Last-minute-Tor in Mannheim: Nilsson sorgt für SVWW-Sieg
Gustav Nilsson gelingt der Lucky-Punch und SV Wehen Wiesbaden feiert bei Waldhof Mannheim wichtige drei Punkte. Der Weg dahin war aber ein hartes Stück Arbeit.
Von Stephan Crecelius
Sportredaktion Wiesbaden
Max Christiansen (Waldhof, links) gewinnt den Zweikampf gegen Chato (SVWW).
(Foto: Frank Heinen/rscp-photo)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
MANNHEIM - Eins ist sicher: Die Moral des SV Wehen Wiesbaden ist herausragend. Der Fußball-Drittligist gewinnt beim SV Waldhof Mannheim 1:0 (0:0). Und wieder war es ein ganz später Treffer, der den Hessen drei Punkte beschert hat. Als alles schon nach einer gerechten Punkteteilung aussah, traf Gustaf Nilsson in der 89. Minute aus dem Nichts. Es war der viel zitierte Lucky-Punch, durch den der SVWW weiter ganz enge Tuchfühlung zu den obersten Tabellenplätzen wahrt.
Doch es war ein hartes und ganz zähes Stück Arbeit: SVWW-Trainer Rüdiger Rehm hatte eigentlich ein Spiel mit durchaus offensivem Charakter erwartet, doch es dominierten die Abwehrreihen. Die gefährlicheren der seltenen Abschlüsse verbuchten zunächst die Mannheimer. Doch SVWW-Keeper Tim Boss war sowohl gegen Marcel Costly, der direkt nach 20 Sekunden und in der 15. Minute abzog, sowie gegen den Kopfball von Marcel Seegert, wachsam. Und die Gäste? Der SVWW kombinierte sich zwar einige Male durchaus ansehnlich durch das Mittelfeld, doch in der wirklich gefährlichen Zone war dann doch immer wieder ein Abwehrbein dazwischen.
Chato scheitert an Keeper Königsmann
Auf der anderen Seite überstand der SVWW vor der Pause ein paar Waldhof-Ecken unbeschadet, ehe es doch noch einmal richtig gefährlich wurde: Boss parierte aber auch den Schuss vom auffälligen Dennis Jastrzembski, sodass es mit 0:0 in die Kabinen ging - eine wirklich dicke Chance hatten die Hessen im ersten Abschnitt nicht. Was sich in der 51. Minute änderte: Doch Waldhof-Keeper Timo Königsmann kratzte den Kopfball von Paterson Chato nach einem starken Freistoß von Marvin Ajani irgendwie noch raus.
In der Folge blieb es vor den Toren aber wieder ruhig, ehe sich Phillip Tietz in der 62. Minute unnötig seine fünfte Gelbe Karte abholte – und sich dementsprechend lautstark ärgerte. Man hatte weiter das Gefühl, das eine Aktion - am ehesten eine Standardsituation - in beide Richtungen den Ausschlag geben könnte. Und in der 70. Minute wäre der Waldhof beinahe in Führung gegangen. Doch Ajani kratzte den Schuss von Marco Schuster von der Linie, ehe Jastrzembski eine Minute darauf aus richtig guter Position zu lange zögerte.
Nilsson trifft aus dem Nichts
Danach passierte, mit Ausnahme eines geblockten SVWW-Schusses, erst mal nichts. Bis zur 89. Minute. Nach einem Einwurf von Ajani kam Waldhof den Ball nicht weg, der irgendwie bei Nilsson landete, der humorlos aus rund fünf Metern einschweißte. Es war der berühmte Lucky-Punch – der SVWW verteidigte den Sieg anschließend souverän über die dreiminütige Nachspielzeit. Vor dem Anpfiff gab es allerdings eine bittere Nachricht: Dominik Prokop musste am Meniskus im linken Knie operiert werden und wird laut dem SVWW „voraussichtlich vier Monate ausfallen“. Die Saison des Österreichers dürfte damit vorzeitig beendet sein.