Katastrophale individuelle Fehler führen zu 3:5-Niederlage von Fußball-Hessenligist VfB Ginsheim in Neu-Isenburg. „Eine bodenlose Frechheit“, schimpft Marcus Spahn.
NEU-ISENBURG - Wenige Tage nach dem beeindruckenden 4:0-Heimsieg gegen den SV Buchonia Flieden folgte für den Fußball-Hessenligisten VfB Ginsheim gegen die Spvgg. Neu-Isenburg eine bittere 3:5 (2:2)-Auswärtspleite. Mit nunmehr 35 Gegentreffern sind die Ginsheimer die Schießbude der Liga, was höchst bedenklich stimmt.
Zwei Mal gingen die Gäste, die eine Halbzeit lang das Geschehen diktierten, in Führung, doch die Gastgeber glichen jeweils vom Elfmeterpunkt aus. Nach dem Seitenwechsel lief bei Ginsheim kaum noch etwas zusammen. Es gab katastrophale individuelle Fehler und einen Stürmer Carlos McCrary, der diese eiskalt bestrafte.
„Was die Jungs nach der Pause geboten hatten, war eine bodenlose Frechheit“, wetterte der VfB-Sportmanager Marcus Spahn. „Wir haben 45 Minuten sehr gut gespielt, doch zwei Aktionen brachten uns um den Lohn. Statt einer klaren Führung stand es 2:2“, konnte sich Spahn kaum beruhigen. „Wir geben den Spielern alles, was sie brauchen, und werden leider nicht belohnt für unsere Mühe. Wir machen immer wieder die gleichen Fehler“, so Spahn. Sollte der VfB diese nicht bald abstellen, müssten sich die Spieler hinterfragen, „ob sie auch in der nächsten Spielzeit Hessenliga spielen wollen.“
Lukas Langenstein parierte gegen McCrary und bewahrte seine Farben vor einem frühen Rückstand (4.). Besser machte es Derrick Amoako, der im VfB-Trikot seine Torpremiere feierte (13.). Doch das 1:1 folgte prompt: Spielführer Marco Betz traf nach einem Handspiel im Strafraum von Nico Siegert vom Punkt aus (16.). Lukas Manneck schoss die Gäste erneut in Führung (20.), doch erneut hatte Betz eine Antwort (23.). Jörg Finger hatte zuvor Marc Zuege im Strafraum gefoult.
Danach passierte vor beiden Toren nicht viel. Aufregung gab es kurz vor der Pause: Lukas Manneck wurde im Strafraum vermeintlich gefoult, doch Schiedsrichter Vogel wertete die Aktion als Schwalbe und bedachte den VfB-Mittelfeldmann mit Gelb (45.).
Die Gäste kamen mit viel Elan aus der Kabine und wollten mit einer erneuten Führung die Weichen auf Sieg stellen. Doch der Schuss ging nach hinten los: McCrary nutzte eine eine Unachtsamkeit des Gegners aus und brachte die Heimelf in Front. Es folgten zwei weitere Treffer des Stürmers. Das vierte Gegentor war ein Abbild des dritten, und dem 5:2 ging ein Konter voraus. Das 3:5 durch Adnan Kizilgöz war lediglich Ergebniskosmetik (90.).
Spvvg Neu-Isenburg: Rudolf – Kohl, Rhein, Djordjevic, Betz, Albert (79. Guenther), Kamikawa, Buschmann (46. Iwamoto), Schellhorn (82. Bickel), Zuege, McCrary.
VfB Ginsheim: Langenstein – Wagner, Siegert, Thomasberger, Finger, Lee (57. Scholz), Amoako, Manneck (67. Fisch), Eren, Kizilgöz, Fischer.
Tore: 0:1 Amoako (5.), 1:1 Betz (12./Handelfmeter), 1:2 Manneck (18.), 2:2 Betz (25./Foulelfmeter), 3:2 (51.), 4:2 (60.), 5:2 (69.) alle McCrary, 5:3 Kizilgöz (90.); Zuschauer: 150; Schiedsrichter: Vogel (Frankfurt).