
Der Griesheimer Patrick Stumpf hat mit und unter Dino Toppmöller gespielt, in Düdelingen sogar in der Europa League. In einer Sache war der 35-jährige Stürmer besser.
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Nach Tod der Oma ruft Dino Toppmöller täglich an
Herr Stumpf, Sie kennen Dino Toppmöller gut und haben unter ihm gespielt. Was haben Sie gedacht, als Sie gehört haben, dass er neuer Eintracht-Trainer wird?
Ich habe schon, als er mein Trainer in Luxemburg war, immer gedacht, dass er mal Trainer in der Bundesliga wird. Es war nicht die Frage, ob, sondern nur, wann er es in die Bundesliga schafft.
Was zeichnet Dino Toppmöller denn aus?
Er ist menschlich und fachlich top. Er ist gut mit den Spielern umgegangen. Ein Beispiel: Vor acht Jahren ist meine Oma verstorben. Damals war er noch mein Spielertrainer bei Hamm Benfica. Und er hat wirklich jeden Tag angerufen und sich erkundigt.
Patrick Stumpf über Dino Toppmöller: ruhig, sachlich, menschlich
Nun wartet auf Dino Toppmöller die erste Cheftrainerstation. Trauen Sie ihm diese Rolle im emotionalen Frankfurter Umfeld zu?
Er kennt solch ein Umfeld ja von den Bayern. Er hat mir auch erzählt, was dort los war. Bei der Eintracht wird nicht weniger los sein. Aber Dino ist ein sehr ruhiger Typ, der nie ausrastet. Wir haben zum Beispiel mal in einer Partie zur Halbzeit 0:3 hintengelegen. Wir haben alle gedacht, jetzt kriegen wir es voll ab. Aber er war ganz sachlich, hat uns einen klaren Kopf gemacht, uns motiviert und gezeigt, was schief gelaufen ist. Er wollte, dass wir zumindest die zweite Halbzeit für uns entscheiden. Am Ende haben wir das Spiel noch 4:3 gewonnen. Das werde ich nicht vergessen.
Welche Art von Fußball lässt Dino Toppmöller denn spielen?
Die Eintracht kann sich auf jeden Fall auf schönen Fußball freuen. Lange Bälle fand er gar nicht gut. Wir mussten immer hinten rausspielen. Er hat uns auch zig Ideen an die Hand gegeben, wie wir es machen sollen. Hinten passsicher und dann schnell nach vorne – das war seine Spielweise. Es knüpft quasi an den Fußball von Oliver Glasner an.
Wie würden Sie ihn menschlich und fachlich beschreiben?
Ich habe ihn auch schon mal sauer erlebt. Aber normalerweise macht er alles erstmal ruhig und mit Köpfchen.
Was unterscheidet ihn von anderen Trainern?
Er ist sachlich, ruhig, aber eben auch ein Freund der Spieler. Er redet mit dir auch mal über etwas abseits des Fußballs. Was auch wichtig ist. Ich habe ab und zu noch in der Metzgerei gearbeitet. Und er hat dann auch gesagt: Stumpfi, wenn es dir zu viel ist mit dem Fußball, bleibe mal einen Tag daheim. Er ist sehr menschlich, einfach ein super Typ. Ich hatte andere Trainer, da saßen wir in der Kabine und wussten nach deren deftigen Ansprachen nicht, ob wir lachen oder weinen sollten. Und so haben wir auch Fußball gespielt.
Toppmöller wird zum ersten Mal in einer Topliga als Chefcoach das Sagen haben. Wie viel Zeit braucht man, um sich da zurecht zu finden und zu akklimatisieren?
Drei, vier Wochen braucht es mindestens, bis die Spieler wissen, was der Trainer überhaupt von ihnen will. Aber ich glaube, dass Dino das gut machen wird.
Kriegen Trainer heutzutage überhaupt noch Zeit, auch wenn es mal nicht läuft?
Ich verstehe das nicht, Trainer werden heute so schnell entlassen. Glasner ist damals im Pokal rausgeflogen, hat generell einen schlechten Start hingelegt. Am Ende der Saison war er mit der Eintraht Europa-League-Sieger. Weil die Verantwortlichen an den Trainer geglaubt haben. Es kommt ja auch drauf an, wie ein Trainer mit den Spielern umgeht. Wenn er mit den Spielern unter aller Sau umgeht, dann muss man ihn entlassen. Aber wenn man sieht, dass er will und probiert, würde ich ihn niemals feuern.
Sie sind 2014 von TuS Koblenz zu Hamm Benfica nach Luxemburg gewechselt und haben dort mit Spielertrainer Toppmöller noch zusammengespielt. Wie kam es zu diesem Schritt?
Er hat öfters mal in Koblenz zugeschaut und mich angesprochen. Ich wollte eigentlich in die Dritte oder Zweite Liga wechseln. Aber Dino hat mir den Schritt nach Luxemburg schmackhaft gemacht. Er hat mich täglich angerufen und gefragt, ob ich nicht mal Europa League oder Champions-League-Quali spielen möchte? Ich habe selbst nicht dran geglaubt, aber er hat es.
Und er sollte Recht behalten. 2018 spielten Sie unter Dino Toppmöller in Düdelingen als erstes luxemburgisches Team in der Europa-League-Gruppenphase. Wie war das damals?
Wir sind in der ersten Runde unglücklich in der Champions-League-Quali gegen die Ungarn von Vidi ausgeschieden. In der Europa-League-Quali haben wir dann gegen den FC Drita (Kosovo) klar gewonnen. Dann kam Legia Warschau, die vorher gegen Real Madrid und Borussia Dortmund gespielt hatten. Da dachten wir schon, das werden zwei schöne Spiele und dann war es das. Sie hätten nach fünf Minuten 3:0 führen müssen. Nach 30 Minuten bin ich alleine aufs Tor gelaufen, der Verteidiger hat mich aufgehalten und Rot bekommen. Das komplette Spiel war gedreht, wir haben dort 2:0 gewonnen. Zuhause habe ich das 1:0 gemacht, am Ende ging es 3:3 aus und wir waren in den Play-offs gegen Cluj aus Rumänien, die wir auch ausgeschaltet haben.
„Als Trainer nochmal eine Nummer besser als als Spieler“
In der Gruppenphase kamen dann Betis Sevilla, AC Mailand und Olympiakos Piräus. Wie konnte Ihr Team über sich hinauswachsen?
Das war der Wahnsinn. Dino hat uns immer wieder stark geredet. Wir haben super trainiert, hatten einen guten Trainer. Dazu die Rote Karte gegen Warschau, das frühe Tor gegen Cluj, es kam alles zusammen. Da kamen wir wie in einen Flow rein.
Zuvor haben Sie gemeinsam noch für Hamm Benfica auf dem Platz gestanden…
Genau, er war die Nummer zehn und ich vorne drin der Neuner.
Und ist der Trainer besser als der Spieler Toppmöller?
Ich habe auf jeden Fall mehr Tore gemacht als er (lacht). Er war als Zehner sehr ruhig und hat super Bälle gespielt. Aber als Trainer ist er noch einmal eine Nummer besser.
Darmstädter Erwin Bradasch wird Co-Trainer
Was trauen Sie der Eintracht in der ersten Saison unter Dino Toppmöller zu?
Ich denke, sie werden schönen und schnellen Fußball spielen. Ganz oben werden sie nicht mitspielen, aber auf jeden Fall europäisch.
Wäre das Trainergeschäft auch etwas für Sie?
Ich habe in Griesheim die Metzgerei meiner Eltern übernommen und dort viel zu tun. Aber ich habe es auf jeden Fall vor in den nächsten Jahren. Ich würde gerne wie Dino als Spielertrainer anfangen. Er hat bei Mehring angefangen und ist dann alle zwei Jahre nach oben gewechselt. Das ist vielleicht auch ein kleines Ziel.
Der gebürtige Darmstädter Erwin Bradasch kommt als Co-Trainer mit nach Frankfurt. Auch ihn kennen Sie aus Luxemburger Zeiten. Was macht ihn aus?
Er war gerade erst vor einem Monat bei mir in der Metzgerei, da haben wir noch zusammen geschwätzt. Er hat bei uns damals öfter noch mittrainiert. Da hat man gemerkt, dass er auf jeden Fall was auf dem Kasten hat. Ein lustiger, fachlich guter Typ. Und mit ihm habe ich ein paar Partys geschmissen.
Dino Toppmöller fördert junge Spieler
Wie wichtig ist eigentlich ein Co-Trainer für den Erfolg einer Mannschaft?
Auf jeden Fall sehr wichtig. Erwin hat das gut gemacht in Luxemburg. Er hat als Co-Trainer immer wieder in die Mannschaft reingehört, die Spieler gefragt, was los ist. Das mit Dino besprochen und dann zum Beispiel das Training entsprechend umgestellt.
Dino Toppmöller wird nachgesagt, junge Spieler zu fördern. Ist das auch Ihre Erfahrung?
Er hat viele Jungs in Luxemburg gepusht und groß rausgebracht. Daniel Sinani spielt jetzt zum Beispiel in Norwich in England, Edisson Jordanov bei Westerloo in Belgien.
Sind Sie selbst Eintracht-Fan?
Ich bin jetzt kein Fan, aber schon oft im Stadion. Mein Berater ist der Cousin von Dino. Also wir wollen bald mal zu dritt essen gehen – und ich hoffe, jetzt auch leichter an Karten zu kommen (lacht).