Die Wiesbadener Oberliga-Handballer sind am vermeintlichen Tiefpunkt angekommen. Mit 26:31 verlor die HSG VfR/Eintracht das Kellerduell beim TV Hüttenberg II.
HÜTTENBERG - Der kurze Hoffnungsschimmer ist schon wieder erloschen, die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden am Tiefpunkt angekommen. Mit 26:31 (12:16) unterlagen die Oberliga-Handballer aus der Landeshauptstadt im Kellerduell beim TV Hüttenberg II. Glück für Wiesbaden, dass die direkt davor in der Tabelle gelisteten Teams Babenhausen und Büttelborn ebenfalls verloren. So konnte zumindest der Anschluss gehalten werden. Dafür hat sich hinter der HSG alles enger zusammengeschoben. „Wir sind voll in der Suppe drin und müssen sehen, dass wir uns da wieder rausziehen. Wir haben einen richtigen Antilauf“, resümierte Coach Alexander Müller. Was er damit meinte, war klar. Denn die Mannschaft spielt seit Wochen auch ein Stück weit gegen sich selbst. Die unerklärlichen Fehler häufen sich. Dazu kommt das Pech. „Jeder Abpraller landet beim Gegner“, haderte Müller.
Führungsspieler haben mit sich selbst zu tun
Dabei hatte sein Team wie zuletzt schon gegen Münster ordentlich begonnen. Doch erneut schlichen sich Unzulänglichkeiten ein. Hüttenberg nahm das dankend an und setzte sich ab. „Sie haben ihre vermeintlich letzte Chance genutzt“, sagte Müller. Wiesbaden hingegen nicht. Führungsspieler wie Lorenz Engel, Luis Garbo und Max Kellner haben mehr mit sich selbst zu tun, statt Impulse zu setzen. Der Rest des Teams ist ebenso verunsichert. Einzig Pascal Henkelmann, der nach seiner Knieverletzung wieder einsatzfähig war, spielte auf einem ordentlichen Niveau. Das allein reichte aber nicht. Und so rannten die Gäste dem Rückstand bis zum Spielende hinterher. „Immer, wenn wir mal dran waren, dem Spiel vielleicht eine andere Wendung zu geben, haben wir den Big Point verpasst. Im Moment ist einfach der Wurm drin“, erklärte Müller.
Die guten Trainingsleistungen bekam sein Team auch in der Partie gegen den Tabellenletzten nicht auf die Platte. „Jeder denkt nach, ist nicht frei im Kopf“, meinte der Coach. Dabei hat die Mannschaft Potenzial, dies auch schon nachgewiesen. Doch je länger gute Resultate ausbleiben, umso mehr wird sie in einen Abwärtsstrudel geraten. „Wir brauchen dringend Erfolgserlebnisse“, weiß Müller. Ob die in den letzten drei Partien vor der Winterpause geholt werden können, bleibt abzuwarten. Der nächste Gegner MSG Umstadt/Habitzheim hat gerade dem Tabellenzweiten Kleenheim/Langgöns eine empfindliche Niederlage zugefügt und wird am Samstag (17.45 Uhr) mit breiter Brust nach Wiesbaden reisen. Danach muss die HSG noch nach Babenhausen und Wettenberg.
HSG VfR/Eintracht: Gippert; Garbo (2), L. Walter (2), Jenne (1), Seiwert (6/3), Schmelzer, Hermsen, Kellner (2), Engel (4), Stadermann (3), Henkelmann (5), Langheinrich, Diez (1).
Schiedsrichter: Hoffelner/Seidel (Bensheim/Auerbach) – Zuschauer: 143. – Zeitstrafen: 4:4. – Siebenmeter: 4/6:3/5 – Spielfilm: 0:2, 4:3, 6:6, 13:7, 15:10, 16:12 – 18:13, 21:17, 24:18, 24:20, 26:22, 29:22, 31:26.