Meilenstein für den SV Wehen Wiesbaden im Aufstiegsrennen. Mit 4:1 siegte das Rehm-Team beim Halleschen FC. Die Zweitliga-Hoffnungen leben.
HALLE. Eminent wichtiger Dreier im Aufstiegsrennen: Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden siegte in einer packenden Partie mit 4:1 (2:0) beim Halleschen FC. Die Treffer für den SVWW erzielten Moritz Kuhn (7.), der erneut traumhaft per Freistoß traf, Niklas Shipnoski (23.) und Manuel Schäffler per Doppelpack (52./90+3).
Nach dem 1:3-Anschluss für Halle durch Moritz Heyer (53.) mussten die Hessen kurz zittern, nahmen aber letztlich verdient die drei Punkte mit und haben nun drei Punkte Vorsprung auf den HFC. Damit festigt der SVWW gegen den direkten Konkurrenten Tabellenplatz drei, der am Ende der Saison zur Relegation berechtigt. Durch das zeitgleiche 1:1-Remis des Karlsruher SC – der am kommenden Sonntag (14 Uhr) in der Brita-Arena zu Gast sein wird – gegen Hansa Rostock rückt der SVWW zudem auf drei Punkte an einen direkten Aufstiegsplatz heran.
Das Team von Rüdiger Rehm, der im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Münster einen Wechsel vornahm und Gökhan Gül anstelle von Marcel Titsch Rivero in die Startelf beorderte, begann im Spitzenspiel vom Anpfiff weg richtig druckvoll und erspielte sich in den ersten vier Minuten direkt vier Ecken. Und nach dem vierten Standard wurde es dann auch erstmals brandgefährlich, aber Halle-Keeper Kai Eisele parierte den Kopfball von Kapitän Sebastian Mrowca stark. Doch der SVWW blieb dran, erarbeitete sich nur eine Minute später einen Freistoß aus knapp 30 Metern. Und für solche Situationen hat der SVWW mit Kuhn bekanntlich einen absoluten Spezialisten in seinen Reihen. Der 27-Jährige legte sich aus halbrechter Position den Ball zurecht, nahm ein paar Schritte Anlauf und zirkelte den Ball zur frühen 1:0-SVWW-Führung in den Winkel – ein Traumtor.
Shipnoski trifft per Dropkick nach 60-Meter-Pass
Eine Führung, die sich der SVWW durch starke erste Minuten absolut verdient hatte. In der Folge wurde dann auch Halle etwas aktiver. Und hatte in der 15. Minute die erste eigene dicke Chance. Der völlig freistehende Sebastian Mai brachte den Ball nach einer Flanke von Pascal Sohm per Kopf aber nicht auf das Tor von SVWW-Torwart Markus Kolke. Doch auch die Gäste aus Hessen schalteten immer wieder schnell nach vorne um und sorgten so für Unruhe in der gegnerischen Defensive. Und nach genau so einer Situation schlug der SVWW durch Shipnoski (23.) erneut zu. Mrowca spielte einen 60-Meter-Pass genau in den Fuß von Shipnoski, der den Ball ebenso schön annahm und per Dopkick eiskalt ins lange Eck zur 2:0-Führung traf. Es war das zweite Traumtor an diesem Samstagnachmittag.
Nach dem zweiten SVWW-Treffer wurde die Partie hektischer, Halle versuchte sich vor allem über gefährliche Standards in das Spiel zurückzukämpfen. Doch das Spiel der Gäste blieb präziser, der SVWW war in einer starken Drittligabegegnung schlicht einen Tick besser. Und hätte in der 36. Minute durch Jules Schwadorf eigentlich auf 3:0 stellen müssen. Doch Eisele fischte den Abschluss aus kurzer Distanz mit einer Glanztat aus dem Winkel, sodass es – trotz dreiminütiger Nachspielzeit in Durchgang eins und einer guten Kopfballchance für Halle durch Marvin Ajani (45+2) - mit einem 2:0 für die Gäste in die Kabinen ging.
3:0 durch Schäffler, doch Halle antwortet postwendend
Genau wie in der ersten Halbzeit erwischte der SVWW nach der Pause wieder einen Blitzstart. Schwadorf konnte auf der linken Seite völlig unbedrängt Flanken und fand Shipnoski, der den Ball auf Schäffler zurücklegte. Der Stürmer musste den Ball aus kurzer Distanz nur noch zum 3:0 über die Linie drücken. Doch diese vermeintlich komfortable Drei-Tore-Führung hatte nicht einmal eine Minute bestand: In der 53. Minute wurde das über die ganze Spielzeit etwas schläfrige Abwehrverhalten des SVWW bei gegnerischen Standards bestraft. Nach einer Ecke köpfte Mai den Ball an den langen Pfosten, wo Heyer den Ball irgendwie zum 1:3-Anschluss über die Linie drückte. Halle war wieder im Spiel und machte nun mächtig Druck. Nach einer Stunde hatte der SVWW richtig Glück, als ein Kopfball von Mai nur am Pfosten landete. In dieser Phase konnte der SVWW erstmals in der Partie kaum für Entlastung sorgen.
Wohl auch deswegen reagiert Rehm nach 65. Minuten und brachte Florian Hansch für Schwadorf in die Partie. Die nächste gute Chance hatten dann aber erneut die Hallenser, der Schuss von Sohm ging allerdings nur an das Außennetz. Dennoch stand der SVWW in der Folge wieder stabiler und befreite sich zunehmend aus dem kurzzeitigen Klammergriff der Hausherren, deren Angriffsspiel in der Schlussphase zunehmend unpräziser wurde. Der eingewechselte ehemalige Bundesligaprofi Christian Tiffert hätte das Spiel aus kurzer Distanz noch einmal richtig spannend machen können, doch scheiterte aus kurzer Distanz vor dem SVWW-Tor. Mit der letzten Aktion das Spiel traf dann erneut Schäffler (90.+3) zum 4:1 – und sorgte so für den perfekten Schlusspunkt aus Sicht der Hessen.