Ein infizierter Eintracht-Fan war beim Spiel in Salzburg. Die Eintracht freut sich trotzdem auf ihr drittes Viertelfinale in vier Jahren.
FRANKFURT. Das Coronavirus hat nun auch einen Fan der Frankfurter Eintracht erwischt. Das meldeten zuerst die „Salzburger Nachrichten“. Die Stadt Salzburg war am Sonntag vom Gesundheitsamt informiert worden, dass ein 30-jähriger Mann aus Frankfurt, bei dem das Coronavirus nachgewiesen worden war, sich in Salzburg aufgehalten hatte. Inzwischen wird der Mann, der aus der Gegend Limburg/Weilburg stammt, in der Uni-Klinik in Frankfurt behandelt.
Auswirkungen auf das Pokalspiel der Eintracht am Mittwoch (20.45 Uhr ) gegen Werder Bremen soll der Krankheitsfall nicht haben. Das Gesundheitsamt hat der Eintracht am Montag mitgeteilt, dass auch in Kenntnis des am Coronavirus erkrankten Fans die Austragung des Spiels „ungefährdet“ sei. „Die Durchführung von Fußballspielen unter freiem Himmel ist auch weiterhin überhaupt kein Problem“, wurde der Eintracht vom Gesundheitsamt übermittelt, so Medienchef Jan Strasheim. In der Schweiz und in Italien waren am Wochenende wegen des Coronavirus Spiele abgesagt worden oder mussten unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
Der betroffene Eintracht-Fan, so die Salzburger Nachrichten, sei am 26. Februar mit dem Zug nach Salzburg angereist, um das Europa-League-Spiel des FC Salzburg gegen Eintracht Frankfurt zu besuchen. Weil das Spiel wegen einer Sturmwarnung um einen Tag verschoben wurde, nächtigte der Mann ein weiteres Mal in der Stadt und reiste am 28. Februar gemeinsam mit vier weiteren Personen mit dem Auto zurück nach Frankfurt.
Zum dritten Mal in vier Jahren im Viertelfinale
Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner geht davon aus, dass sich der Mann zwischen dem 18. und 20. Februar im italienischen Bergamo mit dem Virus infiziert hat. Atalanta Bergamo und die Eintracht-Fans verbindet seit vielen Jahren eine enge Freundschaft. In den betroffen en Hotels in Salzburg, dem Hotel Meininger und dem Yoho Hostel, seien am Montag entsprechende Reinigungen durchgeführt worden. 18 Angestellte seien unter häusliche Quarantäne gestellt worden.
Der sportliche Aspekt des Pokalspiels gerät angesichts der sich entwickelnden Corona-Epidemie einerseits und den Verwerfungen rund um die Hassplakate gegen den Hoffenheimer Mäzen Dietmar Hopp andererseits zunehmend in den Hintergrund. Die Frankfurter Mannschaft versucht sich nichtsdestotrotz konzentriert auf das Spiel vorzubereiten. Die Frankfurter Spieler wittern eine große Chance. Die Eintracht steht zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren im Viertelfinale. 2017 hat die Frankfurter Eintracht das Viertelfinale im DFB-Pokal im eigenen Stadion gegen Arminia Bielefeld bestritten.
Die Partie wurde 1:0 gewonnen, über Borussia Mönchengladbach ging es dann ins Endspiel (1:2 gegen Borussia Dortmund). 2018 hat die Eintracht im Viertelfinale zuhause gegen den FSV Mainz 05 gespielt. Und 3:0 gewonnen. Über Schalke ging es ins Finale und dann zum Pokalsieg gegen die Bayern. Jetzt also wieder ein Viertelfinal-Heimspiel. Werder Bremen kommt am Mittwoch (20.45 Uhr) in die mit 51 500 Zuschauern ausverkaufte Arena. „Wir möchten alle nach Berlin“, sagt Mittelfelsspieler Dominik Kohr, „das ist unser großes Ziel.“
Spieler sind "voll im Saft"
Schon beim Training war die Vorfreude spürbar. Mit dem zuletzt erkrankten Mijat Gacinovic und dem über Monate ausgefallenen Lucas Torró (Knieoperation) sind zwei Profis in den Kreis der Mannschaft zurückgekehrt. Auch Torjäger Bas Dost trainiert wieder, nach seinen Adduktorenproblemen aber noch nicht wieder mit voller Kraft. Er ist neben den Langzeitverletzten wie Marco Russ und Gelson Fernandes der einzige aus dem engeren Kader der ausfällt. Trainer Adi Hütter hat freie Auswahl und wird wohl ziemlich sicher seine vermeintlich beste Elf aufs Feld schicken.
Grund zur „Rotation“ gibt es erst nach dem Bremen-Spiel, dann starten harte Wochen mit den Begegnungen in Leverkusen, daheim gegen Basel und Mönchengladbach, in Basel und in München. Jetzt aber konnten sich die Spieler nach dem Europacupspiel in Salzburg ausruhen. Der freie Sonntag habe „gutgetan“, sagte Kohr stellvertretend für die Kollegen. Die Spieler seien „voll im Saft“ und bereit für den Pokalfight.
Von Peppi Schmitt