Pyro-Krach bei den Eintracht-Ultras: Treten die Anführer zurück?

aus Eintracht Frankfurt

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Blick auf die Eintracht-Kurve. Foto: dpa

Der Pyro-Ärger von Mailand: Die Ultras von Eintracht Frankfurt haben sich entschuldigt - und kündigen Konsequenzen an. Auf das Urteil der Uefa wird dies keinen Einfluss haben.

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FRANKFURT. Die „Ultras“ der Frankfurter Eintracht haben sich am Rande des Heimspiels gegen den 1. FC Nürnberg für das Fehlverhalten einiger ihrer Mitglieder beim Europa-League-Auswärtsspiel in Mailand entschuldigt. Das war ebenso überfällig wie überraschend, denn normalerweise gehört Selbstkritik und Selbsterkenntnis nicht zu den Kernkompetenzen jener Fangruppe, die sich als „Retter der Fußballkultur“ ansieht.

„Das Spiel in Mailand gegen Inter war eines der größten der jüngeren Vereinsgeschichte. Dass die Stimmung im Anschluss trotzdem eisig war, lag vor allem an den Leuchtspuren. Das war scheiße und ist durch nichts – gar nichts – zu entschuldigen", hieß es auf Plakaten, die rund ums Stadion verteilt waren. Die Führung der „Ultras“ kündigte auch „persönliche Konsequenzen“ an, die bis hin zum Rücktritt einiger Anführer gehen könnte.

Offensichtlich ist, dass es neben dem Bruch mit dem überwiegenden Teil der Anhänger, die ihrem Unmut schon im Stadion mit Sprechchören Luft gemacht hatten und die den Einsatz von Pyrotechnik ablehnt, nun auch innerhalb der Ultra-Szene zu Verwerfungen gekommen ist. Treten die bisherigen Ansprechpersonen tatsächlich zurück, weil sie den Einfluss auf andere verloren haben, wird das zukünftig die Kommunikation mit der Eintracht noch weiter erschweren. Eintracht-Vorstand Axel Hellmann wollte zu den Entwicklungen keine Aussagen machen. Der Frust über die Geschehnisse von Mailand sitzt gerade bei ihm tief.

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Verhandlung am 28. März

Auf die Strafzumessungen durch die Uefa werden die Entschuldigungen keinen Einfluss haben. Das Verfahren der Disziplinarkommission wurde eröffnet und wird am 28. März verhandelt. „Die Hoffnung, dass man uns noch einmal von der Schippe springen lässt, ist mehr als vage“, räumt Eintracht-Justitiar Philip Reschke ein, „wir hoffen, dass der Widerruf der Bewährung an eine gewisse Vergleichbarkeit mit den Vorkommnissen in Rom geknüpft ist.“

Die Eintracht-Fans sind Wiederholungstäter. Nach dem Spiel bei Lazio Rom (Abbrennen von Pyrotechnik, Werfen von Gegenständen, Platzsturm, diverse Sachbeschädigungen) im Dezember hatte die Uefa einen Fan-Ausschluss für ein Auswärtsspiel auf Bewährung ausgesprochen.

Von Peppi Schmitt