Gruppenliga: Wörsdorfer Wirbel mit Toure und Czepecha

TSG fertigt Primus Hornau überraschend mit 5:3 ab / Land in Sicht für FC Bierstadt / Hohe Geldstrafe für den Türkischen SV

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REGION. Fußball-Gruppenligist TSG Wörsdorf zeigte sich beim 5:3 über Spitzenreiter TuS Hornau von seiner besten Seite. Vor allem das Duo Marcel Czepecha und Abdoulaye Junior Toure war nicht zu stoppen. Die TSG steht nun über dem Strich, ebenso wie der FC Bierstadt, der nach anfänglicher Mühe beim 7:1 über Schwanheim seinen Aufwärtstrend bestätigte. Während der personell arg gebeutelte SV Walsdorf auf einen Abstiegsplatz abgesackt ist.

Vierstellige Geldstrafe für den Türkischen SV

Für die Verantwortlichen des Türkischen SV war es ein langer Samstag vor dem Sportgericht des Hessischen Fußball-Verbands (HFV). Über viereinhalb Stunden wurden in Grünberg die Ereignisse im Rahmen der Partie VfR Limburg 07 gegen Türkischer SV reflektiert. Mit einem abschließenden Urteil, das dem Wiesbadener Verein finanziell einiges abverlangt.

Wegen Ausschreitungen von Anhängern wurde eine Strafe von 300 Euro verhängt. Das Sportgericht kam aber zu der Erkenntnis, dass es sich um besonders schwere Beleidigungen gehandelt haben muss und setzte noch 900 Euro drauf. Macht stattliche 1200 Euro. „Wir werden nicht in die Berufung gehen“, sagt der Sportliche Leiter Mehmet Kirazli mit Blick auf die beiden noch ausstehenden Verfahren mit Beteiligung seines Vereins. Die nächste Verhandlung in Verbindung mit Vorkommnissen beim A-Liga-Spiel Türkischer SV II gegen SV Niedernhausen II findet bereits am Dienstag – wiederum in Grünberg – statt. Die Vorfälle beim Gruppenliga-Spiel des TSV bei Hadamar II werden am 22. Mai verhandelt. Ursprünglich sollte dieser Fall auch an diesem Samstag abgehandelt werden, doch aufgrund der Erkrankung von Anwalt Horst Kletke, den die TSV-Verantwortlichen bei dieser Angelegenheit unbedingt als Rechtsbeistand dabei haben wollen, wurde vertagt. Wodurch sich das vorläufige Spielverbot verlängert hat.

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Höhe der Strafe „schon eine Hausnummer“: „Wir haben uns nach der Verhandlung beim Schiedsrichter und bei allen Beteiligten für die allgemeinen Unannehmlichkeiten entschuldigt. Doch die Höhe der Geldstrafe ist für einen Amateurverein schon eine Hausnummer“, sagt Mehmet Kirazli mit Blick auf das Limburg-Spiel. Die Gastgeber wiederum wurden mit einer Geldstrafe von 300 Euro belegt. „Wir wollen alle Verfahren hinter uns bringen, damit wir wissen, wohin es geht“, sagt der Sportliche Leiter des TSV. Letztlich stützte sich das Urteil auf die Darlegungen des Schiedsrichters.

FC Bierstadt – Germ. Schwanheim 7:1 (2:1). – „Schwanheim war fußballerisch gut und hat mit körperbetonter Spielweise die Räume eng gemacht. Erst als wir die Abwehr höher gestellt haben, kamen die Ballgewinne und die Beweglichkeit“, fasste FCB-Trainer René Keutmann zusammen. Zwei Siege aus den verbleibenden zwei Spielen und damit 45 Punkte zum sicheren Verbleib kalkuliert er. In dieser Woche soll „in finalen Gesprächen“ die weitere Kaderplanung vorangetrieben werden, bestätigt der Coach. Nicht mehr dabei sein wird 2023/24 Justin Heidemann, dessen Wechsel zu Germania Okriftel fix ist. Bei Torjäger Niklas Kern, räumt Keutmann ein, stünden die Zeichen auf Abschied.

FC Bierstadt: Besier; Paradies, K. Kramer, Carrera (86. Reese), L. Keutmann (80. Braig), Beck (75. Calogero), Mernberger, Goßner (80. Freimann), Bauschke, Heidemann (65. Peraira), Kern.

Tore: 0:1 Abraham (27.), 1:1 Bauschke (27.), 2:1 Kern (43.), 3:1 Bauschke (72.), 4:1 Kern (78./Foulelfmeter), 5:1 Bauschke (79.), 6:1, 7:1 Pereira (89./90.).

TSG Wörsdorf – TuS Hornau 5:3 (4:1). – Das kleine Wunder von Wörsdorf – hätten Abdoulaye Junior Toure und Marcel Czepecha nur öfter in dieser Runde so prächtig harmoniert und getroffen, dann wären die Sorgen geringer. Gegen den Spitzenreiter bereitete Czepecha das 1:0 durch Toure vor, erzielte das 2:1 selbst. Das Strafraumfoul an Czepecha nutzte wiederum Toure vom Punkt, ehe Czepecha zur Pause auf 4:1 stellte. „Unsere beste Saisonhalbzeit“, jubelte TSG-Abteilungsleiter Jupp Dietz. Notgedrungen musste mit Eridon Kqiku ein Feldspieler aus der TSG-Zweiten zwischen die Pfosten. „Er hat seine Sache wirklich gut gemacht“, lobte Dietz.

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TSG Wörsdorf: Kqiku; Nikolic, M. Bell Bell, Jalloh )87. Yilma), Ddaou (78. Mansoor Saeed), D. Leopold (74. Gros), Baiwa, Ay. J. Hoffmann (82. Paulsen), Czepecha, Toure.

Tore: 1:0 Toure 88.), 1:1 Sexauer (15.), 2:1 Czepecha (17.), 3:1 Toure (26./Elfmeter), 4:1 Czepecha (44.), 5:1 Baiwa (69.), 5:2 Schulze (89.), 5:3 Winetrmeier (90.).

SGN Diedenbergen – VfR Limburg 07 1:2 (0:1). – „Das Ergebnis geht in Ordnung. Wir haben letztlich nur zehn Minuten Fußball gespielt. Aber wir haben den Klassenerhalt noch in der eigenen Hand“, kommentierte Diedenbergens Jürgen Malter. Erst mit Routinier Darko Militic kam Schwung in die SGN-Offensive. Militic sorgte für das Anschlusstor und hätte sogar noch den Ausgleich erzielen können. Dem stand jedoch auch Limburgs Keeper Adejemi im Weg.

SGN Diedenbergen: Hiebinger; Jozic, A. Müller (46. Shuki), Marcel Friedrich, Grünwald, Bentaayate, Loncar (75. Militic), Potlitz, Wartusch, Tanaka, Korominas (60. Koyama).

Tore: 0:1 Storz (31.), 0:2 Gering (75.), 1:2 Militic (82.).

TuRa Niederhöchstadt – SV Walsdorf 4:0 (0:0). – Im ersten Durchgang agierten die Gäste auf Augenhöhe, hatten durch Louis Herber auch die Gelegenheit zur Führung. Doch nach der Pause schien sich alles gegen Walsdorf verschworen zu haben. Bereits in der Pause musste Jonas Lehmann verletzt passen. Später erwischte es auch noch Jan-Oliver Koss. Handicaps, die letztlich nicht mehr zu kompensieren waren. Angesichts der Gesamtumstände „reicht es dann nicht mehr“, musste SVW-Trainer Sven Ott feststellen, der seinerseits verletzungsbedingt fehlte. Doch noch ist für den Aufsteiger, der jetzt Diedenbergen empfängt, nicht alles verloren.

SV Walsdorf: M. Azar; Koss (60. Zapp), Engering, T. Azar, Aslan, Herber (80. Belz), Giordano, Lehmann (46. Borchwaldt), Ernst, Mohr, Ernstberger.

Tore: 1:0 Paci (48.), 2:0 Hirufa (58.), 3:0 Aso (59.), 4:0 Eigentor Ernst (69.).

Germania Okriftel – SV Wiesbaden 3:0 (1:0). – Der Wiesbadener Pokalfinalist musste insgesamt auf neun Mann verzichten, überwiegend aufgrund von Verletzungen. Ferner fehlte Torjäger Saki Nakos wegen einer Gelb-Rot-Sperre. „Angesichts dieser Situation haben wir es eigentlich gut gemacht, haben aber viel zu einfache Tore kassierte“, sagt SVW-Sportchef Yildirim Sari. Bitter zudem: Als Keeper Ramiz Ahmad beim Rauslaufen ein Handspiel außerhalb des Strafraums unterlief und er folglich Rot sah, musste Feldspieler Yusuf Erkan Cekemci zwischen die Pfosten, machte seine Sache sehr ordentlich. Germania Okriftel meldet derweil mit Baldhassar Nikolic (Wörsdorf), Noel Scacchetti (RW Frankfurt), Justin Heidemann (FC Bierstadt) und Ersen Albayrak (SV Wiesbaden) Sommer-Zugänge.

SV Wiesbaden: Ahmad; D. Münker, D. Rashica, Ruiz Gonzalez, Yosef, Hemarat, di Silvestro, Sananadajizadeh (64. Cekemci), Sula, Albayrak, De Los Santos.

Tore: 1:0 Tomaki (42.), 2:0 Kadi (50.), 3:0 Tetsumoko (86.).