Jahresendspurt in der Fußball-Verbandsliga: Die 02er empfangen Niedernhausen, während Walluf noch zwei Siege holen möchte. Die Eltviller wollen derweil etwaigen Abstieg abfedern.
REGION. Jahresendspurt in der Fußball-Verbandsliga: Im Derby zwischen Biebrich 02 (27 Punkte) und dem SV Niedernhausen (28) geht es für beide auch darum, den Abstand zur breit gefächerten Abstiegszone zu vergrößern. Die SG Walluf, die bereits 31 Zähler eingefahren hat, kann vor dem abschließenden Derby in Eltville gegen den FC Waldbrunn ihre Heimstärke untermauern, während Schlusslicht Spvgg. Eltville in Weyer spielt (alle Begegnungen am Sonntag, 14 Uhr).
Biebrich 02: Beim Spitzenreiter VfB Marburg zeigte das Team unabhängig beim 2:3-Endstand, dass es Topleistungen abrufen kann. „Sehr ärgerlich, wir waren aus meiner Sicht die stärkere Mannschaft“, sagt 02-Coach Nazir Saridogan und zeigt sich mit dem Debüt von Mustafa Yilmaz (ehemals SV Gonsenheim) im Duett der Mittelfeld-Sechser mit David Meurer zufrieden: „Er ist präsent und zweikampfstark, dazu ein guter Fußball und Verteiler. Und der Typ Leader mit gewissen Führungsqualitäten.“ Durch die Rückkehr von Derrick Amoako, dessen Sperre abgelaufen ist, bieten sich Saridogan auf den zentralen Positionen vor dem Derby-Heimspiel gegen Niedernhausen nun Varianten.
SV Niedernhausen: Die Phase des personellen Engpasses ist überwunden, Spielertrainer Maurice Burkhardt kann für das Derby (Hinspiel 1:1) aus dem Vollen schöpfen. Davon abgesehen geht der Sportliche Leiter Stephan Mohr davon aus, dass sich „das Gesicht der Mannschaft in der Winterpause nicht verändern“ wird. Was Zugänge nicht ausschließt. Junge Spieler mit geringen Spielanteilen in der Hessenliga oder der Oberliga Südwest, das ist für ihn bei der Suche ein Ansatzpunkt. Stets verbunden mit dem, was im Finanziellen machbar ist. Durch ausgefallene Festivitäten, die sonst für Einnahmen sorgten, „müssen wir uns finanziell strecken“, räumt Mohr ein, sieht den SVN aber dennoch auf stabilen Füßen, weil der Verein bei den vorhandenen Unterstützern breit aufgestellt sei, sich nicht in Abhängigkeit von einem Sponsor befinde.
SG Walluf: „Für uns gilt es, die gute Ausgangsposition für einen frühzeitigen Klassenerhalt weiter zu verbessern. Sollten wir die beiden restlichen Spiele noch gewinnen, wäre es ein sehr gutes Halbjahr gewesen“, sagt Teammanager Timo Sieben und betrachtet das gesamte Jahr 2022 bereits als einen großen Fortschritt. Mit Blick auf die nächste Saison wolle der Vereine möglichst jeden Spieler des aktuellen Kaders, in dem Sieben von den Typen her eine große Harmonie verspürt, behalten. „Wir sind vorsichtig optimistisch, dass es uns gelingt“, blickt der Teammanager, der mit Daniel Dillitz und Nils Balder zudem das Trainerteam bildet, bereits auf den Januar. Dann werden die zukunftsweisenden Gespräche beginnen. Am Sonntag wird Julius Buff nach überstandener Grippe zurückkehren, womöglich auch Nico Hernandez, der nach Verletzung wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist.
Spvgg. Eltville: 14 Punkte zu einem sicheren Platz bringen Trainer Thorsten Lang, der bis zum Rundenende Regie führt, nicht aus der Fassung. „Ich ruhe in mir“, sagt er ungeachtet der Gesamtlage, die ein Abrutschen in die Gruppenliga befürchten lässt. Wenn es tatsächlich runterginge, geht er von einem eher weichen Aufprall aus. Weil im Sommer 2023 aus der eigenen Schmiede eine ganze Garde von A-Jugendlichen des Jahrgangs 2005 aufrückt. Spieler, die er aus seiner Zeit als Jugendcoach bestens kennt, denen er absolut zutraut, auf Gruppenligaebene den Einstieg ins Aktivenlager zu schaffen. Ferner fassen aktuell bereits Youngster aus dem eigenen Lager immer besser Tritt: etwa David Sarris und Jan Rüdiger. Am Sonntag ist aber Stürmer Mojtaba Tajik (weilt bis Januar in seiner Heimat USA) nicht dabei, ebenso Christian Lang aus gesundheitlichen Gründen.