Nicht abgesagt: Der TV Oberstedten plant für den 6. September die Durchführung des Mühlenlaufs.
Schneidermeister Jochen Nieratschker (Neu-Anspach) war vor einem Jahr bei der Neuauflage des Oberstedter Mühlenlaufs Gesamtdritter geworden. Mit soliden 38:10 Minuten für zehn Kilometer gab es zudem noch "Silber" in der Altersklasse M40. Der Mühlenlauf soll im September 2020 stattfinden. Archivfoto: kie
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HOCHTAUNUS (kie). Die Frage "Ja, wo laufen sie denn?" des Humoristen Loriot passt aktuell auch bestens zur Situation der Langlaufszene. Egal ob international, national oder auch regional - gelaufen wird wegen der Coronakrise seit Monaten eher so gut wie gar nicht. Die großen Marathon-Top-Events der Szene wie Boston, Paris, Chicago, London oder Paris sind alle gestrichen worden. In Deutschland werden in diesem Jahr Hamburg und Berlin nicht stattfinden. Die Macher des Frankfurt-Marathons (eigentlich 25. Oktober) zieren sich noch mit einer Absage, die aber wohl unausweichlich sein wird. Den Organisatoren der großen Events, allesamt wirtschaftliche Betriebe mit Millionen-Budgets, droht eine große Pleitewelle.
Blickt man in die Taunus-Region, so sieht es nicht viel besser aus, auch wenn hier die Läufe eigentlich durchgehend von Vereinen, also ehrenamtlich, geplant und durchgeführt werden. Durch die Absagen fehlt hier, trotz teilweise recht hoher Kosten für eine professionelle Zeitnahme, dann der eine oder andere Euro in der Vereinskasse. Zu Beginn des Jahres wurde am 15. Februar lediglich der Crosslauf des TuS Weilnau durchgeführt. Danach kam nichts mehr. Der Weiltal-Marathon hatte sich bereits Monate vor Corona für 2020 eine schöpferische Pause verordnet. Stagnierende Teilnehmer-Zahlen führten wohl zum Überdenken des Konzeptes. Der Friedrichsdorfer "Run up" (5. April), der Feldberglauf (26. April), der Königsteiner Benefizlauf (15. Mai), der Brunnenfestlauf in Oberursel (7. Juni) und auch der Schloßborner Waldlauf (21. Juni) wurden Opfer der Pandemie.
Eine Veranstaltung verschwindet sogar für immer aus dem Terminkalender. Eigentlich sollte der Obernhainer Volkslauf am 9. Mai das "Finale" einer langen Lauftradition in dem kleinen Taunusdorf sein. Auf 2021 wollte man sich nicht vertagen. Somit ist das Kapitel Volkslauf hier Geschichte.
Bei den eigentlich noch anstehenden Veranstaltungen wurde vorab ebenfalls schon die Notbremse betätigt. So wird es in diesem Jahr auch keinen Oberurseler Zimmersmühlenlauf (27. August), "Run after work" in Bad Homburg (2. September), Kronberger Altkönig-Volkslauf (27. September) oder Kurparklauf (11. Oktober) in Bad Homburg geben.
Da ist es fast schon ein Lichtblick am Ende des Tunnels, dass sich der TV Oberstedten entschieden hat, seinen Mühlenlauf am 6. September durchzuführen. Eine Teilnahme ist nur mit Voranmeldung (online unter www.stedtermuehlenlauf.de) und vorheriger Überweisung der Startgebühr möglich. Nachmeldungen vor Ort werden nicht angenommen. Zur Austragung kommen ein Hauptlauf über zehn Kilometer sowie ein Jedermann-Rennen über fünf Kilometer, das sich eher für Einsteiger und den jüngeren Nachwuchs anbietet. Der Start erfolgt zusammen um 11 Uhr in der Friedrichstraße. Gelaufen wird auf asphaltierter Strecke und befestigten Waldwegen entlang der historischen Mühlen von Oberstedten, ehe das Ziel vor der Vereinsturnhalle (Niederstedter Straße) erreicht wird. Wer dabei sein möchte, der zahlt beim "Zehner" 8 Euro (Aktive/Senioren) oder 7 Euro (Schüler, Jugend). Die "Jedermänner" gehen für 6 und 5 Euro auf die Strecke.
Auch der Leichtathletikkreis Hochtaunus plant Stand heute noch mit einer Laufveranstaltung. Am 7. November soll es bei den Waldlauf-Meisterschaften in Merzhausen - eine Ausschreibung liegt noch nicht vor - über Stock und Stein gehen. Je nach Altersklasse sind hier Strecken von 900 Metern für die Jüngsten bis zu 6,1 Kilometer für die Hauptklasse beziehungsweise Senioren zu absolvieren.