SV Wehen Wiesbaden unterliegt Jena und verpasst Sprung auf Platz zwei
Durch eine Niederlage gegen Carl Zeiss Jena hat der SV Wehen Wiesbaden am Montag den Sprung auf Platz zwei in der Tabelle verpasst.
Von Torsten Muders
Leiter Sportredaktion Wiesbaden
Kevin Pannewitz (Jena), Manuel Schäffler (SVWW) und Guillaume Gros (Jena) in Aktion (v.li.).
(Foto: René Vigneron)
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WIESBADEN - Der SV Wehen Wiesbaden mag keinen Montag. Im ersten Montagabendspiel der Drittliga-Geschichte des Fußball-Drittligisten unterlagen die Hessen mit 2:3 (1:1) gegen Carl Zeiss Jena. Damit verpasst der SVWW den erhofften Sprung auf Platz zwei und klebt damit weiter auf Rang acht fest.
Der SVWW startete vor 2387 Zuschauern im Regen von Wiesbaden mit der gleichen Aufstellung, mit der die Hessen beim 7:0-Erfolg in Köln vom Platz gingen. Die verletzten Sebastian Mrwoca, Moritz Kuhn und Niklas Dams waren nicht im Kader.
Während das Spiel auf den Rängen mit einem rund 20-minütigen Stimmungsboykott beider Fanlager startete, dauerte es nur bis zur siebten Minute, ehe Niklas Schmidt die erste große Chance auf dem Fuß hatte. Doch sein Schuss aus 18 Metern ging übers Tor. In der 17. Minute sollte es dann klingeln. Patrick Schönfeld trieb den Ball mit Tempo durchs Mittelfeld, spielte genau im richtigen Moment steil auf den sehr agilen Jules Schwadorf. Der hatte noch das Auge für Manuel Schäffler und passte quer zum Torjäger, der keine Mühe hatte zum 1:0 zu vollenden.
Der SVWW war nun am Drücker und erspielte sich kurze Zeit später zwei Topchancen. Aber erst vertändelte Schäffler und dann hätte eigentlich Daniel-Kofi Kyereh, der frei vor dem Torwart scheiterte, sowie Schwadorf, dessen Nachschuss vor der Linie geklärt wurde, das 2:0 erzielen müssen. Die Strafe folgte auf den Fuß. Ein langer Abschlag von Jenas Keeper Jo Coppens unterschätzte Sören Reddemann. Phillip Tietz setzte sich durch und überwand auch Keeper Markus Kolke (28.). Ein Ausgleich aus dem Nichts. Aber einer mit Wirkung. Beim SVWW schien der Stecker gezogen. Tietz hätte kurz vor der Halbzeit sogar die Führung der Thüringer erzielen können. Die letzte Chance hatte dann aber wieder der SVWW, doch Schmidt scheiterte aus spitzem Winkel gegen Coppens.
Die erste Möglichkeit nach dem Wechsel hatte dann Schwadorf auf dem Fuß. Sein Geschoss knallte aber haarscharf am langen Pfosten vorbei. In der 53. Minute musste dann Mittelfeld-Motor Marcel Titsch Rivero nach einem Tackling von Kevin Pannewitz verletzt raus. Für ihn kam Simon Brandstetter, dafür rückte Schmidt weiter nach hinten. Der SVWW tat sich aber weiter schwer, die Gäste entscheidend unter Druck zu setzen. Zwei scharfe Flanken von Kyereh, die aber keine Abnehmer fanden, waren noch die besten Torannäherungen. Missverständnisse und Fehlpässen prägten das Spiel in dieser Phase. SVWW-Trainer Rüdiger Rehm haderte an der Seitenlinie mit seinem Team und der Fußball-Welt.
Ausgekontert
Doch Brandstetter hatte dann in der 65. Minute die erneute Führung nach Flanke von Alf Mintzel auf dem Kopf, aber er brachte nicht genug Druck auf den Ball. Doch dies weckte die Hausherren. Ein Freistoß aus halblinker Position knallte Schmidt an die Querlatte. Und im nächsten Angriff forderten die Wiesbadener vergeblich Handelfmeter. Jena schien nur noch auf das Remis aus, ließ sich bei einem Doppelwechsel eine gefühlte Ewigkeit Zeit und versuchte im Spiel den Ball nur vom eigenen Tor fern zu halten.
Und doch gingen die Thüringer in der 75. Minute mit dem ersten Torschuss in der zweiten Halbzeit in Führung. Mittelstürmer Tietz stand bei einem Abpraller goldrichtig und netzte zum 2:1 für Jena ein. Rehm musste reagieren und brachte für den blassen Kyereh den Schweizer Stephan Andrist. Aber die Hessen ließen sich klassisch auskontern. Der starke Tietz ließ Mintzel aussteigen, passte auf Manfred Starke, der ins leere Tor zum dritten Gäste-Treffer einschob (79.). Der Anschlusstreffer von Schmidt per Elfer (89.) brachte neue Hoffnung. In der fünfminütigen Nachspielzeit setzte der eingewechselte Maximilian Dittgen einen Volleyschuss an die Latte. Es war die letzte Chance auf den Ausgleich.
Der SVWW hat nun zwei Wochen Zeit, den Rückschlag zu verkraften. Am 25. November (14 Uhr) geht es dann zum 1. FC Kaiserslautern auf den Betzenberg.