Mit einem 2:1-Sieg in Unterhaching hat der SV Wehen Wiesbaden es zumindest über Nacht auf Platz drei der Drittliga-Tabelle geschafft.
UNTERHACHING. Der SV Wehen Wiesbaden ist nicht zu stoppen. Mit dem 2:1 (1:1)-Erfolg im Verfolger-Duell bei der Spvgg. Unterhaching landete der Fußball-Drittligist den fünften Rückrundensieg in Folge. Und springt damit zumindest über Nacht auf den Relegationsrang.
SVWW-Trainer Rüdiger Rehm vertraute seiner zuletzt siegreichen Formation. Zum dritten Male in Folge schickte er die unveränderte Startelf ins Rennen. Einzig taktisch eine kleine Veränderung: Agyemang Diawusie stürmte diesmal über links und Niklas Schmidt über rechts. Beide sollte beim 1:0 der Gäste eine wichtige Rolle übernehmen. Der Leihspieler aus Ingolstadt wurde von Markus Schwabl in der 12. Minute am äußersten Strafraumeck leicht am Fuß getroffen. Diawusie fiel theatralisch zu Boden. Doch zum Entsetzen der Hachinger pfiff Schiedsrichter Martin Petersen Elfmeter. Schmidt nahm dieses Geschenk an und verwandelte eiskalt zur Führung. Unterhachings Präsident Manni Schwabl wütete an der Seitenlinie und auch sein spielender Sohn Markus, der dem Vater verbal zu Hilfe eilte, bekam die Gelbe Karte.
Als sich die Gemüter beruhigt hatten, hatten die Gäste die beste Phase. Doch die Fernschüsse von Jeremias Lorch und Moritz Kuhn verfehlten das Tor und bei der dicksten Doppelchance scheiterte zunächst Daniel-Kofi Kyereh frei vor dem Hachinger Torwart Lukas Königshöfer. Den anschließenden Nachschuss von Diawusie rettete Marc Endres per Kopf vor der Linie. Den ein oder anderen Konter hätten die Hessen noch besser fahren können und müssen, dann wäre es noch öfters gefährlich geworden.
Statt des möglichen 0:2 fiel in der 26. Minute der Ausgleich. Eine lange Freistoßflanke aus dem Halbfeld segelte in den SVWW-Strafraum. Maximilian Dittgen verlängerte den Ball unfreiwillig zu Stefan Schimmer. Der „Bomber“ genannte Stürmer traf aus kurzer Distanz mit seinem neunten Saisontor zum 1:1. Unterhaching hatte in den unterhaltsamen ersten 45 Minuten ebenso Chancen, die beste vergab der beste Schütze der Liga. Der 13-Tore-Mann Stephan Hain scheiterte in der elften Minute freistehend vor Markus Kolke, der sich breit machte und prächtig mit dem rechten Fuß parierte.
Privatduell zwischen Schwabl und Schiri auch nach dem Wechsel
Nach dem Wechsel ging zunächst das Privatduell zwischen Manni Schwabl und dem Schiedsrichter weiter. Der Referee hatte davon genug und schickte den Spvgg.-Präsidenten in der 47. Minute auf die Tribüne. Zwei Minuten später jubelte wieder der SVWW. Eine Ecke von Schmidt (sein zehnter Assist in dieser Saison!) landete genau auf dem linken Fuß von Lorch, der aus sieben Metern zur erneuten Führung vollstreckte. Haching schien davon beeindruckt, während der SVWW hinten sicher stand. Niklas Dams in seinem 100. Drittligaspiel und Sascha Mockenhaupt ließen kaum was zu. Nur der letzte Wille, das dritte Tor zu machen, ging den neongelb gekleideten Gästen ein wenig ab. Eine von Endres abgefälschte Diawusie-Flanke landete nach einer guten Stunde auf der Latte. In der 72. Minute hätte Florian Hansch das 3:1 machen müssen. Doch er rutschte völlig frei aus, passte gerade noch zu Marcel Titsch Rivero, dessen Schuss wieder Endres vor der Linie klärte, dabei aber auch neben Oberschenkel die Hand zur Hilfe nahm. Diesmal protestierten die Gäste, aber diesmal gab Petersen keinen Elfer.
Kurz darauf schickte Rehm Joker Jules Schwadorf für Diawusie aufs Feld. Bei den Gastgebern fehlte weiterhin der unbedingte Wille und auch die spielerischen Mittel, die Partie noch zu drehen, auch wenn Trainer Claus Schromm nochmals offensiv wechselte. Doch die Bayern hatten in der gesamten zweiten Halbzeit zunächst keine echte Chance. In der 95. Minute(!) rettete dann Kolke nochmals spektakulär mit einer Glanztat bei einem Fernschuss von Max Dombrowka. Die Hessen haben am Sonntag, 24. Februar, um 14 Uhr im Heimspiel gegen Würzburg die Gelegenheit, die Erfolgsserie weiter auszubauen.