Viele Chancen hatte der SV Wehen Wiesbaden gegen den VfL Osnabrück. Doch am Ende sprang für die Gastgeber nur ein 1:1 heraus.
WIESBADEN. Die SVWW-Fans zeigten zu Beginn deutlich - wie erwartet - ihren Unmut und Ärger über die neue Marketingkampagne „Der beste Zweitverein Deutschlands“. Mit zahlreichen Bannern mit Texten wie „Unser Fußball ist monogam“ oder „Wir machen Strecke, ihr verarscht uns“ sagten sie deutlich ihre Meinung, die sich in dem Plakat „Zweitverein-Kampagne in die Tonne treten“ bündelte.
Doch trotz des anfänglichen Stimmungsboykotts, die mitgereisten Osnabrücker Fans füllten aber dieses Vakuum lautstark, legte der SVWW los wie die Feuerwehr. Alleine Kapitän Johannes Wurtz hatte in den ersten 25 Minuten die Führung mehrmals auf dem Kopf, auf dem schwächeren linken aber auch auf dem rechten Fuß. Auch Kianz Froese, der für John Iredale in die Startformation gerückt war, oder Benedict Hollerbach sowie Bjarke Jacobsen tauchten auf dem reichlich gefüllten Chancenzettel der ersten Halbzeit auf. Dass den Hessen dabei kein Treffer gelang, war eigentlich schon grotesk. Der starke VfL-Keeper Philipp Kühn tat sein übrigens.
Auf der Gegenseite erlebte Ersatzkeeper Arthur Lyska, der für Stammtorwart Florian Stritzel (Schulterprobleme) in den Kasten musste, zunächst einen relativ entspannten Tag. Eigentlich musste er nur bei einem Freistoß von Ba-Muaka Simakala seine Klasse zeigen.
Kianz Froese trifft kurz nach Wiederanpfiff
Was die überlegenen Hessen in 45 Minuten nicht schafften, besorgten sie dann nach wenigen Sekunden in den zweiten 45 Minuten. Hollerbach schaltete nach einem Einwurf am schnellsten und bediente Kianz Froese, der Kühn mit einem satten Schuss ins kurze Eck überwand. Die längst fällige Führung der Hausherren. Die schon wenige Augenblicke später ums Haar wieder egalisiert worden wäre, als Lyska den Ball VfL-Kapitän Marc Heider in die Füße spielte, dieser aber den Keeper dann nicht überwinden konnte, weil auch der eingewechselte Sebastian Mrowca noch zur Stelle war.
Nach einer Stunde musste der starke Jacobsen nach einem heftigen Zweikampf, begleitet von einer gelben Karte, gestützt vom Feld eskortiert werden. An der generellen Überlegenheit im SVWW-Spiel änderte sich aber auch nichts nach den insgesamt vier Auswechslungen. Die Osnabrücker fanden im ersten Spiel nach dem Abgang von Trainer Daniel Scherning zu Arminia Bielefeld lange keine Lösungen, den SVWW in große Verlegenheit zu bringen. Dagegen hatte Lucas Brumme nach zunächst etwas Glück und dann einem feinen Solo-Lauf, als er auch noch Keeper Kühne umkurvte, das 2:0 auf dem Fuß.
VfL profitiert von einem Abstimmungsproblem
Dann kam es aber, wie es kommen musste. Die Osnabrücker profitieren von einem Abstimmungsproblem im Defensiverhalten des SVWW und Ba-Muaka Simakala erzielte in der 83. Minute den glücklichen Ausgleich. Der SVWW verschenkte damit den dritten Sieg in Folge und zwei Punkte. Am nächsten Samstag (14 Uhr) geht es dann zum FC Ingolstadt.
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