SVWW siegt gegen Uerdingen und springt auf Rang vier
Die Wiederaufstiegsträume des SV Wehen Wiesbaden bekommen mit drei Punkten neue Nahrung. Mit einem 3:1-Sieg gegen den KFC Uerdingen bleibt der Drittligist in der Erfolgsspur.
Von Torsten Muders
Leiter Sportredaktion Wiesbaden
Schenkten sich nichts: Christian Kinsombi (KFC Uerdingen 05, links) und Florian Carstens (SV Wehen Wiesbaden).
(Foto: Patrick Scheiber/Jan Huebner)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
WIESBADEN - SVWW-Trainer Rüdiger nahm zwei Veränderungen nach dem 1:0-Sieg in Mannheim vor. Florian Carstens und Marc Lais ersetzten Ahmet Gürleyen und den gelbgesperrten Phillip Tietz.
Das Montagabendspiel bot eine turbulente erste Hälfte. Von der Tribüne musste die SVWW-Offiziellen zunächst noch ihren Spieler ein „Wach werden“ zurufen. Schon nach wenigen Sekunden landete ein Kopfball von Antonio Grimaldi am SVWW-Lattenkreuz. Der KFC war gleich hellwach und presste die Gastgeber tief in der eigenen Hälfte. Nach zehn Minuten spielte Keeper Tim Boss in Bedrängnis einen Pass auf Florian Carstens, der ließ den Ball ins Seitenaus rutschen. Die Krefelder schalteten schnell. Fixer Einwurf auf Grimaldi, der bediente Fridolin Wagner zum 0:1. Eine kalte Dusche, die aber mit ein wenig Verzögerung Wirkung zeigte beim SVWW. Von Minute zu Minute klappte das Kombinations- und Angriffsspiel der Hessen besser. Ein Standard führte dann zum Ausgleich. Eine Ecke von Marvin Ajani pflückte Aushilfsstürmer Jakov Medic mit rechts herunter, dann drehte er sich um die eigene Achse und vollendete mit links. Ein technisch anspruchsvolles Tor des Kroaten, der mit dem Schweden Gustaf Nilsson einen knapp Vier-Meter-Sturm an Körpergröße bildete, aber immer wieder zeigte, dass er nicht nur wegen seiner Kopfballstärke und Robustheit an vorderster Front eine gute Alternative ist.
Maurice Malone liefert die Saisontore neun und zehn
Auch die SVWW-Führung war ein Leckerbissen. Maurice Malone legte sich den Ball auf seinen starken linken Fuß und zirkelte das Leder sehenswert ins lange Eck. Nur sechs Minuten später wieder ein Fernschuss von Malone, diesmal satt von der anderen Seite flach ins Eck. Der „Mailman“ lieferte die Saisontore Nummer neun und zehn. Und der Hattrick innerhalb von elf Minuten war auch möglich, doch den dritten Weitschuss des Mannes mit der Nummer 11 parierte dann Uerdingens Keeper Jurjus Hidde. Von Uerdingen, bei denen im defensiven Mittelfeld der gebürtige Wehener Tim Albutat agierte, war nach der eigenen Führung offensiv nicht mehr viel zu sehen. Der krisengeschüttelte Club ist auch außerhalb des Rasens in Nöten. Nach einem Insolvenzantrag wurden dem ehemaligen Pokalsieger von 1985 vom DFB drei Punkte abgezogen. Dagegen legte der KFC noch ohne Begründung mittlerweile Einspruch ein.
Comeback von Johannes Wurtz
Auf dem Feld musste KFC-Trainer Stefan Krämer reagieren. Nach 56 Minuten hatte er schon dreimal gewechselt, dabei seinen Sturm komplett getauscht. Und der kurz zuvor eingewechselte Muhammed Kiprit hätte eigentlich völlig freistehend vor Boss zum Anschlusstreffer einschieben müssen. Dabei spielte er aber statt mit dem Tornetz mit der Bande neben dem Tor. Der SVWW agierte in dieser Phase nicht mehr konsequent genug und verlor die Bälle zu schnell. Es war wieder wie ein Sekundenschlaf, der gleich mehrere Minuten anhielt. Jetzt musste Rehm reagieren und seine Mannschaft aufwecken. Er tat es mit zwei Wechseln. Gianluca Korte und Johannes Wurtz kamen für Paterson Chato und den diesmal wirkungslosen Kevin Lankford. Für Wurtz war es sein Comeback nach seiner Sprunggelenksverletzung Ende Oktober. Nach diesem Doppelwechsel rückte Medic zurück auf die Chato-Position.
Der SVWW gewann wieder mehr Kontrolle übers Spiel. Ein sehenswertes Tor von Wurtz zum vermeintlichen 4:1 wurde aber wegen Abseits zurückgepfiffen. Dafür drängten die Krefelder plötzlich in der Schlussphase aufs zweite Tor, was durchaus möglich war. Den Schlusspfiff erlebte Albutat aber nicht mehr auf dem Feld, weil er kurz vor dem Ende nach einem taktischen Foul im Mittelfeld die gelb-rote Karte sah.
Schon am Samstag kann der nächste Heimsieg des SVWW folgen, kommt es doch ab 14 Uhr zum Duell mit dem Tabellenvorletzten 1. FC Magdeburg.