
So richtig erklären konnten die Profis des SV Darmstadt 98 die 0:3-Niederlage gegen Regionalligist FC Homburg nicht. Stattdessen geht der Blick von Spielern und Fans schon voraus.
Homburg. Nach dem 0:3 in Homburg ging der erste Weg der Lilien-Profis in die Kurve, zu den mitgereisten Darmstädter Anhängern. Lilien-Coach Torsten Lieberknecht hatte seinem Team nach dem 0:3 in der ersten Runde des DFB-Pokals noch auf dem Platz im Kreis gesagt, dass es nur eine Möglichkeit gebe. „Und zwar uns bei den Fans zu entschuldigen. Die, die da waren, und die, die es sich mit der Lilie auf der Brust im TV angeschaut haben. Das war heute nix“, verriet Torwart Marcel Schuhen.
Fans zeigen Fingerspitzengefühl
„Die Fans haben es sehr respektvoll gemacht. Von dem ein oder anderen gab es ein böses Wort, aber es ging vor allem um die Einstimmung auf den Bundesligastart“, erklärte der Leistungsträger, der beim 0:2 selbst etwas unglücklich aussah, wie er zugab. „Die Leute und wir freuen uns trotzdem auf den Bundesligastart, da geht es drum. Wir haben sofort ein Derby, wir wissen, wie wichtig das den Leuten ist. Darauf haben wir uns noch ein bisschen eingestimmt. Nun gelte es, in den kommenden Tagen „den Finger in die Wunde zu legen“, so Schuhen. „Jeder Spieler muss sich fragen, was kann er besser machen, damit so etwas nicht nochmal passiert.“
„Darmstadt-Mentalität“ fehlt
Auch Kapitän Fabian Holland gestand in der kleinen, aber feinen Vereinsgaststätte des FC Homburg konsterniert: „Es ist normal, dass wir uns das anders vorgestellt haben, deswegen sind die Fans zurecht sauer, wir sind auch sauer. Es ist die ganzen Jahre so gewesen, dass man die Darmstadt-Mentalität auf dem Platz sehen will. Das war heute nicht der Fall.“ Die Konter hätten sie schlecht verteidigt, ein Standard-Tor kassiert („das nervt“) und dazu die fehlende Durchschlagskraft („Wir hätten noch Stunden spielen können, ohne ein Tor zu erzielen“).
„Allgemein darfst du gegen einen Regionalligisten keine drei Gegentore kassieren“, so Holland. Die Niederlage sei ein Schlag ins Gesicht. Apropos: Gegen Frankfurt gelte es, am Sonntag beim Bundesliga-Start ein anderes Gesicht zu zeigen. Darin waren sich Spieler, Trainer und Fans am Montagabend einig.