Der SV Wehen Wiesbaden landete mit dem 0:0 bei Werder Bremen II nach drei Siegen und einer Niederlage das erste Unentschieden der jungen Saison. Auf dem Papier eigentlich ein Topspiel der dritten Liga war es jedoch eher eine Nullnummer der schlechteren Sorte.
Von Torsten Muders
Leiter Sportredaktion Wiesbaden
Maximilian Dittgen (r.) versucht sich gegen die Bremer Jannes Vollert und Idrissa Touré durchzusetzten. Foto: Sven Severing
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BREMEN - Der Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden landete mit dem 0:0 bei Werder Bremen II nach drei Siegen und einer Niederlage das erste Unentschieden der jungen Saison. Doch es war eher eine Nullnummer der schlechteren Sorte.
Die äußeren Umstände sahen nicht gerade nach einem Topspiel aus. Es wurde auf dem Nebenplatz 11 des Weserstadions vor gerade mal 560 Zuschauern gekickt. Doch es war vom Papier tatsächlich das Spitzenspiel des fünften Spieltags, traf doch der Dritte Bremen II auf den Fünften SVWW. Zwei Mannschaften, die in den vergangenen beiden Jahren eigentlich fast nur gegen den Abstieg gekämpft haben. Die Bremer wirken in dieser Saison aber wesentlich kompakter und abgeklärter als in der Vergangenheit. "Es wird ein unangenehmes Spiel", prophezeite SVWW-Trainer Rüdiger Rehm schon kurz vor dem Anpfiff. Es entwickelte sich aber zunächst ein Spiel, das wenig mit Spitze zu tun hatte. Es ging nämlich mehr in die Breite und oft auch eher zurück, sodass in den ersten 30 Minuten faktisch nichts passierte. Das berühmte Abtasten war lang und der Respekt voreinander groß.
Die verletzungsbedingte Auswechslung des Bremer Routiniers Marc Pfitzner nach einer knappen halben Stunde sollte dann zumindest den Startschuss für zwei Chancen geben. Erst zielte der Bremer Thore Jacobsen aus halblinker Position sehr genau. Seine gedachte Flanke entpuppte sich zur Überraschung aller als Schuss und klatschte an den langen Pfosten. Markus Kolke hätte da keine Chance gehabt. Zwei Minuten später dann die erste Möglichkeit der Hessen. Ein Einwurf von Alf Mintzel landete bei Maximilian Dittgen, der von der Außenlinie zurück auf Robert Andrich passte. Dessen Schuss mit der Innenseite aus zwölf Metern war viel zu hoch angesetzt.
Das war es aber schon wieder. Auch ein Freistoß aus verheißungsvoller Position setzte Mintzel in die Mauer. Und so pfiff der junge 31-jährige Schiedsrichter Benjamin Bläser auch exakt nach 45 Minuten eine doch eher langweilige erste Hälfte ab. "Das Umschaltspiel hat noch nicht so funktioniert und wir kamen zu selten mit hohem Tempo hinter die Bremer Reihen", analysierte SVWW-Sportdirektor Christian Hock in der Halbzeit.
Kurz nach Wiederbeginn hatte Dittgen nach einer Ecke von Robert Andrich per Kopf die Chance zur Führung. Die Kugel ging aber übers Tor. Der Spielfluss wurde auch in der Folge eher vergeblich gesucht. "Wir müssen mehr Gas geben", rief Rehm seiner Truppe zu. Aber Kolke auf der einen Seite und Eric Oelschlägel im Bremer Tor erlebten weiterhin einen relativ ruhigen Nachmittag. Man war schon froh über den Schuss von David Blacha in der 57. Minute, der jedoch Oelschlägel vor keine Probleme stellte.
Das sollte schon die letzte Aktion des Kapitäns sein. Rehm wechselte Agyemang Diawusie für Blacha ein. Auch Bremens Trainer Florian Kohlfeldt, jüngster Trainer der Dritten Liga, brachte einen neuen Mann. Der hoch talentierte Niklas Schmidt, der aber sichtbar noch einige Kilos zu viel auf den Rippen hat, sollte für mehr Elan sorgen. Ganz vorne waren Werder-Kapitän Rafael Kazior und SVWW-Torjäger Manuel Schäffler im anderen Strafraum so gut wie abgemeldet. Immerhin wurden die Gäste einen Tick stärker und hatten zumindest mehr Spielanteile. Der Fallrückzieher von Andrich aus 22 Metern war jedoch eher für die Galerie als eine ernsthafte Tormöglichkeit. In der 84. Minute hatten die Wiesbadener dann noch Glück, als Levent Aycicek völlig frei einen Kopfball neben das Tor setzte. Einen Sieger hätte das Spiel aber auch nicht verdient gehabt. Und so versiebte Diawusie auch die beste Chance des SVWW in der zweiten Halbzeit in der Nachspielzeit.