
Der Zweitliga-Aufsteiger SVWW bejubelt mit dem knappen Erfolg gegen den Karlsruher SC vor über 10.600 Zuschauern den ersten Heimsieg der jungen Saison – und springt an die Spitze.
Wiesbaden. Es läuft für den SV Wehen Wiesbaden. Vor über 10.600 Zuschauern landete der Aufsteiger mit dem 1:0 (1:0) gegen den Karlsruher SC im zweiten Heimspiel den ersten Heimsieg. Mit nunmehr sieben Punkten aus drei Spielen ist der SVWW sogar auf alle Fälle über Nacht Tabellenführer. Wer hätte das vor Saisonbeginn gedacht?
Freilich war der knappe Erfolg gegen die starken Gäste aus Baden auch glücklich zustande gekommen. Ein genialer Moment von Hyun-Ju Lee sollte den Hessen zum Sieg reichen.
Ex-Nationalspieler Stindl mit Riesenchance
Der KSC hatte den deutlich besseren Start. Der Ex-Nationalspieler Lars Stindl und der Ex-Mainzer Daniel Brosinski hatten für die dominanten Gäste beste Möglichkeiten, die SVWW-Keeper Florian Stritzel in bester Manier parierte. Die Gastgeber fanden zunächst offensiv nicht statt. Kianz Froese lief sich auch mangels Unterstützung teils gegen vier Gegenspieler fest, Ivan Prtajin sah kaum einen Ball und auch Hyjun-Lee war erst kein Faktor.
Ein Solo von Lasse Günther sorgte dann für die beste Möglichkeit der Hessen, doch sein Schuss rauschte übers Tor (20.). Zwei Minuten später passte es dann. Gino Fechner eroberte im Gegenpressing den Ball und passte auf Lee. Der Südkoreaner nahm Maß und zirkelte den Ball wunderbar ins obere rechte Eck von ihm aus gesehen. Eine Führung, die sich nicht gerade angedeutet hatte.
Kalte Dusche für die Badener bei 30 Grad
Direkt danach gab es bei noch 30 Grad erstmal eine Trinkpause. Der KSC musste sich aufgrund der kalten Dusche auch erst schütteln. In der 33. Minute hätte dann der Ausgleich fallen können. Einen strammen Schuss von David Herold ließ Stritzel nach vorne prallen, doch Fabian Schleusener war beim Abpraller zu überrascht und schoss übers Tor.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber aber dann die Riesenmöglichkeit zum 2:0. Robin Heußer marschierte durch die gesamte KSC-Abwehr, doch alleine vor KSC-Keeper Patrick Drewes brachte er den Ball nicht am toll parierenden Karlsruher vorbei.
SVWW verlegt sich notgedrungen aufs Kontern
Ähnliches Bild in der 2. Halbzeit. Der KSC hatte meist den Ball, doch im Strafraum fehlte dann die letzte zündende Idee. Der SVWW verlegte sich notgedrungen aufs Kontern. Bei einem Gegenangriff wollte es dann Froese seinem Mitspieler Lee nachmachen, doch sein Kunstschuss wurde von Drewes über die Latte gelenkt.
Doch das Spiel kannte eigentlich weiter nur eine Richtung - und zwar auf das SVWW-Tor. Die vielbeinige und vielköpfige Abwehr der Hessen stand aber im letzten Drittel weiter gut gestaffelt. Und was durchkam, war dann eine sichere Beute des starken Stritzel. Das nötige Quäntchen Glück gehörte auch dazu.
In der 88. Minute jubelten dann die vielen KSC-Fans in der Brita-Arena. Doch der eingewechselte Budu Zivzivadze stand vor seinem erfolgreichen Abschluss im Abseits. Und so rettete der SVWW irgendwie den knappen Vorsprung auch über die siebenminütige Nachspielzeit ins Ziel.
Am Sonntag, 27. August, (13.30 Uhr) geht es für den SVWW mit dem Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg weiter.