SVWW verabschiedet sich mit Sieg aus der zweiten Liga
Das Heimspiel des SV Wehen Wiesbaden gegen den FC St. Pauli - es war ein wahres Torfestival. Das große Fußballwunder blieb dennoch aus.
Von Stephan Crecelius
Sportredaktion Wiesbaden
Viktor Gyökeres vom FC St. Pauli kämpft mit Daniel Kofi Kyereh vom SVWW um den Ball.
(Foto: rscp/ Hasan Bratic)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
WIESBADEN - Das große Fußballwunder ist erwartungsgemäß ausgeblieben. Doch der SV Wehen Wiesbaden hat sich mit einem 5:3 (3:2)-Sieg gegen den FC St. Pauli aus der Zweiten Fußball-Bundesliga verabschiedet. Für die Hausherren trafen Stefan Aigner (11./38.) und Phillip Tietz (12./62.,Foulelfmeter und 66.), die Tore für St. Pauli erzielten Leo Östigard (25.) sowie Henk Veerman (32./73.). Damit beendet der SVWW die Saison auf Tabellenplatz 17 und steigt in Liga drei ab. Der Karlsruher SC hat sich derweil mit einem 2:1-Sieg in Fürth direkt gerettet, Nürnberg (1:1 in Kiel) muss in die Relegation.
Der Blick auf die Aufstellung überraschte durchaus: Lukas Watkowiak begann für Heinz Lindner im Tor, der auch nicht auf der Bank saß. Dazu war Michael Guthörl - der im Saisonverlauf bislang zwei Kurzeinsätze sammelte, gegen Pauli gut spielte - erstmals in Liga zwei in der Startelf. Und Keeper Jan-Christoph Bartels, der sich in der Hinrunde gegen Osnabrück verletzt hatte, stand ebenfalls im Kader. Doch der SVWW tat genau das, was Trainer Rüdiger Rehm angekündigt hatte: Das Team haute alles rein - und wurde schnell belohnt. Aigner, der von Daniel-Kofi Kyereh freigespielt wurde, traf zum 1:0 (11.). Und damit nicht genug: Tietz legte, diesmal nach Vorlage von Aigner, direkt zum 2:0 (12.) nach. Ein Schuss von Jeremias Lorch (20.) strich nur knapp am Winkel vorbei, Tietz (22.) hatte die dicke Chance auf das 3:0.
Aigner schlägt nach Pauli-Ausgleich zurück
Und St. Pauli? Von den Gästen kam zunächst gar nichts, bis zur 25. Minute. Mit der ersten Chance trafen die Gäste durch Östigard, der nach einem hohen Ball recht ungestört einköpfen durfte, zum 1:2-Anschluss. Kurz zuvor hatte Karlsruhe in Fürth zum 1:1 ausgeglichen, die Rechenspielchen waren damit auch schnell wieder beendet. Die Kiez-Kicker aus Hamburg waren nun besser drin und nutzten auch ihre zweite Chance des Spiels. Veerman vollendete einen schönen Angriff über die rechte Seite locker zum 2:2-Ausgleich. Die Partie war richtig munter. Erst scheiterte Paterson Chato (35.) für den SVWW aus der Distanz, dann verhinderte Watkowiak (37.) das 2:3. Das letzte Wort vor der Pause sollten aber die Hausherren haben: Aigner (38.) traf nach Vorlage von Tietz zum 3:2, damit ging es in die Kabinen.
Doch auch die Halbzeitpause war nur ein Durschschnaufen, vor allem der SVWW nutze den sich bietenden Platz weiterhin aus. Moritz Kuhn (52.), der durchaus auch hätte schießen können, flankte zu unpräzise, Guthörl (55.) wurde im letzten Moment geblockt, der Schuss von Lorch (56.) ging vorbei und der offensivfreudige Dominik Franke (60.) vergab die ganz dicke Chance auf das 4:2. Quasi im direkten Gegenzug hatte der SVWW bei einem Aluminiumtreffer der Gäste dann Glück. Doch wiederum im direkten Gegenzug wurde Aigner im Starfraum der St. Paulinaner klar gefoult, Schiedsrichter Christian Dingert zeigte auf den Punkt - und Tietz (62.) verwandelte ganz sicher zum 4:2.
Getreu dem Motto „Weiter, immer weiter“ machte der SVWW auch weiter. Und erneut vollendete Tietz einen tollen Angriff über die rechte Seite, musste den Ball nach einer optimalen Hereingabe von Kuhn nur noch über die Linie drücken und schnürte den Hattrick. Der SVWW führte gegen nun komplett körperlos spielende Gäste 5:2. (66.), Pauli-Keeper Korbinian Müller verhinderte gegen Kyereh (71.) gar das nächste Tor. Stattdessen traf Veerman (73.) auf der anderen Seite zum 3:5. Der Sieg des SVWW geriet aber nicht mehr in Gefahr, die Hessen verabschieden sich erhobenen Hauptes aus der Zweiten Liga.