Bereits das erste Testspiel gegen Großaspach zeigt: Die Neuzugänge des SVWW bringen viel körperliche Präsenz mit.
Von Stephan Crecelius
Sportredaktion Wiesbaden
Gelungenes Testspiel: Neuzugang Cedric Euschen (Mitte) setzt beim 4:2-Sieg des SV Wehen Wiesbaden gegen Sonnenhof Großaspach zum Flugkopfball an.
(Foto: rscp/Jörg Halisch)
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WIESBADEN - Kurz vor Schluss sah es danach aus, dass der SV Wehen Wiesbaden wieder einmal mit 3:2 gewinnt. Spätestens nach dem Sieg im Relegationsrückspiel gegen Ingolstadt ist das ja so etwas wie das Lieblingsergebnis des Fußball-Zweitligisten. Doch nach 90 Minuten endete das erste Testspiel der Saisonvorbereitung gegen Drittligist SG Sonnehof Großaspach sogar mit 4:2 (1:1). Auch wenn so früh in der Saisonvorbereitung natürlich noch nicht alles gepasst hat. Es sei deutlich zu erkennen gewesen, dass es hier und da Abstimmungsprobleme gegeben habe, sagte SVWW-Trainer Rüdiger Rehm, der mit dem Spiel dennoch zufrieden war. Vier Treffer gegen Großaspach sind schließlich keine Selbstverständlichkeit.
Ku(h)nstschuss eröffnet den Torreigen: Vor rund 500 Zuschauern auf dem Halberg erzielte Moritz Kuhn (19.), der mal wieder einen Freistoß traumhaft in den Winkel versenkte, das erste und zugleich schönste Tor. Die weiteren SVWW-Tore steuerten Kofi Kyereh (55.), Marvin Ajani (82.), der nach einer schönen Kombination über Kyereh und Phillip Tietz traf, sowie Tietz (88.) per Bogenlampen-Kopfball bei. Für die Großaspacher glichen zwischenzeitlich Timo Röttger (21./zum 1:1), und Marco Hingerl (63./zum 2:2) aus.
Neuzugänge hinterlassen positiven Eindruck: Beim Testspiel setzte Rehm in den zwei Halbzeiten quasi auf zwei Mannschaften. Bis auf Michel Niemeyer, der am Montag ins Training einsteigen soll, und Jan-Christoph Bartels (wird ebenfalls diese Woche zurückerwartet) konnten sich so alle Neuzugänge präsentieren und hinterließen dabei einen guten Eindruck. Gerade Tietz – der immer anspielbar war, die Bälle oft gut festmachte oder per Kopf clever verlängerte – und der körperlich extrem präsente Michael Guthörl spielten stark. Dazu habe auch Paterson Chato, auf der für ihn ungewohnten Position als Linksverteidiger, seine Sache gut gemacht, sagte Rehm. Auch die Stärken von Ajani könne sein Team noch besser ins Spiel bringen. Generell fiel zudem auf: Die Neuzugänge des SVWW sind äußerst athletisch.
Rehm: „Es wird Schwankungen geben“: Damit einhergehend ist die Mannschaft der Hessen – und das nicht nur durch 1,97-Meter-Mann Benedikt Röcker – größer geworden. Für die Zweite Liga sei das wichtig, sagt Rehm. Der die Erwartungshaltung, gerade an die jungen Neuzugänge, freilich gleich etwas einbremste. „Das sind Spieler mit Potenzial, die wir aber langsam aufbauen müssen“, sagt der 40-Jährige. „Es wird Schwankungen geben.“
Sebastian Mrowca extrem flexibel: Umso mehr wird es kommende Saison auf die bereits bewährten Kräfte ankommen. Einer der Schlüsselspieler ist Sebastian Mrowca, der gegen Großaspach in der Innenverteidigung auflief. Dabei ist Mrowca, der im Team den Spitznamen „Beppo“ trägt, eigentlich im Mittelfeld zu Hause. „Beppo ist ein unglaublich flexibler Spieler“, sagt Rehm. Der auch kommende Saison wieder eine Führungsrolle einnehmen wird.
Hessenpokalfinale am Dienstag: Sehr wahrscheinlich, dass Mrowca auch am Dienstag (19 Uhr) im Finale des Hessenpokals gegen den KSV Baunatal in Wetzlar auf dem Platz steht. Denn dort darf der SVWW die Neuzugänge nicht einsetzen. Das Team stelle sich so gewissermaßen von alleine auf, sagte Rehm mit einem Schmunzeln, der den Pokal aber natürlich gewinnen will. Dafür wird sein Team wohl vor allem körperlich beißen müssen. Schon im Test gegen Großaspach merkte man dem SVWW das Training der vergangenen zwei Tage an, sodass sich auch immer wieder Konzentrationsfehler einschlichen. „Es gehört in der Vorbereitung dazu, dass man sich quälen muss“, sagt Rehm. Und genau das hätten die Spieler auch getan.