SV Wehen Wiesbaden vermiest Löwen die Wiesn - 2:1-Sieg in München
Feierstimmung bei Wehen Wiesbaden: Das Team von Rüdiger Rehm gewann 2:1 in München. Ein Wiesn-Besuch war trotzdem nicht drin.
Von Torsten Muders
Leiter Sportredaktion Wiesbaden
Der Wiesbadener René Guder (Mitte) im Zweikampf mit den Löwen Adriano Grimaldi (l.) und Phillipp Steinhart (r.).
(Foto: Christina Pahnke/sampics Photographie)
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MÜNCHEN - Der SV Wehen Wiesbaden gewinnt 2:1 (0:1) in der Höhle der Löwen. Zum Auftakt des Oktoberfestes siegte der hessische Fußball-Drittligist vor 15.000 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße bei 1860 München. Der eingewechselte Nicklas Shipnoski wurde mit zwei Toren nach der Pause zum Matchwinner.
SVWW-Trainer Rüdiger Rehm ließ die Elf auflaufen, die gegen Meppen in die 2. Halbzeit startete, also mit Manuel Schäffler und Daniel Kofi Kyereh in der Offensive. Für das 1:0 hätte aber - wie schon beim 3:0 im letzten Heimspiel gegen die Niedersachsen - Stephan Andrist sorgen können. Nach einer Flanke von Alf Mintzel machte der Schweizer alles richtig, drehte sich blitzschnell und schoss mit links. Der Ball landete am Lattenkreuz (18.). Vier Minuten später fiel das Spielgerät Andrist rund elf Meter vor dem Tor vor die Füße. Diesmal war sein Schuss aber zu zentral.
Standard-Könige schlagen zu
Die Löwen kamen aber in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit auf. Nach einem Freistoß von Philipp Steinhart pralle Torwart Markus Kolke bei seiner Rettungstat mit Schäffler zusammen. Beide konnten nach längerer Behandlungszeit weitermachen. Auf der Bank saß übrigens als Ersatztorwart der junge Jan Albrecht, da der etatmäßige Ersatzkeeper Lukas Watkowiak als frisch gebackener Papa nicht dabei war. Die Hessen ließen nun zu viele Standards zu. Die Sechziger erwiesen sich in dieser Saison bisher als Standard-Könige. Und dies untermauerten sie in der 37. Minute. Eine Ecke von Steinhart auf den kurzen Pfosten fand den freien Herbert Paul im Fünfer, der aus kurzer Distanz nur einköpfen musste. Das 16. Tor der Löwen, Spitzenwert der 3. Liga. Und das 15. Gegentor des SVWW, ebenfalls Negativrekord in der Spielklasse.
Vorne passierte beim SVWW allerdings auch zu wenig. Von Kyereh und vor allem Guder war nichts zu sehen. Daher reagierte Rehm zur Halbzeit und brachte Nicklas Shipnoski für Guder. Es waren gerade rund 60 Sekunden im zweiten Durchgang gespielt, da lag auch schon das 1:1 in der Luft. Einen Freistoß von Mintzel auf den Hinterkopf von Schäffler kratzte Löwen-Keeper Marco Hiller von der Linie.
Verdienter Ausgleich
In der 56. Minute rappelte es dann aber. Shipnoski, kurz zuvor im Mittelfeld von Steinhart hart von den Beinen geholt, stand beim draus resultierenden Freistoß von Mintzel und der unfreiwilligen Kopfballvorlage von Steinhart goldrichtig und verwandelte mit rechts aus zehn Metern ins lange Eck. Ein Ausgleich, der verdient war, weil die Münchener zu sehr verwalteten. Und es wurde aus SVWW-Sicht noch besser. Sechs Minuten später nämlich wieder die bewährte Kombination. Mintzel flankte aus dem Halbfeld auf den langen Pfosten. Gegenspieler Steinhart haute über den Ball und Shipnoski bugsierte das Ding irgendwie über die Linie. Die Löwen waren geschockt.
Trainer Daniel Bierofka brachte direkt im Anschluss nach dem 1:2 seinen Torjäger Sascha Mölders, der nun mit dem ehemaligen Mainzer Adriano Grimaldi das Sturmduo bildete. Die SVWW-Defensive um Sascha Mockenhaupt und Niklas Dams musste sich nun dem wuchtigen genannten „Ochsensturm“ erwehren, was nicht immer gelang. Grimaldi passte auf Mölders, doch dessen Schuss hielt Kolke (79.) bravourös. Kurz darauf köpfte Mölders knapp am Kasten vorbei. Der SVWW überstand auch den gefährlichen Standard von Steinhart auf Kapitän Felix Weber und auch beim Linksschuss von Mölders in der vierten Minute der Nachspielzeit war Kolke ebenso auf dem Posten wie Mockenhaupt beim anschließenden Eckball auf der eigenen Linie klärte. Dann war Schluss.
Kein Besuch auf den Wiesn
Einen Wiesn-Besuch schlossen die Verantwortlichen um Sportdirektor Christian Hock schon vor dem Spiel kategorisch aus, geht es doch schon am Dienstag (19 Uhr) im eigenen Stadion gegen die SG Sonnenhof Großaspach weiter in der englischen Woche.