Fußball: TuS Beuerbach mit „Scooter“ in Richtung Aufstieg
Wie bestimmte Rituale vor Spielbeginn den ungeschlagenen Kreisoberliga-Spitzenreiter beflügeln.
Von Johannes Lahr
Volontär
Spitze mit dem TuS Beuerbach: Sandro Fuchs (rechts) gegen Heftrichs Robert Wallmann.
(Archivfoto: rscp/Frank Heinen)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
HÜNSTETTEN - 19 Spiele, 17 Siege und zwei Remis: Das ist die beachtliche Hinrundenbilanz des TuS Beuerbach. „Viel besser hätte es nicht laufen können“, weiß Defensivspezialist Mario Hofmann. Der 25-Jährige ist der Fels in der Brandung beim Tabellenführer und mittlerweile schon seit 2016 an Bord. Er weist eine Trainingsbeteiligung von über 96 Prozent auf. In der Regel besuchen sogar über 15 Spieler das Training der ersten Mannschaft, was für viele andere Kreisoberligisten eine Wunschvorstellung darstellt.
„Es ist sicherlich eine Herausforderung für die Personen in meinem Leben, weil ich auch mal die ein oder andere Sache für den Fußball absagen muss“, sagt der gebürtig aus dem Kreis Limburg-Weilburg stammende Hofmann. Seinen Trainer Herbert Leus erfreut der Konkurrenzkampf in der Mannschaft. „Wenn ich nach dieser Vorrunde sagen würde, dass wir nicht aufsteigen wollen, wäre das natürlich Unsinn“, so Leus. Beide – Hofmann und Leus (trainierte zwischen 2013 und 2015 schon den TuS Hahn in der nächsthöheren Spielklasse) – wissen jedoch aus eigener Erfahrung, dass die Gruppenliga ein heißes Pflaster sein kann. „Du brauchst in dieser Liga mit sechs Absteigern 44 oder 45 Punkte, um sicher über dem Strich zu stehen“, schätzt Hofmann die Lage realistisch ein. Sein Coach schlägt in dieselbe Kerbe, glaubt aber auch, „dass wir mit unserer Mannschaft und ein oder zwei Verstärkungen im Sommer bestimmt nicht chancenlos sind.“
Finanziell werden sich die Beuerbacher hinsichtlich etwaiger Neuzugänge allerdings keine großen Sprünge erlauben. „Wir haben seit zwei Jahren eine Philosophie, die nur leistungsbezogene Prämien enthält“, erklärt Leus. Ein weiteres Plus neben dem großen Kader ist der Zusammenhalt im Team. „In so einer erfolgreichen Zeit ist es schwierig, negative Punkte anzuführen. Auf dem Platz ist die Stimmung durchweg positiv“, erzählt Hofmann, der durch seine Mitspieler Robin Reutzel und Maximilian Kettenbach vor sechs Jahren den Weg zum TuS fand. Ein Geheimnis für den Erfolg in Beuerbach sei auch die akribische Vorbereitung auf den Spieltag. „Wir treffen uns 75 Minuten vor dem Anpfiff. Dann gibt es von zwei Spielern, die Kabinendienst haben, Bananen und Snacks. Kurz vor Spielbeginn hören wir immer das Lied „Paul is dead“ von Scooter. Das pusht uns dann noch mal richtig“, gibt Hofmann einen Einblick in das Kabinenleben. Demnächst stehen nun die ersten Personalgespräche an. „In der Weihnachtszeit werden wir sicherlich die Planungen für die kommende Saison vorantreiben“, sagt Leus, bei dem die TuS-Verantwortlichen ebenso auf einen Verbleib hoffen, wie beim begehrten Topstürmer Nick Erwe (22 Tore). Wenn es die Pandemie erlaubt, hofft der Coach, dass die Witterungsbedingungen ab Februar einen geregelten Trainingsbetrieb auf dem großen Beuerbacher Rasenplatz zulassen.
KEMEL: SIEBEN NEUE AUF EINEN STREICH
Das punktlose A-Liga-Schlusslicht TuS Kemel rüstet für die Restrunde auf: Mit Marco Mucko, Erhan Kiran, Almir Smajic, Ehsan Mohibi (alle Türk Spor Bad Schwalbach), Beilul Michael Embaye (VfR Wiesbaden), Jozip Matijevic (reaktiviert) und Alex Simon (eigene Jugend und ab Februar spielberechtigt) holt das Kleeblatt gleich sieben Neuzugänge. „Des Weiteren befinden wir uns mit vier Spielern noch im Gespräch“, zeigt sich Kemels Spielertrainer Gezim Zaskoku in Sachen Klassenerhalt zuversichtlich.