SV Wehen Wiesbaden: Für diese Spiele leben Fußballer

Gibt immer vollen Einsatz: Manuel Schäffler - hier im Duell mit dem 1860 München-Keeper Vitus Eicher - hat mit Holstein Kiel im Jahr 2015 gegen die Löwen schon einmal in der Relegation zur Zweiten Liga gestanden.  Archivfoto: dpa

Der SV Wehen Wiesbaden strahlt vor dem Relegationshinspiel gegen den FC Ingolstadt die nötige Zuversicht aus.

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WIESBADEN. Das Interesse ist richtig groß. Vor Trainer Rüdiger Rehm und Stürmer Manuel Schäffler sind auf der Pressekonferenz zahlreiche Mikrofone und Kameras aufgebaut. Schließlich rückt das Relegationshinspiel des Fußball-Drittligisten SV Wehen Wiesbaden gegen den FC Ingolstadt (Fr., 18.15 Uhr, Brita-Arena) immer näher. "Man merkt im Training, dass jeder richtig Bock hat. Das wird ein unglaublich geiles Event. Wir spielen einen Bonus, den wir uns über die Saison absolut erarbeitet haben", sagt Schäffler, der diese Situation kennt. Denn mit Holstein Kiel stand der Stürmer in der Saison 2014/15 schon einmal in den Relegationsspielen zur Zweiten Liga.

Damals unterlagen die Kieler allerdings ganz knapp gegen 1860 München - Schäfflers Jugendverein. Und auch in Ingolstadt hat der 30-Jährige in der Vergangenheit gespielt, auch wenn er dort oft von der Bank kam. Dass es nun gegen seinen Ex-Verein gehe, sei für Schäffler aber "nicht relevant". Er werde sein Maximum reinwerfen, sagt der Stürmer. "Ich bin dankbar, dass ich beim SVWW die Möglichkeit bekommen habe, das abzurufen, was in mir gesteckt hat."

Verletztes Duo eventuell für das Rückspiel bereit

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Gegen Ingolstadt wird der SVWW wohl auch einen starken Schäffler, der in dieser Drittligasaison wieder 16 Tore gemacht hat, brauchen. "In der Relegation ist es fast immer sehr, sehr eng. Das sind zwei K.-o.-Spiele", sagt SVWW-Trainer Rehm, der aber auch selbstbewusst klarmacht: "Wir wollen unbedingt gewinnen." Gemeinsam mit seinem Team wolle er dem FCI den Spaß am Spiel nehmen, die Probleme der Schanzer ausnutzen - und sich so eine möglichst gute Basis für das Rückspiel in Ingolstadt (Di., 18.15 Uhr) erarbeiten. Überhaupt strahlen Schäffler und Rehm nach der mit 70 Punkten besten Drittligasaison des SVWW die Überzeugung aus, gegen Ingolstadt bestehen zu können. "Wir sind alle Profifußballer geworden, um solche Spiele zu kriegen", sagt Schäffler. Die Vorbereitung auf das Spiel verläuft beim SVWW aber normal. "Wer uns kennt, weiß, dass wir keine Sperenzchen machen und drei Tage ins Trainingslager fahren", sagt Rehm. "Wir sind ein zusammengeschweißter Haufen."

Im Hinspiel muss seine Mannschaft allerdings noch definitiv auf Jules Schwadorf und Niklas Dams verzichten. Beide könnten für das Rückspiel aber wieder eine Option sein, lässt Rehm, der ansonsten keine Ausfälle zu beklagen hat, vor den zwei wichtigen Duellen durchblicken. Heiß dürfte es aber nicht nur auf dem Rasen, sondern auch auf den Trainerbänken zugehen. Genau wie Rehm ist auch Ingolstadts Trainer Tomas Oral äußerst emotional und im Regelfall über 90 Minuten in seiner Coaching Zone an der Seitenlinie unterwegs. "Das gehört zum Fußball aber auch dazu", sagt Rehm und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: "Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass wir beide sitzen." Jetzt muss es eigentlich nur noch endlich losgehen.