Der SV Wehen Wiesbaden hat den ersten Heimsieg der bisherigen Drittliga-Saison eingefahren. Gegen den FSV Zwickau siegten die Hessen nach furioser Anfangsphase verdient.
Von Philipp Durillo
Sportredakteur Wiesbaden
Überlegter Abschluss: Phillip Tietz machte mit seinem Elfmeter-Tor den 3:1-Heimsieg des SV Wehen Wiesbaden gegen den FSV Zwickau klar.
(Foto: Hasan Bratic)
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WIESBADEN - Der SV Wehen Wiesbaden hat seinen ersten Heimsieg in der bisherigen Drittliga-Saison eingefahren. Gegen den FSV Zwickau stand am Ende ein verdienter 3:1-Erfolg auf der Anzeigetafel. Gianluca Korte, Paterson Chato und Phillip Tietz per Strafstoß trafen für die Rot-Schwarzen. Dustin Willms erzielte für Zwickau den zwischenzeitlichen Anschusstreffer.
Im Vergleich zur 1:4-Niederlage beim FC Ingolstadt wechselte SVWW-Coach Rüdiger Rehm auf zwei Positionen. Hinten links kehrte der zuletzt angeschlagene Dennis Kempe in die Abwehr zurück. Im Mittelfeld verdrängte Benedict Hollerbach Marc Lais auf die Bank.
Der SVWW agierte im 4-4-2-System. Sascha Mockenhaupt spielte im Abwehrzentrum mit Florian Carstens, seine Position rechts in der Kette übernahm Moritz Kuhn. Jakov Medic bildete die Doppelsechs mit Paterson Chato, während Maurice Malone mit Phillip Tietz in der Spitze agierte. Über die offensiven Außen kamen Benedict Hollerbach und Gianluca Korte.
Bei Zwickau startete der ehemalige Wehener Goalgetter Ronny König im Sturm.
Der SVWW startete engagiert, doch die erste Gelegenheit hatten die Gäste aus Zwickau. Einen missglückten Abschlag von Boss schnappte sich Morris Schröter auf der rechten Bahn und flankte in die Mitte. Dort kam Dustin Willms frei zum Kopfball, doch Boss parierte den zentralen Versuch. Im direkten Gegenzug dann die Führung für den Gastgeber. Der SVWW kombinierte sich schnell nach vorne , Moritz Kuhn flankte von der rechten Seite scharf in die Mitte. Am linken Fünfereck stand Gianluca Korte goldrichtig und schob den Ball sicher in die Maschen (7.).
Der SVWW blieb weiter dran. Und agierte effizient im Angriff. In der 15. Minute setzten die Rot-Schwarzen das 2:0 drauf. Wieder ging es über die Außen, diesmal über links. Maurice Malone, flankte kurz vor der Torauslinie in den Rückraum. Auf Höhe des Sechzehnmeterraums zog der aufgerückte Sechser Paterson Chato mit rechts ab und traf ins linke Eck. Doch die Freude über den Treffer währte nicht lange. Quasi im Gegenzug flankte Morris Schröter von rechts in den Strafraum. Dort konnte der agile Dustin Willms das Leder quasi ungestört verarbeiten und mit einem Schuss ins linke Eck zum Anschlusstreffer aus Sicht des FSV vollstrecken.
Zehn Minuten später kam Zwickau zu weiteren Gelegenheiten. Einen aus spitzem Winkel scharf aufs Tor getretenen Freistoß von Drinkuth faustete Tim Boss aus der Gefahrenzone, wenig später drang Julius Reinhardt über rechts gefährlich in den Wiesbadener Strafraum ein, doch seine flache Hereingabe klärten die Gastgeber mit vereinten Kräften. Zwickau war nun besser im Spiel, eroberte die Bälle schon im Mittelfeld, weil die Pass- und Kombinationssicherheit aus der Anfangsphase ein wenig abhandenkam. Auch, weil in einigen Situationen der vorher stabilen Doppelsechs ein wenig die Griffigkeit im Defensivzweikampf verloren ging und sich der FSV so einige Male durch die Mitte kombinieren konnte. So wie beim - letztlich harmlosen - Abschluss von Drinkuth aus 16 Metern (35.).
Kurz vor der Halbzeit schaltete der SVWW nochmal einen Gang hoch. Zunächst scheiterte Maurice Malone mit einem Flachschuss aus zehn Metern am schnell abtauchenden FSV-Keeper Johannes Brinkies. In der 44. Minute hatte Phillip Tietz dann noch die dicke Chance, auf 3:1 zu stellen. Eine Flanke von Benedict Hollerbach nahm er schön mit der Brust runter, um den Ball anschließend ans rechte Lattenkreuz zu nageln. Diese Aktion hätte einen Treffer verdient gehabt.
Zwickau etwas präsenter, Wehen versuchts mit Kontern
Die zweite Hälfte begann mit weniger Schwung als noch Abschnitt eins. Die erste gute Gelegenheit im zweiten Durchgang hatte Zwickaus Marco Schikora, der nach Flanke des zur Pause eingewechselten Can Coskun per Volleyschuss an Tim Boss scheiterte (56.). Knapp eine Stunde war gespielt, als FSV-Keeper Brinkies mit einer Doppelparade das Wiesbadener 3:1 vereitelte: Zunächst wehrte er einen Abschluss von Hollerbach ab und blieb auch beim Rebound durch Malone der Sieger im Eins-gegen-Eins. Hollerbach hatte wenig später Feierabend und wurde durch Michael Guthörl ersetzt.
Zwickau agierte nun mehr in der Hälfte der Wehener, doch nennenswerte Abschlüsse gab es nicht zu verzeichnen. Der SVWW blieb bei Tempogegenstößen gefährlich. Kurz nach seiner Einwechslung startete Guthörl über rechts durch und erreichte mit seiner Hereingabe Phillip Tietz, der jedoch stark bedrängt wieder nicht an Brinkies vorbeikam.
Auch Medics Distanzkracher an die Latte
Bis zur 78. Minute dauerte es in Abschnitt zwei für den ersten, richtig sehenswert vorgetragenen Angriff vom SVWW. Über Paterson Chato, Moritz Kuhn, Maurice Malone und Gianluca Korte gelang eine schöne Spielverlagerung, ehe Jakov Medic aus dem Hinterhalt abzog. Doch sein strammer Schuss aus knapp 23 Metern klatschte an den Querbalken - das zweite Mal Aluminiumpech für die Hessen. Im Gegenzug parierte Tim Boss einen zu zentralen Kopfball von Willms sicher.
In der 83. Minute fiel dann die Vorentscheidung aus Wehener Sicht: Nach einer Flanke von Gianluca Korte stieg Davy Frick Paterson Chato auf den Fuß. Schiri Robin Braun gab den berechtigten Elfmeter. Phillip Tietz blieb bei der Ausführung cool und vollstreckte ins linke Eck.
Damit war der Widerstand der Zwickauer gebrochen. Der SVWW spielte die Partie sicher nach Hause, ohne defensiv nochmal allzugroß in Bedrängnis zu geraten. Durch den Sieg rangiert die Elf von Rüdiger Rehm mit 15 Punkten nun auf dem siebten Rang. Kommende Woche geht es dann zum Tabellenführer nach Saarbrücken.