Während Neuzugang Florian Hansch beim 3:2-Erfolg des SV Wehen Wiesbaden in Cottbus doppelt trifft, verlässt Stephan Andrist den Fußball-Drittligisten in Richtung VfR Aalen.
Von Torsten Muders
Leiter Sportredaktion Wiesbaden
SVWW-Jubel im Stadion der Freundschaft: Der zweifache Torschütze Florian Hansch (4. von rechts) ist mittendrin.
(Foto: Steffen Beyer)
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COTTBUS - „Ein besseres Debüt kann man nicht feiern“, strahlte Florian Hansch. In der Tat: Zwei Tore gemacht und dazu ein 3:2-Sieg. Eigentlich alles in Butter. Doch der Neuzugang des SV Sandhausen musste nach seiner Auswechslung ebenso zittern wie der Rest des Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden: „Am Ende lagen die Nerven ein wenig blank. Wir haben es einfach nicht geschafft, unsere gute erste Halbzeit in die zweite Halbzeit zu bringen.“
Nach einer guten halben Stunde schien die Sache im Stadion der Freundschaft geritzt. Der SVWW führte 3:0. Und Cottbus schien mausetot. Man merkte den Lausitzern deutlich an, dass sie nicht nur acht verletzungsbedingte Ausfälle zu verkraften hatten, sondern in der Woche vor dem Spiel noch ihren nach Stuttgart abgewanderten Kapitän Marc Stein ersetzen mussten. Die junge Truppe lud den SVWW förmlich zum Toreschießen ein.
Lorch trifft schon nach fünf Minuten ins Schwarze
„Solche Stellungsfehler haben aber nichts mit dem Alter zu tun“, hätte sich Energie-Trainer „Pele“ Wollitz eine höhere Konzentration bei seiner Truppe gewünscht. Der SVWW nahm die Einladungen dankend an. Es dauerte nur fünf Minuten, da zappelte der Ball schon im Netz, eine Flanke von Niklas Schmidt verlängerte der Cottbuser Lasse Schlüter mit der Hand. Der Ball fiel Jeremias Lorch vor die Füße, der keine Mühe hatte, aus fünf Metern zu treffen. Auch Hansch wurde es vier Minuten später leicht gemacht. Gegenspieler Jose Matuwila verschätzte sich im Zweikampf, sodass der Leihspieler aus Sandhausen alleine auf Torwart Avdo Spahic zulaufen konnte und souverän zum 0:2 traf. Nach dem schönsten Angriff des Spiels über Manuel Schäffler, Schmidt und Moritz Kuhn in der 28. Minute hätte Hansch schon zum 0:3 treffen müssen. Dies holte er in der 32. Minute nach, als eine Freistoßflanke wiederum von Schmidt auf den kurzen Pfosten die Energie-Abwehr derart überraschte, dass Hansch mutterseelenallein einschieben durfte. „Die Tore waren gut, bei der Spielweise hat er noch Luft nach oben“, holte Trainer Rüdiger Rehm den Stürmer in der 78. Minute vom Feld und wieder auf den Boden. Dagegen musste Torjäger Manuel Schäffler Anfang der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt runter.
STEPHAN ANDRIST WECHSELT NACH AALEN
Stephan Andrist wechselt mit sofortiger Wirkung zum abstiegsbedrohten Liga-Rivalen VfR Aalen. In der vergangenen Saison war er in Wiesbaden noch einer der Leistungsträger. In 38 Spielen erzielte er 15 Tore und bereitete zudem acht vor. Doch sein Stern sank schon in dieser Spielzeit, auch wenn er noch 15 Mal zum Einsatz kam. Die Einsatzzeiten auf dem Feld gingen mehr und mehr zurück. Und in der Vorbereitung war der stille Schweizer auch nicht mehr die erste Wahl.
Mit Florian Hansch hatten die Hessen zudem eine junge Alternative im Winter geholt. Grund genug, für den 31-Jährigen eine neue Herausforderung zu suchen. Während SVWW-Trainer Rüdiger Rehm nicht mehr auf den Flügelspieler als Stammspieler setzte, sei Andrist auf der Ostalb der absolute Wunschspieler von VfR-Trainer Argirios Giannikis.
Der Bruch im SVWW-Spiel war unübersehbar. Nur Verwalten geht auch nicht in der Dritten Liga. „Wir haben nicht mehr den letzten Schritt gemacht und um ein Gegentor gebettelt“, sah Rehm von draußen das Unheil schon kommen. Erst traf der eine Energie-Joker Kevin Scheidhauer in der 82. Minute und dann der zweite namens Streli Mamba, der einen Elfmeter im Nachschuss in der 90. Minute verwandelte. Der 28-jährige Schiedsrichter Patrick Hansbauer ahndete ein vermeintliches Handspiel von Sascha Mockenhaupt. Eine Torchance zum 3:3 in der Nachspielzeit gab es aber nicht mehr. „Da hätten wir uns auch blöd angeschaut“, atmete Rehm nach der unnötig spannenden Schlussphase durch.
Da der bisherige Dritte KFC Uerdingen am Sonntag sein Heimspiel gegen Würzburg verloren hat, liegt der SVWW nunmehr nur noch sechs Zähler hinter dem neuen Dritten Hallescher FC zurück. Am nächsten Sonntag (13 Uhr) geht es dann gegen den nächsten Ostverein. Hansa Rostock kommt in die Brita-Arena.