SV Wehen Wiesbaden: HSV-Turbulenzen strahlen auf Drittligisten...

Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden muss nach dem Trainerwechsel in Hamburg sportliche Planung für den Pokalhit neu ausrichten

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WIESBADEN. Nach dem Trainerwechsel beim HSV – Hannes Wolf hat anstelle von Christian Titz übernommen – muss Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden seine sportlichen Planungen im Hinblick auf den Pokalknüller gegen die Hanseaten am Dienstag (20.45 Uhr) in der restlos ausverkauften Brita-Arena neu ausrichten. Viele Erkenntnisse, die der Trainerstab um Chefcoach Rüdiger Rehm sowie die Scouting- und Analyseabteilung um Paul Fernie und Philipp Gründler bislang gesammelt hatten, müssen womöglich auf einen neuen Stand gebracht werden. Gelegenheit dazu bietet das Wolf-Debüt am Freitagabend beim FC Magdeburg.

„Kofi ein klarer, geerdeter Junge“: Davon abgesehen wollen sich die SVWW-Profis im Liga-Heimspiel gegen den FC Zwickau (Sa., 14 Uhr) mit dem sechsten Sieg im siebten Spiel für das Pokalereignis wappnen. Klar, dass sich die Blicke auch verstärkt auf Kofi Kyereh richten werden. Mit seiner Drei-Tore-Gala beim 5:2-Erfolg in Karlsruhe, wo die SVWW-Formation insgesamt glänzte, hat sich der Sommer-Zugang mit neun Treffern an die Spitze der Drittliga-Rangliste gesetzt.

„Solche Spieler fallen nicht vom Himmel. Dass er bei uns spielt, daran hat auch unsere Scouting-Abteilung Anteil. Fakt ist, dass Kofi Fähigkeiten besitzt, die uns weiterhelfen. Klar ist auch, dass seine Tore bei anderen Vereinen vielleicht Begehrlichkeiten wecken“, sagt Sportdirektor Christian Hock und fügt an: „Doch Kofi ist ein ganz klarer, geerdeter Junge. Er weiß es zu schätzen, dass wir ihm die Chance gegeben haben und fühlt sich in unserem Umfeld sehr wohl.“

Der 22-Jährige, der beim SVWW einen bis 30. Juni 2020 datierten Vertrag unterzeichnet hat, war im Sommer vom Regionalligisten TSV Havelse in die hessische Landeshauptstadt gekommen. Nach Manuel Schäffler 2016 und Agyemang Diawusie 2017 (nunmehr FC Ingolstadt) ein weiterer absoluter Transfervolltreffer. Doch auch bei den weiteren Zugängen des Sommers 2018 schlummert Potenzial. Bei Nicklas Shipnoski, Rene Guder und beim erfahrenen Patrick Schönfeld etwa.

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100 000 Euro aus Nachwuchs-Topf: Unabhängig von der Positiventwicklung bei den Profis darf sich der SVWW über einen warmen Regen in Form von 100 000 Euro aus dem Nachwuchstopf des DFB freuen. Diesen Betrag erhalten jene Drittligisten, die ein Nachwuchsleistungszentrum unterhalten. Weitere Zuwendungen winken im Rahmen der Veröffentlichung des „Saisonreports 3. Liga“ an diesem Mittwoch in der DFB-Zentrale in Frankfurt. Vereine, die eine Saison mit schwarzer Null oder gar mit einem Plus abgeschlossen haben, werden im Rahmen des „Financial Fairplays“ belohnt. „Wir haben ein Budget für die erste Mannschaft und eins für das NLZ. Das wird jeweils eingehalten“, streicht Hock heraus.

SVWW mit GmbH gut aufgestellt: Über die Situation beim Bundesligisten FSV Mainz 05, der als eingetragener Verein firmiert, aber seitens des Amtsgerichts aufgefordert wurde, einen Zeitplan für die Ausgliederung der Profiabteilung in eine Kapitalgesellschaft vorzulegen, mag sich Hock ungeachtet seiner Vergangenheit als früherer 05-Spieler nicht näher äußern. Er weist lediglich darauf hin, dass der SVWW mit der vor Jahren vollzogenen Ausgliederung der Profis und von Teilen des Nachwuchsleistungszentrums in eine GmbH „alles gut geregelt“ habe.

Der erste Stern?: Parallel ist die Entwicklung im NLZ generell positiv. Bei der in Kürze anstehenden Zertifizierung, die DFB und Deutsche Fußball-Liga (DFL) gemeinsam mit der belgischen Agentur „Double PASS“ vornehmen, hofft der SVWW als Anerkennung für Engagement und Investitionen auf eine erste, mit einem „Stern“ versehene“ Bewertung, die mit Fördergeldern verbunden wäre. Hock: „Wir wünschen uns alle den Stern. Doch das Wichtigste ist, dass wir mit dem NLZ weiter nach vorne kommen.“