-Cup-Spiel gegen Weißrussland – wird die deutschen Spielerinnen bei den diesjährigen Wiesbaden Tennis Open vor Ort unterstützen.
(Archivfoto: dpa)
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WIESBADEN - Auf einen Gast freut sich Rolf Schmid schon ganz besonders. In diesem Jahr wird der Organisator der Wiesbaden Tennis Open (WTO) Barbara Rittner auf der Tennisanlage in Bierstadt begrüßen dürfen. Die langjährige Fed-Cup-Chefin ist mittlerweile „Head of Women’s Tennis“ und Bundestrainerin. „Ihr Kommen zeigt die Anerkennung für unser Turnier“, sagt Schmid. Das in diesem Jahr wieder wächst. Erstmals werden bei den WTO 60 000 Dollar Preisgeld ausgeschüttet. Das Gesamtbudget liegt bei mittlerweile circa 150 000 Euro. Womit vom 29. April bis 5. Mai noch hochkarätigere Spielerinnen auf der Tennisanlage in Bierstadt ihre Sandplatzsaison eröffnen werden. „Wir sind mit unserem Turnier unter den ‚Top Five' in Deutschland“, sagt Schmid. In seiner Stimme schwingt Stolz mit.
Welche Spielerinnen sind voraussichtlich dabei?
Die Anmeldefrist läuft noch bis zum 11. April – bislang liegen den Veranstaltern rund 400 Meldungen vor. Unter anderem werden laut Schmid Spielerinnen des „Porsche Talent Teams“ um Katharina Gerlach und Jule Niemeier am Start sein. Die Betreuung der Nachwuchsspielerinnen während des Turniers wird Bundestrainerin Rittner persönlich übernehmen. Dazu wird wohl mit Anna-Lena Friedsam eine richtig prominente deutsche Spielerin dabei sein. „Sie beabsichtigt hier zu spielen“, unterstreicht Schmid, „und hat dann sicher auch die Ambition, um den Titel mitzukämpfen.“ Im August 2016 stand Friedsam nämlich noch auf Platz 45 der Weltrangliste – ehe sie von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Auch die zweifache Siegerin Kathinka von Deichmann aus Lichtenstein (aktuell Nummer 181 der Weltrangliste), die mittlerweile schon als „Halb-Wiesbadenerin“ gilt, hat laut dem Organisator erneut für die WTO gemeldet.
Wie groß ist das Teilnehmerfeld bei den WTO?
Das Hauptfeld in Wiesbaden besteht aus insgesamt 32 Spielerinnen aus aller Welt, davor wird es eine Qualifikation mit einem 24er-Feld geben. Die Siegerin des Turniers erhält 80 Punkte für die Weltrangliste. Um ebenso viele Zähler geht es auch in der parallel laufenden Doppelkonkurrenz, die aus 16 Paaren besteht. „In den vergangenen Jahren war bei uns auch immer das Feld im Doppel voll“, sagt Schmid. Für Turniere in einer solchen Größenordnung ist das nicht immer eine Selbstverständlichkeit.
Was hat sich für die Organisatoren geändert?
Der Sprung von 25 000 auf 60 000 Dollar Preisgeld sei „eine Riesenherausforderung“, sagt Schmid, denn die Vorschriften sind nun strenger. Aber: „Wir sind gut im Rennen.“ Unter anderem muss sein Organisationsteam eine Art „Sicherheitsbereich“ für die Spielerinnen einrichten. Dazu kommt: „Wir müssen nachweisen, dass jeder, der reinkommt, akkreditiert ist oder eine Eintrittskarte hat.“ Darüber hinaus müssen auch Ballkinder und Linienrichter gestellt werden. „Das Soll an Leuten die wir dafür brauchen, haben wir jetzt knapp erfüllt“, sagt Schmid, der sich bei der Organisation auf sein seit Jahren perfekt eingespieltes rund 20-köpfiges Kernteam verlassen kann. Alle Helfer arbeiten – wie Schmid auch – komplett ehrenamtlich. „Wir sind keine kommerzielle Sportveranstaltung“, sagt Schmid, „sondern wollen einfach nur ein tolles Tennisturnier für Wiesbaden auf die Beine stellen.“
Was macht die Vorbereitung der Plätze?
Dafür sind die Tennisplätze auf der Anlage in Bierstadt soweit hergerichtet, müssen in der kommenden Woche nur noch einmal gewalzt werden. „Das einzige was wir nicht kontrollieren können, ist das Wetter“, sagt Schmid mit einem Lachen. Doch auch im Regenfall, 2016 fiel sogar Schnee, haben die Organisatoren einen Plan B parat. Die Plätze in der Tennishalle Schneiders, die mittlerweile unter anderem von Christian Tarau betrieben wird, seien durch eine Kooperation die komplette Woche für die WTO geblockt, sagt Schmid. „Auch wenn wir natürlich hoffen, dass wir die Hallenplätze nicht brauchen werden.“