Der SV Wehen Wiesbaden ist nach der bitteren 0:1-Heimpleite am vergangenen Spieltag gegen den SV Meppen zurück in der Erfolgsspur. Bei den Würzburger Kickers feierte der...
WÜRZBURG. Der SV Wehen Wiesbaden ist nach der bitteren 0:1-Heimpleite am vergangenen Spieltag gegen den SV Meppen zurück in der Erfolgsspur. Bei den Würzburger Kickers feierte der Fußball-Drittligist einen 5:0 (1:0)-Erfolg. Für den SVWW trafen Sascha Mockenhaupt (20.), Stephan Andrist (56.), Manuel Schäffler (74.), Robert Andrich (84.) und erneut Schäffler (86.). Erst am Ende wurde es so richtig deutlich, die Kickers hielten lange Zeit mehr als nur mit. Doch die Gäste nutzten ihre Chancen effektiv, Keeper Markus Kolke sorgte mit starken Paraden dafür, dass es kein Gegentor gab. Da sowohl Fortuna Köln als auch der FC Magdeburg verloren, rückt der SVWW wieder näher an die Aufstiegsplätze heran.
SVWW-Trainer Rüdiger Rehm veränderte seine Startaufstellung auf drei Positionen. Erwartungsgemäß nahm Steven Ruprecht nach seiner Sperre den Platz in der Innenverteidigung für Sören Reddemann ein. Auch Andrich kehrte nach einer Sperre zurück. Für ihn musste Dominik Nothnagel aus der ersten Elf weichen, Alf Mintzel spielte dafür Linksverteidiger. Im Sturm bekam der zuletzt starke Agyemang Diawusie seine Chance von Beginn an, dafür saß Patrick Breitkreuz auf der Bank. Nach verhaltener Anfangsphase hatte der Tabellenachzehnte aus Würzburg in der 11. Minute die erste richtig dicke Möglichkeit. Dominic Baumann setzte sich stark über rechts durch und flankte in die Mitte. Dort verpasst zunächst zwar Orhan Ademi, allerdings stand Felix Müller am langen Pfosten völlig frei. Seinen Schuss konnte SVWW-Schlussmann Kolke mit einem starken Reflex zur Ecke abwehren.
SVWW schlägt nach einer Ecke zu
Die Kickers machten munter weiter. In der 16. Minute kam Patrick Göbel im Strafraum zum Abschluss, der Würzburger setzten den Ball aber deutlich über den Kasten. Und auch der SVWW machte nun mit. Nach einem Ballverlust von Göbel im eigenen Strafraum setzte sich Diawusie schön durch und legte den Ball auf Andrist, der allerdings in Rückenlage geriet und am rechten Winkel vorbeizielte. Die Wiesbadner brauchten aber nur eine weitere Chance, um in Führung zu gehen. Und schlugen nach einer Standardsituation zu. Alf Mintzel brachte eine Ecke punktgenau auf den Kopf von Innenverteidiger Mockenhaupt. Der hatte keine Mühe, Wolfgang Hesl im Kickers-Tor zur 1:0-Führung zu überwinden.
Doch diesen Vorsprung musste Kolke drei Minuten später retten. Ademi tauchte alleine vor dem SVWW-Keeper auf. Doch Kolke bewies erneut seine ganze Klasse - und wehrte Ademis Schuss aus kurzer Distanz mit einer glänzenden Parade zur Ecke ab. In der 30. Minute wurde es dann bitter für Würzburg: Franko Uzelac rutschte unglücklich weg, sodass Schäffler plötzlich ganz viel Platz hatte und den mitgelaufenen Andrist bediente. Dessen Hereingabe konnte Würzburg zwar gerade noch zur Ecke klären, doch für Uzelac ging es verletzungsbedingt nicht mehr weiter. Der Innenverteidiger wurde von Anthony Syhre ersetzt. Danach passierte vor beiden Toren wieder wenig. Bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte. Als Sebastian Neumann nach einem Freistoß von Müller völlig unbedrängt zum Kopfball kam. Doch der Würzburger Kapitän erwischte den Ball nicht richtig und köpfte mehrere Meter am Tor von Kolke vorbei, der SVWW konnte durchatmen. Und ging mit einer glücklichen 1:0-Führung in die Kabinen.
Andrist trifft mit der ersten SVWW-Chance in der zweiten Halbzeit
Zum Anpfiff der zweiten Halbzeit veränderte Rehm seine Elf. Brachte Michael Akoto für Niklas Dams in die Partie. Akoto reihte sich als Rechtsverteidiger ein, Moritz Kuhn übernahm Dams Part im Mittelfeld. Am Spielverlauf veränderte sich zunächst wenig. Würzburg probierte das Spiel zu machen - und kam erneut zu einer guten Chance. Müller vernaschte den eingewechselten Akoto auf der linken Seite und bediente Ioannis Nikolaou, der den Ball aber über den SVWW-Kasten zimmerte. Der SVWW überstand also auch diese Situation. Und schockte die Würzburger auf der Gegenseite. Wie in der ersten Halbzeit legte sich Mintzel den Ball bei einer Ecke zurecht. Dieses Mal konnten die Kickers die Situation klären. Eigentlich. Denn Sebastian Mrwoca löffelte den Ball aus dem Rückraum einfach mal vor das Tor - und fand Andrist, der zum 2:0 (56.) einköpfte. Kickers-Keeper Hesl sah dabei nicht gut aus. Das dürfte dem SVWW aber egal gewesen sein.
Zumal die Kickers weiterhin beste Möglichkeiten ausließen. Der eigentlich starke Müller brachte es in der 63. Minute fertig aus sechs Metern am Tor vorbei zu köpfen. Wenig später fiel dann beinahe eine eigentlich verunglückte Akoto-Flanke in das Würzburger Tor. In der 68. Minute verpasste dann auch Moritz Kuhn, der direkt im Anschluss von Stephané Mvibudulu ersetzt wurde, mit einem Rechtsschuss die endgültige Entscheidung. Doch das holte Schäffler in der 74. Minute nach. Erneut schlugen die Gäste nach einer Standardsituation zu. Andrich probierte es mit einem Freistoß direkt. Kickers-Keeper Hesl ließ den Ball direkt vor die Füße von Schäffler klatschen, der sich mit dem 3:0 bedankte.
Doppelschlag in der Schlussphase
Doch der SVWW hatte gegen sich nun auflösende Würzburger noch nicht genug. Nach einer unübersichtlichen Situation landete der Ball plötzlich vor den Füßen von Andrich (84.), der zum 4:0 einschoss. Nur zwei Minuten später wurde es dann noch bitterer für die Kickers: Mintzel bediente in der 86. Minute Schäffler von der linken Seite, der unbedrängt zum 5:0 einschoss und sein achtes Saisontor erzielte. Danach passierte nichts mehr, sodass der SVWW am Ende verdiente drei Punkt aus Würzburg mit in die Landeshauptstadt nahm.