SV Wehen Wiesbaden will Euphorie hochhalten

aus SV Wehen Wiesbaden

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Jubel bei Max Reinthaler. Im jüngsten Heimspiel gegen Zwickau trug sich der Innenverteidiger in die Torschützenliste ein. Seine anschließende Gelbsperre hat er mit dem Spiel in Oldenburg abgesessen.
© Corinna Beck/rscp-photo

Gegen 1860 München soll der fünfte Sieg in Serie für den SVWW. Reinthaler und Ezeh kehren beim Drittligisten zurück.

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Wiesbaden. Es hätte das Topspiel des 32. Spieltags der Dritten Liga sein können. Während der SV Wehen Wiesbaden seine Hausaufgaben bis dato als Tabellenzweiter sehr vorbildlich gemacht hat, wurde aus dem Musterschüler 1860 München aber im Laufe der Runde ein Problemfall, der wohl in der Liga sitzen bleiben muss. Mit 13 Punkten Rückstand auf den direkten Aufstiegsplatz und zehn auf den Relegationsrang müsste in sieben Spielen noch ein kleines Fußball-Wunder geschehen, dass die Löwen am Ende noch „Nie mehr Dritte Liga“ brüllen können. Laut einem Medienbericht soll der Etat bei 1860 in der kommenden Saison zudem von den bisherigen 6,3 Millionen Euro auf 4,5 Millionen abgesenkt werden.

Nichtsdestotrotz treffen an diesem Samstag (14 Uhr) in der Brita-Arena zwei formstarke Mannschaften aufeinander. Der TSV 1860 München konnte am jüngsten Spieltag den VfL Osnabrück mit 3:0 bezwingen. Es war bereits der dritte Sieg in den vergangenen fünf Partien. „Die Löwen haben sich nach einer etwas holprigen Phase wieder gefangen. Sie galten nicht umsonst vor der Saison als Titelkandidat und haben nun wieder etwas Höhenluft geschnuppert“, so SVWW-Trainer Markus Kauczinski, der die Offensive des TSV hervorhebt. „Sie haben insgesamt ein starkes Team gespickt mit sehr guten Fußballern, gerade im Angriff mit Joseph Boyamba, Marcel Bär und Stefan Lex. Diese Offensivpower müssen wir unter Kontrolle bekommen und im eigenen Angriff noch konsequenter sein.“

SVWW: Zweitbeste Offensive, aber zu viele Gegentore

Doch der SVWW hat zuletzt mit vier Siegen in Serie gezeigt, dass man gewillt ist, die große Aufstiegschance am Schopfe zu packen. „Ich hoffe, dass wir mit dem Spirit, den wir zuletzt gezeigt haben, an die letzten Leistungen anknüpfen können“, will Kauczinski erst gar nicht groß mit den immer noch zu vielen Gegentore hadern. Mit nunmehr 43 Gegentreffern hat der SVWW von den Top-Fünf-Mannschaften die meisten kassiert. Mit 62 Toren aber auch die zweitmeisten der ganzen Liga geschossen. „Es gab definitiv Spiele, in denen wir zu viele Tore hinnehmen mussten. Allerdings sind wir eben auch eine offensiv ausgerichtete Mannschaft. Bei der Tordifferenz liegen wir eng bei den Vereinen um uns herum, deshalb können wir damit auch gut leben.“ Am Ende könnte ja auch diese Tordifferenz über den Aufstieg entscheiden.

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Zwei Spieler, die eigentlich in erster Linie fürs Toreverhindern zuständig sind, zuletzt aber wichtige Tore erzielte, kommen zurück. Max Reinthaler hat seine Gelbsperre abgesessen und Brooklyn Ezeh seinen grippalen Infekt überstanden. Bei den zuletzt angeschlagenen Ivan Prtajin (muskuläre Probleme) und Nico Rieble (Sprunggelenksprobleme) wird über einen Platz im Spieltagskader kurzfristig entschieden.

Auf der Tribüne dürfte dagegen wieder mehr Plätze besetzt sein, haben die Löwen doch traditionell viele Fans und auch die einheimischen Zuschauer entdecken, dass da was möglich ist. „Wir merken schon, dass die Euphorie bei unseren Fans steigt, denn es kommen immer mehr Menschen ins Stadion und machen ordentlich Stimmung. Das hilft uns enorm dabei, die letzten Prozente aus uns herauszuholen. 1860 München wird ebenfalls viele Fans mitbringen, dementsprechend freuen wir uns auf eine stimmungsvolle Kulisse“, freut sich Kauczinski. Das Spiel wird übrigens auch live im HR übertragen.