Das Verbandsliga-Derby steht ganz im Zeichen des Abstiegskampfes. Und beide Teams stehen mit dem Rücken zur Wand.
GINSHEIM/RÜSSELSHEIM. Ein Fußballfest wie beim Kreispokalfinale Ende April wird diesmal wohl nicht gefeiert. An diesem Sonntag (15 Uhr) begegnen sich die Verbandsligisten SV Dersim Rüsselsheim, im Pokal noch umjubelter Triumphator (5:3 nach Elfmeterschießen) gegen einen damaligen Hessenligisten, und der VfB Ginsheim in der Tristesse des Abstiegskampfs. Letzter gegen Vorletzter heißt es bei dem Derby auf dem Kunstrasenplatz in der Rüsselsheimer Ebert-Siedlung.
Der SV Dersim mit dem Trainerduo Dogan Erdogan/Hakan Karakoc zeigte nach einem Hoffnungsschimmer vor drei Wochen, als die Mannschaft bei den Sportfreunden Frankfurt ihre bisher einzigen Punkte holte (1:0), zuletzt wieder die alten Schwächen. Elf Gegentreffer in drei Spielen unterstreichen die Rüsselsheimer Anfälligkeit in der Defensive. Erdogan macht mit Klartext deutlich, um was es für sein Team im Derby geht: „Alles Drumherumreden nutzt nichts. Wir stehen mit dem Rücken zur Wand und müssen gewinnen. Fertig, aus.“
Der Ginsheimer Trainer Ermin Melunovic sieht seine Mannschaft ebenfalls unter Siegeszwang, will sie den Kontakt zum Rest der Konkurrenz nicht abreißen lassen. Ganz abgesehen vom ersten sicheren Nichtabstiegsplatz, auf den die Ginsheimer bereits acht Punkte, die Rüsselsheimer zehn Zähler aufzuholen haben.
„Mit so einem Szenario vor dem Derby hat keiner von uns gerechnet“, sagt Melunovic und schließt mit seiner Einschätzung den SV Dersim mit ein. Ein Favorit ist in der Begegnung für den Ginsheimer Coach nicht auszumachen – erst recht nicht in dem Überraschungsei namens Derby. „Nur drei Punkte bringen uns weiter“, sagt Melunovic und fordert „Engagement und Moral“ von den VfB-Fußballern. Zurück im Kader sind Daniel Thur und Stefan Baljak, eventuell auch Tom Kohnhäuser. Ob sich im Aufgebot des SV Dersim etwas verändert, entscheidet sich laut Erdogan kurzfristig.