SVWW verliert gegen Meppen und den Blick nach oben
Der Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden baut seine schlechte Heimbilanz aus. Gegen lange Zeit biedere Gäste aus Meppen verlor der SVWW am Ende auch verdient mit 3:4 (1:2).
Von Torsten Muders
Leiter Sportredaktion Wiesbaden
SVWW-Verteidiger Ahmet Gürleyen geht mit vollem Körpereinsatz ins Kopfballduell gegen Meppens René Guder.
(Foto: René Vigneron)
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WIESBADEN - Der SVWW kommt einfach nicht mehr oben ran. Mit einem Heimsieg gegen Meppen wären die Hessen vorübergehend auf Platz drei gesprungen. Nach der 3:4-Pleite vor 1932 Zuschauern in der Brita-Arena gegen die Niedersachsen verharren die Wiesbadener aber weiterhin im tristen Tabellenmittelfeld. Eine Niederlage, die mal wieder unnötig war. Mit nur fünf Punkten aus sechs Heimspielen rangiert der SVWW in der Heimtabelle auf dem vorletzten Platz.
Der SVWW ging mit vier offensiven Spielern ins Rennen. Für den weiter verletzten Gustaf Nilsson stürmte John Iredale. Doch der Australier fand kaum Bindung zum Spiel, agierte unglücklich. Und als er in der 16. Minute die Chance zur Führung hatte, ließ er sich alleine vor Meppens Keeper Eric Domaschke zu weit nach links abdrängen und scheiterte am Torwart. Auch Kevin Lankford blieb deutlich hinter den Erwartungen. Dafür sorgten die Flügelspieler Thijmen Goppel und Maximilian Thiel noch am ehesten für gefährliche Aktionen.
Spektakulärer Freistoß von Thiel
Thiel besorgte auch nach einer guten halben Stunde die verdiente SVWW-Führung. Wieder mal ein spektakuläres Tor des 28-Jährigen. Einen Freistoß aus knapp 30 Metern zirkelte der Linksfuß an die Unterkante der Latte. Von dort prallte der Ball hinter der Linie auf und wieder aus dem Tor raus. Schiedsrichterassistent Marius Schlüwe signalisierte sofort, dass der Ball drin war. Mit den drei Chancen zuvor, zudem vergab Thiel noch aus aussichtsreicher Position und ein Schuss von Bjarke Jacobsen lenkte Domaschke um den Pfosten, hatte der SVWW das Spiel gefühlt im Griff.
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Die bis dato harmlosen Gäste brachten nach vorne nichts zustande. Torwart Tim Boss im ersten Pflichtspiel für den gesperrten Florian Stritzel zwischen den Pfosten, hatte nichts zu tun. Bis die erste Ecke der Meppener in der 36. Minute auf den langen Pfosten segelte. Der zuvor schon fahrig agierende SVWW-Außenverteidiger Gino Fechner verlor die Orientierung und Markus Ballmert konnte unbedrängt zum Ausgleich einköpfen. Fechner stand auch vier Minuten später im Mittelpunkt. Bei einem Freistoß aus dem Halbfeld hielt Fechner seinen Gegenspieler Lars Bünning klar am Trikot. Elfmeter war die logische Folge. Kein guter Tag für Fechner, und Serhat Koruk versenkte die Kugel sicher im linken Eck zur Gäste-Führung. Das Spiel war gedreht, und keiner wusste so recht warum.
Unglückliches Eigentor von Stanic
Nach der Pause, in der Benedict Hollerbach für Iredale kam, kam auch noch Pech hinzu. Drei Minuten nach Wiederanpfiff verlängerte Jozo Stanic einen eigentlich harmlosen Ball im hohen Bogen über Boss ins eigene Tor. Doch der SVWW antwortete prompt. Nach Vorlage von Hollerbach war plötzlich Lankford frei und zur Stelle und versenkte den Ball überlegt ins lange Eck zum Anschlusstreffer (52.). Doch der erwartete Sturmlauf blieb zunächst aus. Die Gäste um den technisch starken Kapitän Luka Tankulic hielten die Partie offen und den Ball meist vom eigenen Tor weg.
SVWW-Trainer Rüdiger Rehm legte mit dem Österreicher Dominik Prokop und Youngster Amin Farouk offensiv nach. Meppens Trainer Rico Schmitt brachte unter anderem Morgan Fassbender, der gefühlt zehn Sekunden nach der Einwechslung schon die gelbe Karte sah. Der SVWW tat sich weiter schwer, Druck aufzubauen oder gar Chancen zu kreieren. Im Gegenteil, Meppen war dem 4:2 deutlich näher. Und der beste Spieler auf dem Platz, Tankulic, nutzte in der 78. Minute die großen Lücken in der SVWW-Abwehr zur vermeintlichen Entscheidung. Der erneute Anschluss des eingewechselten Lucas Brumme in der 90. Minute kam zu spät. Der mögliche Lucky Punch von Dominik Prokop in der Nachspielzeit, als er aus elf Metern freistehend übers Tor schoss, wollte nicht mehr gelingen.
Am Samstag, 30. Oktober, tritt der SVWW um 14 Uhr bei Eintracht Braunschweig an.