Trotz Top-Moral: Wehen Wiesbaden unterliegt Aue in Unterzahl

aus SV Wehen Wiesbaden

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Der SVWW um Benedict Hollerbach (rechts) hat gegen Aue in Unterzahl alles reingeworfen, aber muss sich geschlagen geben.
© Frank Heinen/rscp-photo

Bei der 1:2-Heimniederlage des SV Wehen Wiesbaden, der eine moralisch herausragende Leistung zeigt, war gegen Erzgebirge Aue ein Platzverweis nach 13. Minuten spielentscheidend.

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Wiesbaden. Die moralisch herausragende Leistung kann die Heimniederlage des SV Wehen Wiesbaden nicht verhindern: Der hessische Fußball-Drittligist spielt vor 3751 Zuschauern rund 80 Minuten in Unterzahl und verliert gegen Erzgebirge Aue 1:2 (0:1). SVWW-Verteidiger Ahmet Gürleyen hatte bereits nach 13. Minuten die Rote Karte (Notbremse) gesehen. Marco Schikora (33./Schuss in den Winkel) sowie Antonio Jonjic (65./Treffer inmitten der SVWW-Drangphase) nutzen das und machten damit den Sieg der Gäste aus Aue klar. Doch die Hessen boten einen echten Fight und kamen durch den Treffer von Florian Carstens (74.) trotz aller Nackenschläge noch einmal heran. Der SVWW hatte sogar Chancen auf den Ausgleich, doch die kämpferische Top-Leistung wurde nicht belohnt. Für die Hessen geht es nun am 25. Februar (14 Uhr) beim VfL Osnabrück weiter.

Nach einer Phase des Abtastens, in der Benedict Hollerbach (8.) für den SVWW und Aues Antonio Jonjic (10.) zwei eher harmlose Distanzschüsse absetzten, kam es für den SVWW in der 13. Minute knüppeldick. Gürleyen zupfte als letzter Mann nach einem langen Ball etwas am Trikot von Erzgebirgler Omar Sijaric, der zu Boden ging. Für Referee Wolfgang Haslberger war das ein Foul ganz knapp außerhalb des Strafraums. Und damit eine Notbremse. Gürleyen sah Rot und die Hessen agierten in der Folge nur noch zu Zehnt. Immerhin: Der folgende Freistoß ging deutlich über den Kasten von Arthur Lyska.

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Wehen Wiesbaden mit guter Konterchance

Doch nun war es freilich ein anderes Spiel. Die Hessen - die Offensivspieler Kianz Froese „opferten“ und Verteidiger Max Reinthaler brachten (17.) - verlegten sich in Unterzahl nun auf das Kontern. Schnelles Umschaltspiel - das ist bekanntermaßen eine Stärke des SVWW. Prompt hatte Ivan Prtajin nach einem Flankenlauf von Thijmen Goppel die bis dato dickste Chance des Spiels (19.), schloss aber etwas zu zentral ab. Aue-Keeper Martin Männel packte im Nachfassen zu. Aber natürlich musste die Hessen nun mit einem Mann weniger extrem viel Laufarbeit verrichten. Und in der 33. Minute fanden die Gäste dann eine Lücke: Der starke Schuss von Schikora rauschte an zahlreichen Spielern im SVWW-Strafraum vorbei und schlug unhaltbar im Winkel ein - das 1:0 für Aue (33.).

Doch die Hessen waren keineswegs gewillt, aufzugeben. Kurz nach der Pause zielte Robin Heußer (49.) bei einer richtig guten Schusschance nur knapp links vorbei. Der SVWW, der in der 2. Halbzeit auf Viererkette umgestellt hatte, drängte in Unterzahl auf das Ausgleichstor. Hinten ergaben sich dafür logischerweise mehr Räume für die Gäste, die das Spiel nicht mehr beruhigt bekamen. Während der SVWW richtig stark in die zweite Hälfte startete - und durch Bjarke Jacobsen (61.) sowie Reinthaler (62.) nach zwei Standardsituationen die nächsten guten Chancen hatte.

Erzgebirge Aue schlägt eiskalt zu

Die Hessen versuchten wirklich alles. Doch stattdessen machte Jonjic (65.) den zweiten Auer Treffer nach einer schönen Kombination. Dass dieses Tor aus heiterem Himmel fiel, war den Gästen und ihren mitgereisten Anhängern total egal. Der SVWW steckte aber auch jetzt nicht auf, hatte durch Prtajin (69.) wieder eine gute Chance. Und kam durch Carstens (74.) dann zum verdienten 1:2-Anschlusstreffer. Erzgebirge Aue wackelte, die Hausherren drückten und hatten mehrere Top-Chancen auf den Ausgleich, der verdient gewesen wäre. Der Druck der Hessen war nun enorm, Lyska hielt sein Team mit einer Top-Parade im Spiel. Doch der Ausgleich wollte in einer dramatischen Schlussphase einfach nicht mehr fallen.