Fußball-Verbandsligist SV Niedernhausen kassiert in Viertelstunde gegen Waldbrunn fünf Gegentore. Max Hasenstabs Traumtor ebnet Biebrich 02 Weg zum Sieg. Auch SG Walluf mit Dreier.
REGION. Das 1:0 über Kinzenbach war nur ein Strohfeuer. Der SV Niedernhausen funkt in der Fußball-Verbandsliga SOS, verlor beim FC Waldbrunn sang- und klanglos 0:5. Effizienz und Kampfstärke legt der FV Biebrich 02 auf dem kleinen Kunstrasen des RSV Weyer an den Tag, gewann 2:0. Während die SG Walluf von einem Last-Minute-Eigentor profitierte, jetzt bereits starke 38 Zähler auf dem Konto hat – ein ziemlicher Kontrast zur vorhergehenden Zittersaison. Chancenlos war die Spvgg. Eltville gegen Biedenkopf. Nach der Osterpause warten am 16. April (15 Uhr) die Derbys Biebrich 02 gegen SG Walluf und SV Niedernhausen gegen Spvgg. Eltville.
SG Walluf – SC Waldgirmes II 2:1 (1:0). – Einerseits verdient, andererseits glücklich – Wallufs Teammanager Timo Sieben schwankte zwischen zwei Bewertungen. Der Zeitpunkt des Siegtors in der Schlussminute, als Gäste-Spieler Baris Uzun die scharfe Flanke von Jonas Dalbert mit dem Kopf ins eigene Tor lenkte, sprach für das Prädikat glücklich. Die Überlegenheit der ersten Hälfte, in der Jan Löwer aus 25 Metern flach einschweißte, aber besonders Jaffar Abdulai und Löwer weitere Gelegenheiten ausließen, zeugte wiederum von klaren Vorteilen der Rheingauer. Die aber nach Wiederbeginn durch Kilian Parson erst einmal den Ausgleich zu verdauen hatten. Um am Ende zu jubeln und mit jetzt 38 Punkten beruhigt in der Osterpause zu gehen.
SG Walluf Burghold; Esser, Johannes Buff, Abdulai, Hernandenz, Prade, Bellin, J. Dalbert, Reichert (73. Hünerbein), Julius Buff, Löwer (90.+1 Balder).
Tore: 1:0 Löwer (23.), 1:1 K. Parson (50.), 2:1 Eigentor Uzun (90.). – SR: Wenzek (Darmstadt). – Zuschauer: 100.
RSV Weyer – FV Biebrich 02 0:2 (0:1). – „Die Mannschaft hat extrem gefightet und viel Leidenschaft an den Tag gelegt“, sagte 02-Sportchef Malte Christ nach einem intensiven Match und bekannte: „Es war ein Sieg in einem Spiel, in dem wir nicht unbedingt die Besseren waren.“ Doch in puncto Kampfgeist agierten die 02er auf Hochtouren und setzten durch Max Hasenstab ein fußballerisches Highlight: Aus 25 Metern drehte er sich, setzte den Ball herrlich mit dem linken Fuß in den Winkel. Im zweiten Abschnitt erwies sich Nazeem Aboubakari nach gerade überstandener Erkrankung als idealer Joker, verwerte die Vorarbeit von Eduardo Landu Mateus zum 2:0. Biebrichs letztes Aufgebot hatte einen wertvollen Dreier eingefahren.
FV Biebrich 02: Reining; Mo. Christ, Meurer, Schug, Kunert, Dorul, Amoako (79. Ferguson), M. Tahiri, Landu Mateus, M. Hasenstab (71. Aboubakari), O. Zer (79. Pinger).
Tore: 0:1 Hasenstab (5.), 0:2 Aboubakari (73.). – SR: Wiesner (Eintracht Frankfurt). – Zu.: 50.
FC Waldbrunn – SV Niedernhausen 5:0 (2:0). – Einfach nur bitter aus SVN-Sicht, wie Waldbrunn kur vor der Pause doppelt zuschlug und kurz nach dem Wechsel gar dreifach. Fünf Gegentore in gut einer Viertelstunde – Niedernhausens Sportlicher Leiter Stephan Mohr war restlos bedient: „Wenn so etwas vorkommt, stimmt etwas nicht. Da müssen sich die Spieler hinterfragen. Auch im Hinblick darauf, was sie dem Verein bei der Zusage für die Saison versprochen haben. Bei einer ganzen Reihe von Spieler ist die Grund-Essenz nicht da.“ Mohr sprach von einem „ernüchternden Auftritt“, eingeleitet durch ein Missverständnis zwischen Keeper Marlon Müller und Abwehrspieler Maximilian Berg. Letztendlich soll Müller den Elfmeter verursacht haben, den Mohr allerdings als fragwürdig einstufte. Was nichts daran änderte, dass die Gäste gegen den überaus heimstarken FC hinten wir vorne kein Bein auf den Boden bekamen. Zudem ist SVN-Spielertrainer Maurice Burkhardt verletzt. Im Notfall wäre er gekommen, doch nach dem Viertelstunden-Blackout hätte das keinen Sinn mehr gemacht. Klar ist auch, dass sich der SVN nicht auf das Abstiegsgeschehen in der Hessenliga verlassen kann. Er muss irgendwie wieder in die Spur kommen. Vom Glanz der Vorsaison ist momentan nichts mehr zu sehen.
SV Niedernhausen M. Müller; Smith, Waldraff, L. Blenske (62. Gökcöl), Berg (54. Coban), Rodwald, Brewer, Kauer, Frusteri (54. De Sousa) Ciolak, I. Rebic.
Tore: 1:0 Scholl (42./Foulelfmeter), 2:0 Rücker (45.+1), 3:0 Watia (49.), 4:0 L. Steioff (52.), 5:0 Watia (56.). – SR: Pelitli (FSV Fernwald). – Zuschauer: 150.
Spvgg. Eltville – FSV Biedenkopf 1:4 (0:3). – Mit starkem Willen das Bestmögliche rausholen – in dieser Partie gelang das den Eltvillern bis zur Pause nicht. „Das war zu wenig. Wir bekamen bis zur Halbzeit Grenzen aufgezeigt. Vielleicht fehlt es im Moment an Qualität“, stellte Sven Klärner fest, der die Mannschaft mit Janosch Herbst coacht. Die zweite Halbzeit empfand Klärner als „einigermaßen in Ordnung“, nachdem Marc Martin Lopez verkürzt hatte. Und der eingewechselte Jaime Miller Gomez bei seiner Riesenchance das 2:3 verpasste. Danach habe einfach auch der Glaube an eine Aufholjagd gefehlt, musste Klärner feststellen. Dessen ungeachtet haben die gebeutelten Eltviller, die der Gruppenliga entgegenschauen, tatsächlich in dieser Saison noch eine Titelchance. Gewinnen sie am Donnerstag (20 Uhr) ihr Viertelfinale beim Kreisoberligisten SG Meilingen, würden sie als Titelverteidiger im Rheingau-Taunus-Pokal verbleiben.
Spvgg. Eltville: A. Stubben; Kodaira, L. Scholten, Lopez, Abd Ali (65. Miller Gomez), P. Zentner (46. Rüdiger), Clayrsse, C. Lang (84. El Hamsi), M. Klärner, Haxhosaj, Tajik.
Tore: 0:1 Rakowski (6.), 0:2 Lehnert (14.), 0:3 Rakowski (28.), 1:3 Lopez (60.), 1:4 Zaun (85.). – SR: Dunsch (Landstuhl). – Zu.: 30.