SV Wehen Wiesbaden: Souveräner Sieg nach Wechselorgie
Der Fußball-Zweitligist SV Wehen Wiesbaden braucht beim 3:0-Testspielsieg über Fortuna Köln Anlaufzeit. Stefan Aigner und Heinz Lindner wurden geschont.
Von Katja Sturm
Abklatschen: Der SVWW um Doppelpacker Manuel Schäffler (Zweiter von links) startet mit einem 3:0-Testspielerfolg über den Regionalligisten Fortuna Köln in das Jahr 2020.
(Foto: rscp/Hasan Bratic)
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WEHEN - Rüdiger Rehm war ein bisschen hin- und hergerissen. Einerseits zeigte sich der Trainer des Fußball-Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden mit dem Auftritt seiner Mannschaft im ersten Testspiel nach der Winterpause „im Großen und Ganzen zufrieden“. Andererseits hätte sich der 41-Jährige beim 3:0 (0:0)-Erfolg über den Regionalligisten Fortuna Köln das ein oder andere Tor mehr gewünscht. Doch nach einer „guten ersten Trainingswoche“, der einzigen in der Vorbereitung mit hoher und harter Belastung, steckte offenbar Müdigkeit in den Spielerbeinen. Immerhin erwiesen sich Topscorer Manuel Schäffler mit seinem Doppelpack (76. Minute/Foulelfmeter, 78.) und zuvor Tobias Schwede (64.) als treffsicher. Zudem konnten die Hessen mal wieder die Null halten. „Perfekt“, kommentierte Rehm dieses Resultat der Defensivleistung.
Ein vereinsinternes Duell der Systeme hatte am Tag zuvor über die Aufstellung beim Anpfiff entschieden. Die Viererkette hatte sich dabei mit 3:0 durchgesetzt und durfte somit am Samstag vor etwa 400 Zuschauern im Leistungszentrum auf dem Halberg beginnen, während die „Fünfer“-Vertreter erst mal auf der Bank blieben. „Wir wollen versuchen, beide Systeme reinzubekommen, um flexibel zu sein“, erklärte Rehm. Aber es dauerte bis zur 18. Minute, ehe Michel Niemeyer die erste Chance hatte, doch der 24-Jährige setzte den Ball am langen Pfosten vorbei. Rehm sollte bei seiner Analyse später das SVWW-Debüt des ehemaligen Herthaners Sidney Friede als typisch für den gesamten Auftritt seiner Anfangself heranziehen. „Er kam schwierig rein, hatte dann drei, vier richtig gute Aktionen, aber das Quäntchen Glück hat gefehlt.“
In der Pause wurde fleißig durchgewechselt, sodass für die Hessen eine komplett andere Formation auflief. Diese profitierte einerseits von dem etwas abbauenden Gegner, war aber laut Rehm auch angestachelt von der Niederlage am Tag zuvor und gab von Beginn an mehr Gas als die Vorgänger. Eine schön herausgespielte Chance verwandelte Schwede, der von Marcel Titsch Rivero bedient wurde, zum 1:0. Ehe Schäffler zuerst einen Foulelfmeter, den Daniel-Kofi Kyereh herausgeholt hatte, verwandelte und nur zwei Minuten später zum 3:0-Endstand nachlegte. „Die zweite Hälfte hat mir schon sehr gut gefallen“, betonte Rehm. „Aber da war die Qualität des Gegners auch nicht mehr so hoch.“
Was ihm allerdings nicht schmeckte, waren die vielen Ecken, die sein Team den Kölnern vor allem in den ersten 45 Minuten ermöglicht hatte. „Das darf uns gegen einen Regionalligisten nicht passieren, da müssen wir mehr Kontrolle haben.“ Drei Tage vor dem Abflug ins Trainingslager in Oliva Nova hatte Rehm auf die Einsätze von Torhüter Heinz Lindner und Stürmer Stefan Aigner verzichtet. Der österreichische Keeper war während der Weihnachtsfeiertage erkältet und hat nach Angaben des Cheftrainers noch ein bisschen Rückstand. Zudem sollte neben Lukas Watkowiak der erst 19-jährige Arthur Lyska Spielpraxis erhalten. Aigner sei am Tag zuvor nach dem Laufen „extrem müde“ gewesen, da habe man nichts riskieren wollen. In den Flieger nach Spanien werden beide Stammspieler aber steigen, ebenso wie alle, die am Wochenende im Kader standen. Rechtsverteidiger Moritz Kuhn, der beim Trainingsauftakt am Montag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war, ergänzt die 29 Spieler umfassende Delegation für den einwöchigen Aufenthalt in der Provinz Valencia.