„Wunderschön und wahnsinnig schwer“

Fokussiert auf den anspruchsvollen Kurs: Andreas Möller.Fotos: Sven Severing  Foto:

Andreas Möller lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. „Auch wenn ich den einen oder anderen Umweg nehmen muss“, scherzt der Fußball-Weltmeister von 1990. Und platziert...

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HOHENSTEIN. Andreas Möller lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. „Auch wenn ich den einen oder anderen Umweg nehmen muss“, scherzt der Fußball-Weltmeister von 1990. Und platziert sich mit den Füßen im Gebüsch. Den kleinen weißen Ball fest im Visier. „Es ist eine wunderschöne Anlage“, meint der 49-Jährige, „aber auch eine wahnsinnig anspruchsvolle“. Der gebürtige Frankfurter kam über Freunde nach seiner Profi-Karriere zum Golfsport, hat mittlerweile ein beachtliches Handicap (10,7). „Heute läuft es für mich aber nur mittelprächtig. Ich konnte zuletzt nur unregelmäßig zum Schläger greifen“, erzählt der ehemalige Eintracht-Star. Schließlich ist er als Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft viel unterwegs. Im August und September stehen die nächsten WM-Qualifikationsspiele an: Erst gegen Lettland, dann gastiert Europameister Portugal in Budapest. Am Montag lässt es sich Möller, der in seinem Wohnort Bad Homburg im Golf-Club Mitglied ist und gerne auch mit seinem Sohn einige Löcher spielt, aber nicht nehmen, der Einladung seines „guten Freundes“ Stefan Blöcher nach Hohenstein zu folgen. Der Geschäftsführer der Wiesbadener Brita-Arena hat die „SVWW-Golf-Trophy“ ins Leben gerufen, die ihre Premiere im Hofgut Georgenthal feiert.

Fokussiert auf den anspruchsvollen Kurs: Andreas Möller.Fotos: Sven Severing  Foto:
Experte auf dem Grün: Ex-Tennis-Star Eric Jelen hat mittlerweile ein Handicap von 7,6.  Foto:

„Ich hatte die Ehre, schon bei vielen Golf-Turnieren der Eintracht, des Hamburger SV und FC Bayern München mitspielen zu dürfen“, erklärt der einstige Weltklasse-Hockeyspieler Blöcher. „Das sind immer sehr gute Gelegenheiten, um das Netzwerk zu erweitern. Ich freue mich, dass wir uns als SV Wehen Wiesbaden mit einem solchen Turnier auch als Drittligist einen Namen in der Golf-Szene machen können“, erklärt der 57-Jährige, der jahrelang Golf-Events rund um den Globus organisiert hat.

Neuhofer Gebhardt sichert sich den Gesamtsieg

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Seinem Ruf ins Hofgut Georgenthal folgten neben Möller noch viele andere prominente Gesichter: Bernd Hölzenbein, Fußball-Weltmeister 1974, Patrick Owomoyela, 2011 und 2012 Deutscher Meister mit Borussia Dortmund, Ex-Eintracht-Stürmer Lothar Sippel, Christian „Blacky“ Schwarzer, Handball-Weltmeister von 2007, Ex-Tennis-Ass Eric Jelen, zweimaliger Davis-Cup-Sieger, Air-Berlin-Gründer Joachim Hunold und der langjährige Eintracht-Manager Klaus Gerster. Insgesamt gingen 105 Spieler an den Start. In der stärksten Gruppe (bis Handicap 13,4) sichert sich Benedikt Gebhardt (GC Neuhof) den Turniersieg, Möller landet als bester Promi noch auf dem achtbaren 16. Rang. Manuela Hürter (G&LC Köln) gewinnt in der Kategorie zwischen 13,5 und 22,4, Christian Wimmer (Bella Vista) in der ab 22,5.

Eintracht-Legende Hölzenbein freut sich, „endlich mal auf dieser Anlage zu spielen. Ich wollte schon immer mal hierher“. Der 71-Jährige, der zum 1. Juli aus dem Scouting des Fußball-Bundesligisten in die dortige Geschäftsstelle wechselt, „liebt den Golfsport, leider komme ich aber viel zu selten dazu, seitdem ich eine künstliche Hüfte habe. Eigentlich müsste ich heute einen Cart nehmen, aber ich wollte den ganzen Kurs unbedingt zu Fuß erkunden“. Jenen sehr hügeligen und schmalen Kurs findet Hölzenbein „unfassbar schwer. Ich war noch nie nach zwei Löchern so schlecht“. Der Uefa-Cup-Sieger von 1980 drückt nicht nur seiner Eintracht für die kommende Saison die Daumen – sondern auch dem SVWW. „Ich hatte mit Thomas Pröckl, dem heutigen SVWW-Geschäftsführer, bei der SGE eine super Zeit. Es wäre ihm und dem Club zu wünschen, dass sie nichts mit dem Abstieg zu tun haben und vielleicht ja vorne mitmischen.“

Jelen, der Handicap 7,6 hat, „genießt die Anlage sehr. Sie ist klasse. Schwierig, aber für jeden Sportler eine schöne Herausforderung“. Der 52-Jährige spielt im Sommer „eins, zwei Mal die Woche“. Relativ neu in der Szene ist Owomoyela unterwegs. „Ich habe mit dem Golf angefangen, als ich meine Fußball-Laufbahn vor vier, fünf Jahren beendet habe. Als Ballsportler bringst du natürlich ein gutes Ballgefühl mit. Aber du musst auch hart trainieren“, sagt der 37-Jährige, der als Radio-Moderator und TV-Experte tätig ist. Und jetzt schon der zweiten Auflage der „SVWW-Golf-Trophy“ 2018 entgegenfiebert. „Hart“ sei auch der Platz in Hohenstein. „Du kannst ja nirgends gerade stehen. Und viele, die sich mal Sportler geschimpft haben, fahren hier lieber Auto“, ruft Owomoyela schelmisch seinem vorbeirauschenden Flightpartner Sippel zu.