Wird die Eintracht-Choreografie gegen Benfica Lissabon abgesagt?

aus Eintracht Frankfurt

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Eine sehenswerte Choreografie von Eintracht-Frankfurt - hier beim Spiel gegen Limassol.  Archivfoto: dpa

Weiter Zwist in der Ultra-Szene von Eintracht Frankfurt nach dem Vorfall in Mailand: Nun steht die Choreografie gegen Benfica Lissabon auf dem Spiel.

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FRANKFURT. Die jüngsten Verwerfungen im Ultra-Lager von Eintracht Frankfurt werden aller Voraussicht nach auch Auswirkungen auf das Europacup-Rückspiel gegen Benfica Lissabon haben: Wie unsere Zeitung erfuhr, soll die geplante Choreografie vor dem Viertelfinal-Heimspiel in der Europa League am 18. April (21 Uhr) abgesagt werden. Der Hintergrund: Für die Gestaltung wäre eigentlich jene Gruppierung der Eintracht-Ultras zuständig gewesen, aus der die Mitglieder stammen, die beim Achtelfinal-Rückspiel in Mailand die Leuchtraketen abgeschossen haben sollen. Die Frontleute der Gruppierung wollen sich für den Rest der Saison zurückhalten, demnach auch keine Choreografie auf die Beine stellen.

Ob eine andere Gruppierung einspringt, ist ungewiss. Zumal es den Ultras, die zum Beispiel im Rahmen von Heimspielen in der Frankfurter Arena Spenden für die Choreografien sammeln, aktuell schwer fällt, Gelder zu generieren. Der Unmut der Fans, dass aufgrund der Vorfälle am vergangenen Donnerstag gegen Inter ein Ausschluss der Eintracht-Anhänger im Hinspiel bei Benfica am 11. April (21 Uhr) droht, ist groß, immer mehr kritisieren das Abbrennen von Pyrotechnik.

Drastische Strafe der Uefa wird erwartet

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In Mailand wurden drei Leuchtraketen aus dem Frankfurter Block abgefeuert, eine davon flog in den Inter-Block. Da die Eintracht nach den Krawallen in dieser Saison in Rom auf Bewährung agiert, ist eine drastische Strafe der Uefa bei der Verhandlung am 28. März zu erwarten. Die Frankfurter könnten eventuell keine Karten für die Partie in Lissabon erhalten. "Die Chancen sind nicht gut", hatte Eintracht-Justiziar Philipp Reschke am Sonntag gesagt.

Das Gros der 13.500 mitgereisten SGE-Fans hatte die Szenen in Mailand verurteilt, nach dem Schlusspfiff wurde nicht gejubelt. Seither gibt es heftige Diskussionen im Lager der Ultras. Wortführer drohten sogar mit Rücktritt. Letztlich einigten sich alle Beteiligten auf eine Stellungnahme, die beim Liga-Heimspiel am Sonntag gegen den 1. FC Nürnberg ausgehängt wurde. "Wir übernehmen die Verantwortung dafür und ziehen daraus interne Konsequenzen." Wie genau diese aussehen, wurde bislang nicht kommuniziert. Eine Absage der Choreografie gegen Lissabon könnte nun eine sein. Beim Hinspiel gegen Inter hatten die Ultras eine der größten Choreografien der Vereinsgeschichte organisiert: Im ganzen Stadion wurden vor dem Anpfiff glitzernde Fahnen geschwenkt.