Nach äußerst intensiven Trainingstagen in Bad Gögging wartet aber auf Chefcoach Rüdiger Rehm und seinen Stab noch einiges an Arbeit.
Von Stephan Crecelius
Sportredaktion Wiesbaden
Einmal abklatschen (v.l.): Cedric Euschen, Kofi Kyereh, Marvin Ajani, Gökhan Gül, Moritz Kuhn (verdeckt) feiern den 3:1-Sieg im Testspiel gegen den VfB Eichstätt.
(Foto: Guido Rodzinski/SVWW)
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BAD GÖGGING - In Bad Gögging ist immer wieder aufgeblitzt, wie der SV Wehen Wiesbaden spielen will und kann. Auch im zweiten Testspiel des Trainingslagers feiert der Fußball-Zweitligist gegen den guten Regionalligisten VfB Eichstätt mit dem 3:1 (0:0) einen Sieg. Nach zäher erster Hälfte steigerte sich der SVWW nach der Pause merklich und kombinierte beispielsweise den Treffer zum 3:1-Endstand richtig schön heraus. Die erste Halbzeit war auf dem trockenen und langsamen Rasen in Eichstätt dagegen zäh sowie die Beine der SVWW-Spieler nach intensiven Trainingstagen in Bad Gögging schwer.
Offensive lässt das Potenzial phasenweise aufblitzen: Genau wie im ersten Spiel gegen Burghausen (4:2) schlichen sich auch im Duell mit Eichstätt immer mal wieder Unkonzentriertheiten und Missverständnisse in das SVWW-Spiel ein. Gerade offensiv haben die Hessen sicher noch Steigerungspotenzial – auch wenn dennoch starke sieben Tore in den zwei Spielen gelangen. Defensiv stand der SVWW, trotz der drei Gegentore gegen die beiden Regionalligisten, eigentlich gut. Die Tore in den Testspielen resultierten alle aus Standards (direkter Freistoß, Ecke und Elfmeter). Viel zu tun bekamen die SVWW-Torhüter nicht.
Was passiert auf der Torwart-Position?: Die Position des Schlussmanns ist eine der spannendsten im Lager der Hessen. Die große Frage ist, wer die neue Nummer eins wird. Wirklich schlauer ist man nach dem Trainingslager aber nicht. Auch, weil Jan-Christoph Bartels – der angeschlagen zum Zweitligisten kam, die Intensität im Training aber immer weiter steigern konnte – noch in keinem der bisherigen Testspiele sein Können zeigen konnte. Die endgültige Entscheidung wird der SVWW wohl erst kurz vor dem ersten Spieltag bekannt geben. Lukas Watkowiak wirkte derweil in den Spielen sehr präsent, agierte ohne sichtbaren Fehler und parierte gegen Burghausen sogar einen Elfmeter. Ansonsten stand er in den Testspielen aber alles andere als unter Dauerbeschuss, hatte gerade gegen Eichstätt keine großen Gelegenheiten, um sich auszuzeichnen.
Neuzugänge nicht nur menschlich gut integriert: Bis auf Bartels waren in Bad Gögging ansonsten alle Neuzugänge komplett fit. Einigen Spielern, wie beispielsweise Marvin Ajani, Phillip Tietz, Paterson Chato und Michel Niemeyer, sieht man einfach an, dass sie bereits einige Partien auf hohem Profiniveau bestritten haben. Das gilt freilich auch für Benedikt Röcker. Doch auch die ganz junge Garde um Michael Guthörl, Tobias Mißner, Dominik Franke – der mit seinen 20 Jahren schon knapp 90 (!) Regionalligaeinsätze vorzuweisen hat – oder auch Eigengewächs Giona Leibold, der gegen Eichstätt positiv auffiel, machten auf sich aufmerksam und sollten gemeinsam mit den restlichen Zugängen den etablierten Spielern künftig Druck machen können.
Teambuilding am Montag, Abreise am Dienstag: Am gestrigen Montag stand dann neben einer Trainingseinheit auch ein mannschaftsinternes Tennis-Doppelturnier auf dem Programm, es gewannen Jeremias Lorch und Niklas Dams. Am Dienstag geht es zurück in die hessische Heimat, ehe in rund drei Wochen mit dem Heimspiel in der Brita-Arena gegen den Karlsruher SC (Sonntag, 28. Juli) die Zweite Liga für den SVWW startet. Der Grundstein dafür wurde in Bad Gögging gelegt. Der Feinschliff muss nun in den kommenden Wochen folgen.